Soziale Beziehungen und soziale Netzwerke

2003 ◽  
Vol 13 (2) ◽  
pp. 147-151 ◽  
Author(s):  
Hans Bertram ◽  
Betina Hollstein
2009 ◽  
Vol 15 (2) ◽  
Author(s):  
Jan Fuhse

ZusammenfassungDer Aufsatz verknüpft die Theorie sozialer Netzwerke von Harrison White und anderen mit der Kommunikationstheorie von Niklas Luhmann. Netzwerke als Sinnstrukturen entstehen aus der Logik des Kommunikationsprozesses, indem Kommunikation als Handeln auf personale Identitäten zugerechnet wird. Auf diese Weise werden Akteure als relativ stabile Einheiten mit Dispositionen zu bestimmten Handlungen konstruiert. Damit kristallisieren in der Kommunikation Erwartungen über das aufeinander bezogene Verhalten von Akteuren in relationalen Narrativen (›stories‹). Soziale Beziehungen lassen sich darauf aufbauend als soziale Systeme fassen, die mehrere Interaktionsepisoden überspannen und strukturieren, und in denen Kommunikation vor allem an der Mitteilungskomponente in vorangegangener Kommunikation ansetzt. Soziale Netzwerke bilden damit die Verknüpfung von kommunikativ konstruierten Akteuren in relationalen Stories bzw. dyadischen Sozialsystemen. Sie sind als Sinnstrukturen selbst Produkte des Kommunikationsprozesses und stabilisieren und verändern sich in diesem.


Author(s):  
Jan C. Zöllick ◽  
Susanna Rössle ◽  
Lina Kluy ◽  
Adelheid Kuhlmey ◽  
Stefan Blüher

Zusammenfassung Hintergrund Soziale Beziehungen sind bedeutsame Ressourcen für psychisches Wohlbefinden und physische Gesundheit. Im höheren Lebensalter treffen zunehmende Vulnerabilität und Funktionsverluste häufig auf reduzierte soziale Netzwerke. Mangelnde soziale Kontakte und fehlende Netzwerke bergen dabei psychische und physische Risiken für die Betroffenen, die durch den Einsatz sozialer Roboter möglicherweise abgemildert werden können. Fragestellung Welche Potenziale und Herausforderungen ergeben sich für ältere Menschen aus ihrer Interaktion mit sozialen Robotern? Material und Methoden Die Forschungsfrage wird mittels eines „rapid review“ beantwortet. Eine systematische Literatursuche ergab 433 unikale Treffer, aus denen n = 11 Artikel in die Analysen eingingen. Ergebnisse Potenziale sozialer Roboter bestehen in der Reduktion von Einsamkeit, Stärkung der (zwischenmenschlichen) Kommunikation und Stimmungsaufhellung bei gleichzeitiger Stressreduktion. Herausforderungen bestehen in der sozialen Einbettung der Roboter. Diese sei durch Aspekte wie Wohltätigkeit, Autonomie und Privatheit als Grundsätze zu gestalten, an denen sich Design und Einsatz von sozialen Robotern orientieren können, um einem Verlust von sozialen Beziehungen vorzubeugen. Diskussion Die Ergebnisse zeigen einen Korridor auf, der die potenzialausschöpfende Anwendung sozialer Roboter für ältere Menschen ermöglicht. Im Vordergrund steht die Analyse der Herausforderungen für den Einzelfall, da soziale Beziehungen älterer Menschen positiv sowie negativ beeinflusst werden können. Dabei orientieren sich die eingeschlossenen Artikel größtenteils am Setting Pflege. Forschung zum Einsatz sozialer Roboter bei nicht oder wenig funktionseingeschränkten Personen sollte die bestehende Literatur ergänzen.


2014 ◽  
Vol 71 (10) ◽  
pp. 599-607 ◽  
Author(s):  
Martin Neuenschwander

Digitale Medien sind mittlerweile unentbehrlich in Schule, Beruf, Familie und Freizeit und durchdringen unseren Alltag immer stärker. Dazu vermögen sie die Menschen aller Altersstufen zu faszinieren dank vielfältiger und immer neuer Nutzungsmöglichkeiten für Kommunikation, Unterhaltung und Spiel. Von großer Relevanz sind diesbezüglich insbesondere soziale Netzwerke und Onlinespiele, an denen sich täglich Millionen beteiligen. Der Großteil der Bevölkerung nutzt diese interaktiven Medien funktional, selbstbestimmt und genussvoll. Andererseits belegen empirische Studien, dass eine Minderheit von 1 % bis 6 % ein dysfunktionales, suchtartiges Verhalten zeigt, typischerweise bei der Onlinekommunikation, beim Computerspiel oder beim Konsum von erotisch-pornografischem Bildmaterial. Das Störungsbild „Onlinesucht“ ist zwar eine Realität, figuriert bisher aber nicht als offizielle Diagnose in den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-5. Die Fachdiskussion über die nosologische Einordnung des Störungsbildes ist noch im Gang. Für die klinische Praxis existieren allerdings bereits jetzt valide diagnostische Hilfestellungen. Da das zur Verfügung stehende professionelle Beratungs- und Therapieangebot nur spärlich in Anspruch genommen wird, kommt der medizinischen Grundversorgung für die Früherkennung und Triage hinsichtlich adäquater Interventionen eine wichtige Bedeutung zu. Im deutschsprachigen Raum stehen verschiedene webbasierte Plattformen für Prävention, Beratung und Therapie zur Verfügung.


Author(s):  
Kerstin Paschke ◽  
Martin Holtmann ◽  
Peter Melchers ◽  
Marianne Klein ◽  
Gisela Schimansky ◽  
...  

Zusammenfassung. Unter der Bezeichnung Medienbezogene Störungen (MBS) wird sowohl eine problematische Nutzung des Internets und bestimmter Endgeräte generell als auch ein problematischer Gebrauch bestimmter Anwendungen zusammengefasst. Im Kindes- und Jugendalter kommen hierbei den Anwendungen Computerspiele und Soziale Netzwerke die größte Bedeutung zu. Im Mai 2019 wurde die Computerspielstörung als erste Entität der MBS als klinische Diagnose in die ICD-11 aufgenommen. Die Prävalenz der MBS im Kindes- und Jugendalter liegt in Deutschland bei 3 bis 5 %. Bei der Mehrzahl der Betroffenen gehen MBS mit komorbiden psychischen Störungsbildern einher. MBS entstehen auf der Grundlage dysfunktionaler Lernprozesse unter Wechselwirkung allgemeiner und spezfischer Risikofaktoren und gehen mit neuronalen Veränderungen ähnlich derer bei substanzgebundenen Süchten einher. Im Rahmen der Diagnostik stehen neben der kinder- und jugendpsychiatrischen/-psychotherapeutischen Exploration Fragebögen zur Verfügung, wobei ein einheitliches klinisches Vorgehen bislang fehlt. Die Behandlung umfasst in Abhängigkeit des Schweregrades ambulante, tagesklinische oder stationäre Therapieangebote mit kognitiv-behavioralen Elementen unter Einbezug der Eltern. Diese sind bislang nicht flächendeckend vorhanden und unzureichend evaluiert. Zudem existieren bislang wenige Untersuchungen zur Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen bei MBS im Kindes- und Jugendalter. Eine Vertiefung der Forschung ist dringend geboten.


1999 ◽  
Vol 8 (4) ◽  
pp. 234-246 ◽  
Author(s):  
Despina Muth ◽  
Dietmar Heubrock ◽  
Franz Petermann
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Zu den häufigsten Teilleistungsstörungen bei Kindern, die aus frühkindlichen Hirnschädigungen oder erworbenen Schädel-Hirn-Traumen resultieren, gehören Störungen der Raumanalyse und räumlich-konstruktive Störungen. Da sich motorische und sprachliche Entwicklungsdefizite offensichtlicher darstellen, bleiben diese kognitiven Beeinträchtigungen oft zu lange verborgen. In der Grundschulzeit führen die Funktionsstörungen zu Schwierigkeiten in der korrekten Beherrschung der Kulturtechniken sowie zu Interaktionsstörungen, da die Kinder soziale Beziehungen (“soziale Distanzen”) schlecht einschätzen können. Die vorgestellte Gruppentherapie berücksichtigt im Kern diese soziale Komponente, wobei raumanalytische Aufgabenstellungen in Teams bearbeitet werden sollen. Die kognitiven Ressourcen der Kinder werden gezielt genutzt, um das Erproben alltagsnaher Lösungsstrategien zu ermöglichen. Das Training kann bei Kindern im Alter von sieben bis 14 Jahren eingesetzt werden. Anhand einer Einzelfallstudie werden Effekte der Gruppentherapie dargestellt.


Author(s):  
M Stiawa ◽  
B Filter ◽  
K Kolmorgen ◽  
S Wiegand-Grefe ◽  
R Kilian

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