scholarly journals „In Videobehandlungen trotz Distanz Nähe schaffen“

2021 ◽  
Author(s):  
Antje Gumz ◽  
Sulenur Kanal ◽  
Aydan Ünser ◽  
Denise Kästner ◽  
Franziska Marie Lea Beck-Hiestermann

Zusammenfassung Hintergrund Durch die im Zuge des Ausbruchs der „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) im März 2020 erlassenen Kontaktverbote haben Psychotherapeuten deutlich mehr und die meisten von ihnen erstmalig Videobehandlungen (VB) angeboten. Bisher gibt es nur wenig Forschung dazu, wie Therapeuten die VB während der Pandemie erlebt haben, und es liegen keine Studien vor, die mögliche verfahrensspezifische Besonderheiten betrachten. Ziel Es soll analysiert werden, welche subjektiven Erfahrungen Therapeuten unterschiedlicher Richtlinienverfahren mit der Durchführung von VB in Zeiten der COVID-19-Pandemie gemacht haben und welche Vor- und Nachteile sie erlebten. Methoden Es handelt sich um eine „Mixed-methods“-Studie mit einer querschnittlichen Onlineerhebung. Neben quantitativen Daten wurden anhand von 7 offenen Fragen die subjektiven Erfahrungen der Therapeuten mit der Durchführung von VB erhoben und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die identifizierten Kategorien wurden einer Häufigkeitsanalyse unterzogen. Angaben von 174 ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten gingen in die Auswertung ein. Ergebnisse Besonders häufig genannte Vorteile waren die örtliche und zeitliche Flexibilität, die Kontinuität des Kontaktes in Pandemiezeiten und die Vermeidung des Infektionsrisikos. Der meistbenannte Nachteil war, dass Sinneseindrücke, Mimik, Gestik, Blickkontakt und nonverbale Kommunikation fehlen. Die meisten, aber nicht alle Patienten nahmen VB gut an. Technische Probleme erschwerten die Umsetzung. Schlussfolgerungen Für viele Therapeuten blieb VB eine „Notlösung“, die nicht auf Dauer angelegt sei. Allerdings könnte VB über die Pandemiezeit hinaus helfen, Versorgungsprobleme (z. B. Unterversorgung auf dem Land) zu lösen. Die Ergebnisse der Studie leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Chancen und Risiken der VB für die psychotherapeutische Versorgung abzuwägen sowie mögliche Gefahren und Schwierigkeiten im Auge zu behalten.

2019 ◽  
Vol 28 (3) ◽  
pp. 660-672
Author(s):  
Suzanne H. Kimball ◽  
Toby Hamilton ◽  
Erin Benear ◽  
Jonathan Baldwin

Purpose The purpose of this study was to evaluate the emotional tone and verbal behavior of social media users who self-identified as having tinnitus and/or hyperacusis that caused self-described negative consequences on daily life or health. Research Design and Method An explanatory mixed-methods design was utilized. Two hundred “initial” and 200 “reply” Facebook posts were collected from members of a tinnitus group and a hyperacusis group. Data were analyzed via the LIWC 2015 software program and compared to typical bloggers. As this was an explanatory mixed-methods study, we used qualitative thematic analyses to explain, interpret, and illustrate the quantitative results. Results Overall, quantitative results indicated lower overall emotional tone for all categories (tinnitus and hyperacusis, initial and reply), which was mostly influenced by higher negative emotion. Higher levels of authenticity or truth were found in the hyperacusis sample but not in the tinnitus sample. Lower levels of clout (social standing) were indicated in all groups, and a lower level of analytical thinking style (concepts and complex categories rather than narratives) was found in the hyperacusis sample. Additional analysis of the language indicated higher levels of sadness and anxiety in all groups and lower levels of anger, particularly for initial replies. These data support prior findings indicating higher levels of anxiety and depression in this patient population based on the actual words in blog posts and not from self-report questionnaires. Qualitative results identified 3 major themes from both the tinnitus and hyperacusis texts: suffering, negative emotional tone, and coping strategies. Conclusions Results from this study suggest support for the predominant clinical view that patients with tinnitus and hyperacusis have higher levels of anxiety and depression than the general population. The extent of the suffering described and patterns of coping strategies suggest clinical practice patterns and the need for research in implementing improved practice plans.


Pflege ◽  
2015 ◽  
Vol 28 (2) ◽  
pp. 93-107 ◽  
Author(s):  
Michael Kleinknecht-Dolf ◽  
Elisabeth Spichiger ◽  
Irena Anna Frei ◽  
Marianne Müller ◽  
Jacqueline S. Martin ◽  
...  

Hintergrund: Mit der Einführung der DRG-basierten Finanzierung erhalten Spitäler einen kleineren finanziellen Spielraum, was Prozessoptimierungen notwendig macht. Internationale Erfahrungen zeigen, dass solche Restrukturierungen Einfluss auf für die Pflege notwendige Kontextfaktoren haben können. Dadurch können auch Pflegequalität und Patientensicherheit beeinträchtigt werden. Ziel: Ziel der «DRG Begleitforschung Pflege» ist, ein Monitoringmodell samt dazugehörenden Instrumenten zur kontinuierlichen Überwachung des Einflusses der DRG-Finanzierung auf zentrale Pflegekontextfaktoren zu entwickeln. Methode: Die vorliegenden deskriptiven quantitativen Resultate wurden im Rahmen der in einem Mixed-Methods-Design durchgeführten Untersuchung mittels einer Online-Befragung erhoben, an der sich Pflegefachpersonen aus fünf Spitälern beteiligten. Ergebnisse: Die Resultate zeigen, dass die untersuchten Pflegekontextfaktoren «Komplexität der Pflege», «Arbeitsumgebungsqualität», «Führungsverhalten», «Moralischer Stress» und «Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle» in allen Fachbereichen hinsichtlich der Arbeitsumgebung und Leistungserbringung der Pflege relevant sind. Es lassen sich Muster erkennen, die im Einklang mit der Literatur stehen, und die Hinweise auf die im Modell angenommenen Beziehungen zwischen diesen Kontextfaktoren geben. Schlussfolgerungen: Die Studie hat einerseits für die beteiligten Betriebe nützliche Daten geliefert, auf deren Basis sie Maßnahmen zur Sicherung der Qualität und Entwicklung der Pflege diskutieren können, andererseits konnten wichtige Informationen zur Weiterentwicklung des Modells und zu den eingesetzten Instrumenten gesammelt werden.


Pflege ◽  
2017 ◽  
Vol 30 (2) ◽  
pp. 53-63 ◽  
Author(s):  
Marianne Schärli ◽  
Rita Müller ◽  
Jacqueline S. Martin ◽  
Elisabeth Spichiger ◽  
Rebecca Spirig

Zusammenfassung. Hintergrund: Im klinischen Alltag stellt die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und Ärzt(inn)en immer wieder eine Herausforderung dar. Quantitative oder qualitative Studien haben das Ziel, Erkenntnisse zu einer verbesserten Zusammenarbeit aufzuzeigen. Diese Erkenntnisse sind jedoch aus methodischen Gründen oft begrenzt. Ziel: Mittels Triangulation quantitativer und qualitativer Daten beschreibt diese Studie die interprofessionelle Zusammenarbeit aus Sicht der Pflegefachpersonen. Methode: Die Datenerhebung erfolgte in einem Mixed Methods-Design im Rahmen der interprofessionellen Sinergia DRG-Begleitforschung. Zunächst erfolgte eine separate Analyse der quantitativen und qualitativen Daten. Durch die Triangulation entstand in vier Schritten eine „Meta-Matrix“. Ergebnisse: Die „Meta-Matrix“ bildet alle relevanten quantitativen und qualitativen Ergebnisse sowie ihre Zusammenhänge modellähnlich auf einer Seite ab. Die Relevanz, die Einflussfaktoren sowie die Folgen der interprofessionellen Zusammenarbeit für Mitarbeitende, Patient(inn)en, Angehörige und Systeme werden deutlich. Schlussfolgerung: Die interprofessionelle Zusammenarbeit aus Sicht der Pflegefachpersonen in fünf Spitälern wird erstmals umfassend in einer „Meta-Matrix“ aufgezeigt. Die Folgen ungenügender Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und Ärzt(inn)en sind beträchtlich, weshalb in interprofessionelle Konzepte investiert werden muss. Aus der „Meta-Matrix“ ist ersichtlich, welche Faktoren für die interprofessionelle Zusammenarbeit hinderlich bzw. förderlich sind.


Pflege ◽  
2016 ◽  
Vol 29 (1) ◽  
pp. 21-31
Author(s):  
Anja Kröner ◽  
Erik Aerts ◽  
Urs Schanz ◽  
Rebecca Spirig

Zusammenfassung. Hintergrund: Die orale Mukositis ist eine häufige Komplikation bei allogenen Stammzell-Transplantationen, die zu erhöhter Morbidität und Mortalität und höheren Kosten führen kann und Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat. Auf der Stammzell-Transplantationsstation eines schweizerischen Universitätsspitals werden die Patienten nach aktuellen Richtlinien zur Mundspülung angeleitet und ihr Mundstatus wird täglich erfasst. Forschungsfrage: Wie erleben die Patienten die orale Mukositis und welche Faktoren beeinflussen ihr Verhalten, die Mundspülung regelmäßig durchzuführen? Methode: In diesem qualitativen Teil einer simultan eingebetteten Mixed Methods Studie wurden 14 Patienten mittels Leitfadeninterviews befragt. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt. Ergebnisse: Die Resultate zeigen, dass sich die orale Mukositis nicht losgelöst von Krankheit, Isolation und Betreuung betrachten lässt. Sie war nur für Patienten mit einer starken Ausprägung eine große Belastung, sonst standen andere Symptome im Vordergrund. Für die regelmäßige Mundspülung, welche eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen ist, wurden motivierende und hemmende Faktoren genannt. Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, die orale Mukositis im Zusammenhang mit der gesamten Transplantation zu sehen, aber auch, dass das Wissen um motivierende und hemmende Faktoren die Pflegenden bei der Betreuung der Patienten unterstützen kann. Die Förderung des Selbstmanagements ist dabei ein wichtiger Schwerpunkt.


Author(s):  
Klaus Hennicke

Zusammenfassung: Fragestellung: Versorgungssituation geistig behinderter Kindern und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten durch die Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland im Jahre 2003. Methodik: Postalische Befragung aller Kinder- und Jugendpsychiatrischen Kliniken (N = 136); 68 überwiegend geschlossene Fragen mit Antwortvorgaben; Rücklauf: 54,4%. Ergebnisse: Der durchschnittliche Anteil geistig behinderter Patienten liegt ambulant wie stationär bei 6%. N = 6 (8%) verfügen über ein spezialisiertes ambulantes und stationäres Angebot, N = 4 (5%) haben entweder nur eine entsprechende Station oder eine Spezialambulanz. Die Versorgung erfolgt überwiegend nur im Rahmen der kinder- und jugendpsychiatrischen Grundversorgung. Diagnostik und Therapie erfolgen nach den üblichen Standards des Fachgebietes. Die übermäßige Verwendung von Psychopharmaka ist nicht nachweisbar. Auf einer Schulnotenskala wird die ambulante wie stationäre Versorgung mit etwas schlechter als 4, die psychotherapeutische Versorgung als mangelhaft (Note: 5) bewertet. 83% der Klinikchefs fordern spezialisierte Schwerpunktkliniken in jedem Bundesland. Schlussfolgerungen: Die insgesamt defizitäre Versorgungssituation wurde bestätigt. Mit den wenigen Schwerpunktkliniken und -ambulanzen ist selbst eine annehmbar überregionale Versorgungsstruktur nicht zu leisten. Die versorgungspolitische Forderung der Klinikleitungen ist insofern eindeutig, diesen Mangel durch spezialisierte Kliniken und Ambulanzen aufzuheben. Die Qualität der Diagnostik und Behandlung genügt offensichtlich den fachlichen und ethischen Standards der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Umgekehrt sind die oftmals sehr schwierigen diagnostischen und therapeutischen Probleme grundsätzlich mit den Methoden unseres Fachgebiets lösbar.


2019 ◽  
Author(s):  
Maggie Ellis ◽  
Arlene Astell

2012 ◽  
Author(s):  
Adena T. Rottenstein ◽  
Ryan J. Dougherty ◽  
Alexis Strouse ◽  
Lily Hashemi ◽  
Hilary Baruch

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