scholarly journals Medikamentöse Therapie vaskulärer Anomalien

2020 ◽  
Vol 55 (1) ◽  
pp. 21-27
Author(s):  
Martin Benesch ◽  
Herwig Lackner ◽  
Erich Sorantin ◽  
Emir Haxhija ◽  
Paulo Gasparella ◽  
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ZusammenfassungVaskuläre Anomalien werden nach der Klassifikation der International Society for the Study of Vascular Anomalies in vaskuläre Tumoren, die als häufigste Entitäten kaposiforme Hämangioendotheliome und Hämangiome umfassen, und vaskuläre Malformationen unterteilt. Die Behandlung vaskulärer Anomalien erfolgt interdisziplinär und basiert, abhängig von der Entität auf Resektion, Sklero‑/Kryotherapie, Embolisation und medikamentöser (antiangiogenetischer und/oder zytostatischer) Therapie. Eine komplette Entfernung ist aufgrund von Ausdehnung und meist diffus infiltrativem Wachstum nur in sehr wenigen Fällen möglich. Seit der Erstbeschreibung der Wirksamkeit in dieser Indikation 2008 gilt Propranolol als etablierte Erstlinienbehandlung für komplizierte infantile Hämangiome. Sirolimus ist ein in der Organtransplantation verbreitet eingesetztes Immunsuppressivum, das den Mammalian/mechanistic-target-of-rapamycin(mTOR)-Signalübertragungsweg inhibiert, auch antiangiogenetisch wirksam ist und daher zunehmend für die Behandlung von vaskulären Tumoren und Malformationen eingesetzt wird. Drei Säuglinge mit vaskulären Anomalien (kaposiformes Hämangioendotheliom, gemischt makro‑/mikrozystische lymphatische Malformation, diffuses infantiles Leberhämangiom) erhielten eine Propranolol‑/Sirolimus-basierte medikamentöse Therapie, ohne klinisch relevante Nebenwirkungen entwickelt zu haben. Obwohl die Verträglichkeit von Propranolol und Sirolimus meist ausgezeichnet ist, erfordern schwere, mitunter lebensbedrohliche Nebenwirkungen (Propranolol: kardiovaskulär; Sirolimus: infektiös), die in Einzelfällen berichtet sind, besondere Beachtung.

2015 ◽  
Vol 15 (02) ◽  
pp. 110-118
Author(s):  
H. Rebmann ◽  
U. Ernemann ◽  
S. Schnabl ◽  
T. Schleich ◽  
J. Hoffmann ◽  
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ZusammenfassungDie mittlerweile weltweit akzeptierte Eintei-lung der vaskulären Anomalien nach der International Society for the Study of Vascular Anomalies unterscheidet Hämangiome im Sinne proliferierender Neubildungen, die meist kurz nach der Geburt auftreten, und vaskuläre Malformationen als anlagebedingte Fehlbildungen, die bereits bei der Geburt vorhanden sind. Vaskuläre Malformationen werden je nach Hämodynamik und Morphologie in Low-Flow-und High-Flow-Malformationen (arteriovenöse Malformationen) mit hoher Durchflussrate unterteilt. Gemeinsames Merkmal sind der Fehlbildungscharakter der Läsionen und die nicht gegebene Möglichkeit einer Spontanre-mission.Bei Säuglingen und Kleinkindern sind überwiegend Hämangiome von therapeutischer Relevanz. Diese infantilen Hämangiome sind vor allem in der Kopf-/Halsregion lokalisiert und zeigen nach der initialen Proliferations-phase häufig eine Spontanremission. Bei funk-tionell einschränkenden Hämangiomen um Körperöffnungen und/oder Hämangiomen mit starker Wachstumsneigung besteht jedoch häufig zuvor dringender therapeutischer Handlungsbedarf.Die therapeutischen Optionen umfassen die systemische oder lokale Behandlung mit Beta-blockern, die Operation, verschiedene Laser-verfahren, die Kontaktkryotherapie oder die Kombination verschiedener Verfahren. Kortikosteroide bleiben mittlerweile Sonderfällen vorbehalten. Die Therapieentscheidung sollte interdisziplinär im Rahmen einer Spezialsprechstunde getroffen werden, ferner ist ein regelmäßiges Follow up mit fotografischer Befunddokumentation notwenig.


Dose-Response ◽  
2020 ◽  
Vol 18 (3) ◽  
pp. 155932582093422 ◽  
Author(s):  
Michael N. Moore

Autophagy has been strongly linked with hormesis, however, it is only relatively recently that the mechanistic basis underlying this association has begun to emerge. Lysosomal autophagy is a group of processes that degrade proteins, protein aggregates, membranes, organelles, segregated regions of cytoplasm, and even parts of the nucleus in eukaryotic cells. These degradative processes are evolutionarily very ancient and provide a survival capability for cells that are stressed or injured. Autophagy and autophagic dysfunction have been linked with many aspects of cell physiology and pathology in disease processes; and there is now intense interest in identifying various therapeutic strategies involving its regulation. The main regulatory pathway for augmented autophagy is the mechanistic target of rapamycin (mTOR) cell signaling, although other pathways can be involved, such as 5′-adenosine monophosphate-activated protein kinase. Mechanistic target of rapamycin is a key player in the many highly interconnected intracellular signaling pathways and is responsible for the control of cell growth among other processes. Inhibition of mTOR (specifically dephosphorylation of mTOR complex 1) triggers augmented autophagy and the search is on the find inhibitors that can induce hormetic responses that may be suitable for treating many diseases, including many cancers, type 2 diabetes, and age-related neurodegenerative conditions.


2020 ◽  
Vol 24 (08) ◽  
pp. 309-318
Author(s):  
Stephan Kemmner ◽  
Ulf Schönermarck

ZUSAMMENFASSUNGUnter immunsuppressiver Therapie besteht ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko nach Nierentransplantation (NTx), insbesondere für virale Infektionen. Bereits vor einer geplanten NTx sollte auf einen aktuellen Impfstatus geachtet werden, da nach einer Transplantation unter immunsuppressiver Therapie einerseits Lebendimpfstoffe nicht mehr gegeben werden dürfen und andererseits eine adäquate Impfantwort schwieriger zu erreichen ist. Die saisonale Influenzaimpfung kann bereits einen Monat nach Transplantation gegeben werden, für alle anderen Impfungen wird ein Abwarten von 3–6 Monaten empfohlen. Eine prophylaktische Therapie kann das Auftreten bestimmter Infektionen effektiv verhindern. Nach NTx sollte für die ersten 6 Monate eine PjP-Prophylaxe (PjP: Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie) mit Trimethoprim/Sulfamethoxazol verabreicht werden. Eine CMV-Prophylaxe (CMV: Zytomegalievirus) mit Valganciclovir erfolgt in Abhängigkeit vom Sero-Status von Empfänger und Spender i. d. R. für 3 bzw. 6 Monate. Im Falle einer Infektion kann in Abhängigkeit vom Schweregrad der Antimetabolit (meist MMF: Mycophenolatmofetil) dosishalbiert oder pausiert werden, jedoch ist dies mit einem erhöhten Rejektionsrisiko verbunden. Insbesondere bei Infektionen mit CMV und BKV (Polyomavirus BK) kann anstelle von MMF ein mTOR-Inhibitor (mTOR: „mechanistic target of rapamycin“) eingesetzt werden in Kombination mit einem niedrigdosierten Calcineurininhibitor (CNI). Bei einer COVID-19-Erkrankung (COVID-19: Coronavirus Disease 2019) nach NTx sollte wie bei anderen Infektionen in einer Kombinationstherapie zunächst der Antimetabolit bzw. der mTOR-Inhibitor dosisreduziert oder pausiert werden. Ein Absetzen des CNIs bei COVID-19 erscheint aus unserer Sicht nicht regelhaft indiziert, sondern bleibt schweren Verläufen im Einzelfall vorbehalten. Im Falle einer antiviralen Therapie bei COVID-19 muss immer an mögliche Interaktionen mit den Immunsuppressiva (v. a. mit CNI und mTOR-Inhibitoren) gedacht werden.


2021 ◽  
Vol 184 ◽  
pp. 60-64
Author(s):  
Raimon Mathew ◽  
Indira S. Sajitha ◽  
Dhanush K. Balakrishnan-Nair ◽  
Sudheesh S. Nair ◽  
Bibu J. Kariyil ◽  
...  

2021 ◽  
Vol 17 (1) ◽  
pp. 212-217
Author(s):  
JH Shazia Fathima ◽  

The mTOR (mammalian or mechanistic Target of Rapamycin) is linked with oral cancer. Therefore, it is of interest to study the molecular docking-based binding of paclitaxel (a FDA approved drug for oral cancer) and its analogues with mTOR. Hence, we report the binding features of 10-Deacetyltaxol, 7-Epi-10-deacetyltaxol, 7-Epi-Taxol and 6alpha-Hydroxypaclitaxel with mTOR for further consideration.


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