Hypercalcemia
Eine Hyperkalzämie kann sich entwickeln, wenn von den Stellgliedern der Calciumhomöostase eines oder mehrere in ihrer Funktion gestört werden. Hyperkalzämische Erkrankungen können die Nebenschilddrüsen betreffen, sowie die von ihnen abhängigen Endorgane Nieren, Darm, Knochen. Eine Parathormon-Partialwirkung kann durch zahlreiche Tumorfaktoren paraneoplastisch entfaltet werden. Die Hyperkalzämie induziert die Symptomatik eines Hyperkalzämie-Syndroms, dessen Komponenten dem Arzt bekannt sein sollten. Hinweise zur Ursache können beim primären Hyperparathyreoidismus die Organmanifestationen liefern, bei den anderen Ursachen einer Hyperkalzämie Komponenten der jeweiligen Grundkrankheit. Bei der Diagnostik ist die erste Weichenstellung die zwischen den parathyreoidalen Hyperkalzämien (autonomer, primärer Hyperparathyreoidismus und Varianten) und der breiten Palette der nicht-parathyreoidalen Hyperkalzämien, vornehmlich als Begleitung einer malignen Erkrankung. Die symptomatische Therapie der Hyperkalzämie hat häufig vor der Stellung der endgültigen Diagnose undifferenziert zu erfolgen – später klinkt sich eine kausale Therapie, soweit möglich, in das Konzept ein. Bei der symptomatischen Therapie der Hyperkalzämie stehen «diuretische», «antiresorptive» und «antiabsorptive» Behandlungswege zur Verfügung – «extraktiv» muss Calcium gelegentlich bei der hyperkalzämischen Krise durch Hämodialyse eliminiert werden.