Total elbow replacement

2002 ◽  
Vol 59 (10) ◽  
pp. 550-556 ◽  
Author(s):  
Schneeberger ◽  
Meyer

Früher benutzte, straff geführte, sogenannte «constrained» Scharnierprothesen hatten eine hohe Frühlockerungsrate, da die Hebelkräfte des Ellbogengelenkes direkt auf die Prothesen-Knochen-Verbindung übertragen wurden. Die später eingeführten Oberflächenprothesen sind nicht gekoppelt. Bei diesen Modellen ist das Gelenk von den periartikulären Weichteilen geführt, welche somit einen Teil der Hebelkräfte absorbieren. Somit ist die Belastung auf die Prothese geringer. Die Oberflächenprothesen haben mehrheitlich eine tiefe Lockerungsrate, erfordern aber intakte Kondylen und Seitenbänder am Ellbogen. Deshalb ist deren Anwendungsbereich beschränkt und symptomatische postoperative Instabilitäten sind bekannte Komplikationen. Eine heute häufig benützte Prothese ist die Coonrad-Morrey Prothese. Es ist eine locker geführte, sogenannte «semiconstrained» Scharnierprothese. Auch bei diesem Modell wird ein Teil der Hebelkräfte des Ellbogens von den periartikulären Weichteilen absorbiert. Die Lockerungsrate ist in der Praxis kein Problem mehr, und ist mit 4% zehn Jahre nach Implantation (rheumatoide Arthritis) ähnlich wie bei Hüft- oder Knieprothesen. Dieses Implantat wird außerdem durch einen kleinen Bügel an der Humerusschaftkortikalis stabilisiert. Dadurch ist diese Prothese auch bei defekten Seitenbändern oder zerstörten Kondylen stabil. Die Coonrad-Morrey Prothese kann deshalb bei praktisch jeder Indikation eingesetzt werden, sogar bei ausgeprägter Zerstörung des Gelenkes und auch bei vollständig fehlendem distalen Humerus. Die Langzeitresultate bei der rheumatoiden Arthritis sind positiv mit 96% guten und sehr guten Resultaten. Die Wiederherstellung der Funktion ist ebenfalls erfolgreich mit einer durchschnittlichen Flexion von 131°, einem Extensionsdefizit von 28° sowie einer freien Pronation und Supination. Die Komplikationsrate beträgt etwa 10%, und ist somit relativ tief. Auch die Resultate der posttraumatischen Arthrose sind insgesamt positiv mit 83% zufriedenstellenden Resultaten. Die meisten dieser Patienten erfahren eine Besserung durch den Ellbogengelenkersatz, aber eine Schmerzbefreiung wird nur in etwa drei Viertel der Patienten erreicht. Die Komplikationsrate ist mit 30% relativ hoch, und weist darauf hin, dass die Ellbogentotalprothese weder schwere Belastung noch übermäßige sportliche Tätigkeit toleriert.

2016 ◽  
Vol 36 (06) ◽  
pp. 402-406 ◽  
Author(s):  
M. Lakomek ◽  
Ch. Specker ◽  
H.-J. Lakomek

ZusammenfassungIn Anlehnung an die amerikanische “Choosing wisely”-Initiative des American Board of International Medicine (ABIM-Foundation) aus dem Jahr 2012 hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) mit zwölf weiteren internistischen Schwerpunkt- bzw. assoziierten Fachgesellschaften und der AWMF im Jahr 2015 fachgebietsbezogene Gesundheitsbereiche mit einer Fehlversorgung identifiziert. Auch die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie hat hier jeweils fünf fachbezogene Aspekte der Unter- und Überversorgung beschrieben. Dies war Anlass für die Autoren, beispielhaft zu jeweils einer Positiv- (Unterversorgung) und einer Negativ-Empfehlung (Überversorgung) Stellung zu nehmen, um die Wichtigkeit der “Klug entscheiden”-Initiative für die akutstationäre Rheumatologie aufzuzeigen. Am Beispiel der Positiv-Empfehlung (+) “Das kardiovaskuläre Risikoprofil von Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen soll bestimmt und ggfs. reduziert werden” wird für die rheumatoide Arthritis die Bedeutung der Beachtung dieser Komorbidität aufgezeigt. Zur Unterstützung einer hohen Behandlungsqualität ist die Diagnose einer Komorbidität wie die des metabolischen Syndroms und des Typ-2-Diabetes nicht nur für die Bewertung des kardiovaskulären Risikos von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen äußerst wichtig, sondern es kann z. B. durch Veränderung des Lebensstils und die Auswahl bestimmter Immunsuppressiva auf die sich durch die Komorbidität ergebende Prognose, z. B. bei der rheumatoiden Arthritis, positiv Einfluss genommen werden. Am Beispiel der Negativ-Empfehlung (−) “Eine längerfristige Glukokortikoidtherapie mit einer Dosis von mehr als 5 mg/die Prednisonäquivalent soll nicht durchgeführt werden” – wird die Richtigkeit der vorgeschlagenen Zielsetzung mit dem ergänzenden Hinweis aufgezeigt, bei Absenkung einer längerfristigen Glukokortikoidtherapie auf das mögliche Vorliegen einer sekundären Nebennierenrindeninsuffizienz zu achten. Die Initiative “Klug entscheiden” auch in der Rheumatologie passt gut in den Kontext der aktuellen gesundheitspolitischen Aktivitäten, über die sektorale Patientenversorgung in Deutschland eine hohe Behandlungsqualität abzusichern.


Author(s):  
C. Prodinger ◽  
A. Klausegger ◽  
J. W. Bauer ◽  
M. Laimer

ZusammenfassungUnter Epidermolysis bullosa (EB) subsumiert man genetische Erkrankungen, die durch gesteigerte Hautfragilität mit Blasenbildung nach bereits geringen mechanischen Belastungen gekennzeichnet sind. Hochvariable kutane, extrakutane und Organmanifestationen verursachen eine signifikante Morbidität und Mortalität sowie eine hohe Krankheitslast für Betroffene und Angehörige. Obwohl derzeit nicht heilbar, eröffnen Fortschritte in der molekularen Charakterisierung pathogenetischer Prozesse, in den diagnostischen Techniken und molekularen Therapieansätzen neue Perspektiven. Neben korrektiven, potenziell kurativen Behandlungszugängen mit dem Ziel der Wiederherstellung der Funktion von Gen bzw. Protein stellen krankheitsmodifizierende Strategien eine wertvolle Ergänzung dar. Unter Letztere fallen symptomatische Therapien, die sekundär dysregulierte, den Phänotyp modulierende Entzündungskaskaden adressieren oder zielgerichtete Interventionen hinsichtlich bestimmter Symptome wie Fibrosierung, Juckreiz oder kanzerogener Zelltransformation. Molekulare Verfahren erlauben heute zudem, eine Diagnose und damit Prognose früher und präziser zu stellen, was die genetische Beratung erleichtert.Das Management von EB-Patienten ist komplex und bedarf einer Spezialexpertise und multidisziplinär akkordierten Versorgung. Entsprechende Ressourcen halten designierte Expertisezentren wie das EB-Haus Austria vor, das als Mitglied des Europäischen Referenznetzwerks für Seltene Hauterkrankungen (ERN Skin) sowohl klinische Versorgung, Grundlagen- und klinische Forschungsaktivitäten sowie Zugang zu Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Betroffene, Betreuende und medizinisches Fachpersonal gewährleistet.


2019 ◽  
pp. 189-198
Author(s):  
A. Ritali ◽  
M. Cavallo ◽  
R. Zaccaro ◽  
M. Ricciarelli ◽  
R. Rotini

2011 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 158-168 ◽  
Author(s):  
Ilya Voloshin ◽  
David W. Schippert ◽  
Sanjeev Kakar ◽  
Elizabeth Krall Kaye ◽  
Bernard F. Morrey

2006 ◽  
Vol 88-B (11) ◽  
pp. 1460-1463 ◽  
Author(s):  
I. Landor ◽  
P. Vavrik ◽  
D. Jahoda ◽  
K. Guttler ◽  
A. Sosna

2012 ◽  
Vol 94-B (1) ◽  
pp. 80-85 ◽  
Author(s):  
A. A. Malone ◽  
J. S. Sanchez ◽  
R. Adams ◽  
B. Morrey

Hand Clinics ◽  
1994 ◽  
Vol 10 (3) ◽  
pp. 507-520
Author(s):  
Mark P. Figgie ◽  
Michelle Gerwin ◽  
Andrew J. Weiland

1983 ◽  
Vol 18 (4) ◽  
pp. 769
Author(s):  
C.H. Hong ◽  
B.I. Lee ◽  
S.K. Rah ◽  
C.U. Choi ◽  
H.H. Kim

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