Einfache und komplizierte chirurgische Wunde

2012 ◽  
Vol 69 (1) ◽  
pp. 23-27 ◽  
Author(s):  
Heidi Misteli ◽  
Daniel Kalbermatten ◽  
Christina Settelen

Üblicherweise endet eine Operation mit einem Wundverschluss mit dem Ziel der primären Wundheilung. Die Wundränder werden adaptiert und mit Nähten, Klammern oder Fibrinkleber gesichert. Im komplikationslosen Fall erfolgt die Wundheilung einer einfachen chirurgischen Wunde per primam mit vollständiger anatomischer und funktioneller Wiederherstellung der Gewebeintegrität. Wundinfekte, Dehiszenzen, Serome oder Hämatome führen hingegen zu Wundheilungsstörungen; der Heilungsprozess wird verzögert oder ganz verhindert und es resultiert eine komplizierte oder chronische Wunde. Hat der Wundverband bei einfachen chirurgischen Wunden hauptsächlich die Aufgabe, die bakterielle Kontamination zu verhindern, werden bei komplizierten Wunden weitere Anforderungen an einen Wundverband gestellt. Neben dem Schutz soll sowohl eine Wundreinigung als auch eine Förderung der Wundheilung bewerkstelligt werden. Durch Fortschritte in der Entwicklung stehen heute zahlreiche Produkte zur Verfügung. Trotzdem fehlen evidenzbasierte Daten und die Anwendung bleibt hauptsächlich abhängig von der Erfahrung des behandelnden Arztes. Die größte Innovation in den letzten beiden Dekaden stellt der Vakuum-Verband in der Wundbehandlung komplizierter Wunden dar. Dadurch können sowohl die Wund-Durchblutung gesteigert, Ödeme vermindert und bakterielle Kontamination verhindert werden.

Phlebologie ◽  
2004 ◽  
Vol 33 (04) ◽  
pp. 120-124
Author(s):  
K.-H. Orend ◽  
F. Liewald ◽  
M. Bischoff ◽  
G. Halter

ZusammenfassungDie Behandlung zur Erzielung des Wundverschlusses bei Ulcus cruris gestaltet sich oft problematisch, da durch lokale Minderdurchblutung und chronische bakterielle Kontamination erschwerte Einheilungsbedingungen bestehen. Ziel, Patienten, Methode: Die Vakuumversiegelung (VVS) stellt ein geschlossenes Verbandssystem zur feuchten Wundbehandlung mit festem Kontakt zur Wundoberfläche sowie Schutz vor Kontamination mit Hospitalkeimen und Dekontamination von Bakterien durch ständigen Schwerkraft-unabhängigen Sekretabtransport dar. Insgesamt wurden 55 Patienten mit einem chronischen Ulcus cruris mit einer Vakuumversiegelung versorgt. Ergebnisse: Zur primär vollständigen Einheilung des Meshgraft-Transplantats kam es bei 30 Patienten (54,5%). Bei 19 Patienten (34,5%) heilte es zu 75-90%, bei 6 (11%) zu weniger als 75% ein, so dass eine erneute Meshgraft-Transplantation erfolgte. Schlussfolgerung: Die Wundkonditionierung und anschließende Hauttransplantation nach ursachenabhängiger Vorbehandlung des Ulcus cruris mit der VVS stellt ein einfaches, schnelles und billiges Verfahren dar.


2004 ◽  
Vol 24 (04) ◽  
pp. 133-142
Author(s):  
G. Dragieva ◽  
D. Mayer ◽  
B. R. Amann-Vesti ◽  
S. Läuchli ◽  
R. M. Trüeb ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel: Wir beurteilten die Ätiologie von Ulcera crurum bei Patienten mit Kollagenosen und evaluierten den Heilungsverlauf nach gezielter, kausaler Behandlung. Methoden: Retrospektive klinische Studie mit 20 konsekutiven Patienten: rheumatoide Arthritis (n = 12), progressive systemische Sklerose (n = 7), systemischer Lupus erythematodes (n = 1). Ergebnisse: Folgende relevanten Pathologien wurden vorgefunden: Makrozirkulation (insgesamt 17; arteriell 10, venös 10, kombiniert 3), kutane leukozytoklastische Vaskulitis (5), Steroid-induzierte Hautatrophie (8), arthrogenes Stauungssyndrom (9), dystrophe Kalzinose (3). Folgende Interventionen wurden durchgeführt: Arterielle Revaskularisation (9), Krossektomie und Stripping von insuffizienten Stammvenen (7), Spalthauttransplantation (17), wovon fünfmal unter Immunsuppression bei Vaskulitis. Bei Studienabschluss waren 13 abgeheilt, 4 gebessert (90% geheilt) und 3 unverändert; ferner 1 Unterschenkelamputation der Gegenseite, ein Patient verstarb. Schlussfolgerung: Ulcera crurum bei Patienten mit Kollagenosen haben meistens eine multifaktorielle Ätiologie. Die Verbesserung der arteriellen und venösen Makrozirkulation ist der wichtigste Schritt in der Therapieplanung. Selbst dann benötigen noch drei Viertel aller Patienten eine Spalthauttransplantation, um die chronische Wunde unter verbesserten Voraussetzungen zur Abheilung oder Besserung zu bringen.


2014 ◽  
Vol 17 (9) ◽  
pp. 44-44
Author(s):  
Doris Berger
Keyword(s):  

Der Hautarzt ◽  
2007 ◽  
Vol 58 (11) ◽  
pp. 939-944 ◽  
Author(s):  
S.A. Eming ◽  
J. Kaufmann ◽  
R. Löhrer ◽  
T. Krieg
Keyword(s):  

2012 ◽  
Vol 109 (8) ◽  
pp. 782-787 ◽  
Author(s):  
J.C. Gines ◽  
M.M. Nentwich ◽  
A.H. Peggy Bedoya ◽  
P. Cibils ◽  
A. Esteche ◽  
...  

1999 ◽  
Vol 42 (2) ◽  
pp. 132-142 ◽  
Author(s):  
T. Montag ◽  
H. Lange ◽  
U. Schmidt ◽  
J. Strobel ◽  
M. Exner

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