Risikoscores für chronisch nierenkranke Menschen

2019 ◽  
Vol 144 (11) ◽  
pp. 739-742
Author(s):  
Markus P. Schneider ◽  
Kai-Uwe Eckardt

Was ist neu? „Tangri“-Formel zur Abschätzung der renalen Prognose Seit kurzem gibt es die Möglichkeit, das Risiko eines Nierenversagens für Patienten im CKD–Stadium G3a–G5 (eGFR 10 – 59 ml/min/1,73 m2) mithilfe der „Tangri“-Formel quantitativ abzuschätzen. Für diese Berechnung benötigt man mindestens die Variablen Alter, Geschlecht, eGFR und Albuminurie (4-Variablen-Formel). Eine erweiterte Formel mit den zusätzlichen Variablen Kalzium, Phosphat, Bikarbonat und Albumin (8-Variablen-Formel) ermöglicht eine noch präzisere Abschätzung. Modelle des CKD-Prognose-Konsortiums Bei Patienten mit fortgeschrittener CKD im Stadium 4 oder höher (GFR-Kategorie ≥ 4, d. h. eGFR < 30 ml/min/1,73 m2) kann zudem durch neue Modelle des CKD-PC neben dem Risiko für eine terminale Niereninsuffizienz auch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Tod in einem Zeitraum von 2 – 4 Jahren ermittelt werden. Diese neuen Prognoseformeln sind über das Internet öffentlich zugänglich gemacht worden.

2020 ◽  
Vol 24 (09) ◽  
pp. 345-348
Author(s):  
Volker J.J. Schettler

Es ist unstrittig, dass eine erhöhte LDL-C-Konzentration (LDL-C: Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin) ein kausaler Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse ist 1. Es ist daher nachvollziehbar, wenn mit einer therapeutischen LDL-C-Absenkung auch parallel weitere kardiovaskuläre Ereignisse vermindert werden 2. Interessant ist dabei, dass offensichtlich weniger der therapeutische Weg der LDL-C-Absenkung, sondern primär die so erreichte LDL-C-Konzentration, der LDL-C-Zielwert, zu einer Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen führt 3.


2018 ◽  
Vol 25 (05) ◽  
pp. 200-201
Author(s):  
Stefan Schmiedel

Plasmodium falciparum, der Erreger der Malaria tropica (englisch: falciparum malaria) ist weltweit der am häufigsten vorkommende Malariaerreger. Ein akutes Nierenversagen (ANV) ist eine häufige Komplikation einer Malaria tropica und eines der Kriterien für einen „schweren“ oder „komplizierten“ Verlauf. Ein ANV prädisponiert zu einer Reihe von weiteren Komplikationen im Verlauf einer Malaria – kardiovaskuläre Ereignisse, Entwicklung oder Progression zu einer chronischen Nierenerkrankung und erhöhte Sterblichkeit werden beobachtet.


2021 ◽  
Vol 19 (07) ◽  
pp. 312-316
Author(s):  
Delnaz Fard ◽  
Lars Brodowski ◽  
Constantin S. von Kaisenberg

ZUSAMMENFASSUNGZiel: Review der Literatur zu Schwangeren mit Gestationsdiabetes, die ein erhöhtes peripartales Risiko aufweisen, welches im Rahmen des geburtshilflichen Managements Beachtung finden sollte.Methodik: Systematische Literaturrecherche.Ergebnisse: Als Gestationsdiabetes wird ein erstmals in der Schwangerschaft auftretender bzw. diagnostizierter Diabetes bezeichnet. Die Pathophysiologie und das Risikoprofil entsprechen dem des Diabetes mellitus Typ 2. Eine entscheidende Rolle spielen dabei, neben einer genetischen Disposition, der mütterliche Body-Mass-Index, der Lebensstil sowie frühere Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes. Die Diagnosestellung erfolgt durch einen 75 g oralen Glukosetoleranztest, meist bei 24–28 Schwangerschaftswochen. Die Folgen für die Mutter sind vor allem die schwangerschaftsinduzierte Hypertonie und Präeklampsie sowie im Verlauf die erhöhte Inzidenz für kardiovaskuläre Ereignisse. Intrapartal zeigen sich zudem eine erhöhte Sectio-Rate bei fetalem Large for gestational age und ein erhöhtes Risiko für höhergradige Geburtsverletzungen und atone Nachblutungen. Die Therapie schließt sowohl die Lifestyle-Modifikation als auch die medikamentöse Therapie mit Insulin ein.Schlussfolgerungen: Durch die frühzeitige Diagnosestellung durch adäquate Testverfahren und konsequent eingeleitete Therapien kann das peripartale maternale und fetale Risiko reduziert werden.


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