PFLEGEprevent – Präventiv der Arbeitsbelastung von
Pflegekräften begegnen. Ergebnisse einer randomisiert kontrollierten
Interventionsstudie zur Wirksamkeit einer Präventionsmaßnahme
für Pflegekräfte
Zusammenfassung Hintergrund Pflegekräfte in Deutschland sind zunehmend von physischen und psychischen Belastungen beeinträchtigt, was sich negativ in den Krankheitstagen und Frühberentungszahlen niederschlägt. Im Projekt PFLEGEprevent wurde ein Präventionsprogramm entwickelt, das auf die speziellen Bedürfnisse des Pflegepersonals ausgerichtet ist, damit deren Ressourcen im Umgang mit Arbeitsbelastungen und Herausforderungen des beruflichen Alltags gestärkt werden. Das Präventionsprogramm wurde in einer RCT mit Pflegekräften implementiert und auf seine Wirksamkeit in den Bereichen Stress, Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität hin evaluiert. Methodik Die randomisiert kontrollierte Interventionsstudie wurde im Wartegruppendesign mit 6 Erhebungszeitpunkten über 9 Monate durchgeführt. Die Datenerhebung der Zielgrößen erfolgte über validierte Instrumente: Perceived Stress Questionnaire (PSQ), Perceived Stress Scale (PSS), Work Ability Index (WAI), Erholungs-Belastungs-Fragebogen für den Arbeitskontext (EBF-Work 27), Short-Form-Health Survey (SF-12) und WHO-Five Well-Being Index (WHO-5). Neben deskriptiven Analysen wurde der t-Test für unabhängige Stichproben verwendet, um die Veränderungen in der primären und den sekundären Zielgrößen zwischen den Studiengruppen zu vergleichen. Ergebnisse Es nahmen 125 (92% weiblich, Durchschnittsalter 46,7 Jahre) Pflegekräfte an der Studie teil. Es zeigten sich signifikante Gruppenunterschiede in den Veränderungen der Zielgröße zu den Follow-up-Messungen bis zu 9 Monaten. Besonders das Stressempfinden reduzierte sich in der Interventionsgruppe langfristig. Das allgemeine Wohlbefinden in dieser Gruppe verbesserte sich zu allen Erhebungszeitpunkten signifikant zum Ausgangswert. Schlussfolgerung Die Evaluation des Präventionsprogrammes zeigte noch nach 9 Monaten einen positiven Effekt in der gemessenen Zielgröße PSQ zum Stresserleben. In den weiteren Zielgrößen konnten signifikante Gruppenunterschiede zu den Nacherhebungszeitpunkten nach 1 und 3 Monaten gezeigt werden.