39-jährige Frau mit schwerer COVID-19-Pneumonie: Erfolgreiches Weaning nach septischem Schock und Vorfußamputation wegen mikrovaskulärer Komplikationen

Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
D. Pinzon ◽  
D. Baumgarten ◽  
W. Galetke

ZusammenfassungWir präsentieren den Fall einer leicht adipösen 39-jährigen Patientin mit dem schweren Verlauf einer COVID-19-Pneumonie. Die Patientin wurde aus einem Krankenhaus der Regelversorgung mit Verdacht auf eine COVID-19-Pneumonie zugewiesen. Initial bestand die klinische Symptomatik aus Dysurie und Fieber. Im Röntgen-Thorax zeigte sich ein bilaterales Infiltrat. Im CT-Thorax fanden sich beidseits fortgeschrittene COVID-19-typische Veränderungen. Bestätigt wurde die COVID-19-Infektion durch eine positive SARS-CoV-2-PCR aus dem Nasen-Rachen-Abstrich. Bei progredientem ARDS mit respiratorischer Erschöpfung wurde die Patientin intubiert und invasiv beatmet. Unter einem Verdacht auf eine bakterielle Superinfektion leiteten wir eine empirische antibiotische Therapie ein. Es wurde mit Dexamethason begonnen zu behandeln. Zusätzlich wurde ASS und gewichtsadaptiertes halbtherapeutisches niedermolekulares Heparin in die Therapie mit aufgenommen. Im Rahmen der intensivmedizinischen Behandlung entwickelte die Patientin einen fulminanten septischen Schock mit konsekutiver schwerer Thrombozytopenie. Es erfolgte eine dilatative Tracheotomie. Der Weaning-Progress blieb durch rezidivierende septische Schübe erschwert. Als ursächlich für die septischen Schübe konnte eine Nekrose im Bereich des rechten Fußes ausgemacht werden. Bei fehlendem alternativen Fokus erfolgte die chirurgische Sanierung mit Teilamputation. Anschließend blieb die Patientin infektfrei und konnte vom Respirator entwöhnt werden.

2018 ◽  
Vol 222 (02) ◽  
pp. 82-85
Author(s):  
Dominic Schröder ◽  
Celine Siauw ◽  
Johannes Wirbelauer

ZusammenfassungDie neonatale bakterielle Infektion ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die schon bei dem begründeten Verdacht die kalkulierte intravenöse antibiotische Therapie rechtfertigt. Allerdings ist die klinische Symptomatik oft unspezifisch. Insbesondere bei fehlendem Ansprechen auf die antibiotische Therapie kommen verschiedene Differentialdiagnosen in Betracht. Berichtet wird die klinische Präsentation, die differenzialdiagnostischen Schritte, die Therapie sowie der langfristige Verlauf eines Frühgeborenen, welches an einer Enterovirusinfektion mit Myokarditis erkrankte. Der Krankheitsverlauf unterstreicht die klinische Relevanz von Enterovirusinfektionen bei Neugeborenen. Es zeigt sich jedoch, dass in der aktuell dieses Thema bearbeitenden Literatur jeweils nur Einzelaspekte beschrieben werden. Insbesondere fehlen genaue Daten sowohl zur Epidemiologie als auch zur Morbidität.


2007 ◽  
Vol 64 (7) ◽  
pp. 365-368 ◽  
Author(s):  
Hoof

Das Spektrum der entzündlichen Erkrankungen im kleinen Becken des weiblichen Genitale umfasst jegliche Kombinationen von entzündlichen Veränderungen des oberen weiblichen Genitaltraktes: Endometritis, Salpingitis, Tuboovarialabzess und Peritonitis im kleinen Becken. Es handelt sich meist um aszendierende Infektionen mit virulenten Keimen, eine Mitbeteiligung von Chlamydien und Gonokokken ist häufig und tendenziell zunehmend. Das klinische Beschwerdebild dieser Erkrankungen ist vielfältig, asymptomatische Verläufe bis hin zu schwersten septischen Krankheitsbildern kommen vor. Die antibiotische Therapie sollte möglichst früh begonnen werden und ein breites Spektrum abdecken. Eine operative Therapie ist bei Therapieversagern sowie bei Beschwerdepersistenz nach der akuten Entzündungsphase notwendig. Als Folgeprobleme können tubare Sterilität, Extrauteringravidität und chronische Unterbauchschmerzen auftreten.


1999 ◽  
Vol 56 (9) ◽  
pp. 481-483
Author(s):  
Züger ◽  
Demarmels Biasiutti

Wir berichten über einen 76jährigen Patienten, welcher trotz gut eingestellter oraler Antikoagulation mit Phenprocoumon rezidivierende Thrombosen erlitt bei leichtgradiger chronischer disseminierter intravasaler Gerinnung. Die Abklärungen ergaben das Vorliegen eines Bronchus-Karzinoms (Non small cell cancer of the lung, NSCCL) mit hilären und mediastinalen Lymphknotenmetastasen. Aufgrund der Assoziation von rezidivierenden Thrombosen, aktivierter Gerinnung und Tumorleiden wurde die Diagnose eines Trousseau Syndroms gestellt. Basierend auf Fallberichten aus der Literatur wurde die Therapie auf intravenöses Heparin gewechselt, welches die thrombotische Koagulopathie stoppte. Aus praktischen Gründen erfolgte dann eine Umstellung der Therapie auf subcutanes niedermolekulares Heparin in therapeutischer Dosierung, welches während 6.5 Monaten ebenso effektiv war und eine Alternative zur etablierten Therapie mit unfraktioniertem Heparin bei Trousseau Syndrom darstellen dürfte.


Praxis ◽  
2002 ◽  
Vol 91 (41) ◽  
pp. 1691-1698
Author(s):  
Dancygier ◽  
Scharnke

Der Morbus Whipple ist eine seltene, ohne antibiotische Therapie tödlich verlaufende infektiöse Systemerkrankung durch das ubiquitär vorkommende, grampositive Bakterium Tropheryma whipplei. Der Erreger kann lichtoptisch, elektronenmikroskopisch und mittels PCR in betroffenen Geweben und Körperflüssigkeiten nachgewiesen werden. Betroffen sind vor allem Männer. Die meisten Patienten klagen über Gewichtsverlust, Diarrhoen, Abdominalschmerzen und Arthralgien. In 10–40% der Fälle ist auch das Zentralnervensystem, oft asymptomatisch, mitbeteiligt. Der Nachweis PAS-positiver Makrophagen in der Lamina propria des Dünndarms ist typisch aber nicht pathognomonisch für den Morbus Whipple. Der Erregernachweis sollte heute auch mittels PCR angestrebt werden. Die Behandlung mit liquorgängigen Antibiotika erfolgt meist als Sequenztherapie über mindestens ein Jahr, um Rezidive zu vermeiden. Vor Abschluss der Therapie ist der Nachweis der Erregerfreiheit im Darm und vermutlich auch im Liquor zu fordern.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (3) ◽  
pp. 117-124
Author(s):  
Jon-Duri Senn ◽  
Lars C. Huber ◽  
Jasmin Barman-Aksözen ◽  
Elisabeth Minder

Zusammenfassung. Unter dem Begriff «Porphyrie» wird eine Gruppe von acht Stoffwechselerkrankungen zusammengefasst, welche in Folge einer gestörten Hämbiosynthese entstehen. Die Einteilung der verschiedenen Formen erfolgt anhand der klinischen und biochemischen Merkmale. Dieser Artikel fokussiert auf die akuten (hepatischen) Porphyrien (AHP), die durch eine ähnliche Pathophysiologie und klinische Symptomatik gekennzeichnet sind. Typisch sind akute, das autonome Nervensystem betreffende Symptome; starke, kolikartige, teilweise ausstrahlende Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Hypertonie, Tachykardie, Obstipation und Hyponatriämie. Die Diagnose einer AHP wird aufgrund einer mindestens fünffach erhöhten Ausscheidung von Porphobilinogen (PBG) im Urin gestellt. Therapie der Wahl ist die Zufuhr von Kohlenhydraten, die Gabe von humanem Häm, die Elimination und Vermeidung von schubauslösenden Triggerfaktoren und eine begleitende symptomorientierte Therapie, im Besonderen eine suffiziente Analgesie.


2019 ◽  
Vol 19 (03) ◽  
pp. 186-193
Author(s):  
Bernhard Schmitt

ZusammenfassungSchlaf und Epilepsie stehen in enger Beziehung zueinander. 20 % der Epilepsiepatienten erleiden Anfälle nur in der Nacht, 40 % nur am Tag und 35 % bei Tag und Nacht. Kinder mit Panayiotopoulos-Syndrom oder Rolando-Epilepsie erleiden ihre Anfälle vorwiegend im Schlaf und zeigen im NREM-Schlaf eine Zunahme der Spike-waves. ESES (elektrischer Status epilepticus im Schlaf) und Landau-Kleffner-Syndrom sind epileptische Enzephalopathien mit ausgeprägten kognitiven Einbrüchen, Verhaltensauffälligkeiten und Anfällen. Kennzeichnend ist eine kontinuierliche Spike-wave-Aktivität im NREM-Schlaf. Patienten mit juveniler Myoklonusepilepsie oder Aufwach-Grand-Mal-Epilepsie haben ihre Anfälle nach dem Aufwachen, nicht selten nach vorausgehendem Schlafentzug. Nächtliche Frontallappen-Anfälle werden oft mit Parasomnien verwechselt. Für eine korrekte Zuordnung ist es hilfreich, die klinische Symptomatik und die Häufigkeit pro Nacht und Monat in die Beurteilung mit einzubeziehen. Nächtliche Anfälle und Antikonvulsiva wirken sich auf den Schlaf aus. Schlafstörungen sollten erkannt und behandelt werden, da dies die Anfallskontrolle und Lebensqualität verbessern kann. Bei Verdacht auf Epilepsie und nicht schlüssigem Wach-EEG können Schlaf-EEGs hilfreich sein. Abhängig von der Fragestellung kann das EEG im Mittagsschlaf (natürlicher Schlaf oder medikamentös induziert), während der Nacht oder nach vorausgehendem Schlafentzug stattfinden.


2009 ◽  
Vol 213 (S 01) ◽  
Author(s):  
AW Flemmer ◽  
S Schubert ◽  
A Kramer ◽  
K Förster ◽  
A Schulze

2010 ◽  
Vol 48 (08) ◽  
Author(s):  
D Gotthardt ◽  
C Rupp ◽  
KH Weiss ◽  
F Chahoud ◽  
W Stremmel ◽  
...  

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