Elektrokrampftherapie: Einfluss auf das Immunsystem?

2021 ◽  
Vol 89 (10) ◽  
pp. 480-480
Keyword(s):  

Etwa ein Drittel aller Patienten mit Depressionen gilt nach mehrmaligen Behandlungsversuchen mit Antidepressiva als therapieresistent. Bei 70–90% von ihnen ist dann die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wirksam, die genauen Mechanismen dahinter sind jedoch nicht geklärt. Resistente Depressionen gehen mit einem Ungleichgewicht pro- und antiinflammatorischer Zytokine einher, daher könnte ein Einfluss der EKT auf das Immunsystem eine Rolle spielen.

2020 ◽  
Vol 145 (24) ◽  
pp. 1758-1763
Author(s):  
Winfried V. Kern ◽  
Stephan Horn ◽  
Geertje Fink

Was ist neu? Antibiotikaverbrauch in Deutschland In Deutschland wurden in den letzten Jahren sowohl im Krankenhausbereich als auch im ambulanten Setting immer weniger Fluorchinolone verordnet. Auch der Verbrauch der Cephalosporine ging etwas zurück. Renaissance von Aminoglykosiden? Die inzwischen relativ seltenen Substanzen können aufgrund einer recht guten Resistenzlage bei Harnwegsinfektionen als geeignete Alternative – allerdings nur parenteral – eingesetzt werden. Bei akuten schweren Infektionen ist eine einmalige Gabe, z. B. von Tobramycin, initial zusätzlich zu einem geeigneten Betalactam ebenfalls eine Option, aber keine klare Empfehlung. Antibiotikaeinsatz in der Hämatologie/Onkologie Bei Fieber und Neutropenie gilt nach wie vor die initiale empirische Gabe von Piperacillin-Tazobactam oder einem pseudomonasaktiven Carbapenem als Standard. Diese Betalactame sollten mit verlängerter Infusionsdauer, z. B. über 4 h, verabreicht werden. Linezolid ist ein Reservemedikament und sollte auch bei hämatoonkologischen Patienten nicht empirisch, sondern nur in der gezielten Therapie verwendet werden. Penicillinallergie Die anamnestische Angabe einer Penicillinallergie sollte durch genaues Hinterfragen differenziert werden. Patienten können so bezüglich ihres Risikos für allergische Reaktionen gruppiert werden – oft besteht kein oder ein sehr geringes Risiko bei einer (erneuten) Behandlung mit Penicillinderivaten. Niedrigrisikopatienten dürfen ohne weitergehende allergologische Untersuchungen reexponiert werden.


medialex ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
Christoph Born
Keyword(s):  

Im besprochenen Urteil vom 7. Februar 2020 hat das Bundesgericht den Begriff “nichtöffentliches Gespräch” erweitert und in Änderung seiner bisherigen, in der Doktrin breit kritisierten Rechtsprechung entschieden, dass die Aufzeichnung von Telefongesprächen mit einem Polizeibeamten nichtöffentliche Gespräche im Sinne von Art. 179ter Abs. 1 StGB sind. Für die Medienschaffenden ändert sich durch die neue Praxis nichts. Für sie – wie für alle – gilt nach wie vor die Regel, dass (Telefon-)Gespräche mit Dritten nicht aufgezeichnet werden dürfen, es sei denn, die Gesprächsbeteiligten stimmten der Aufzeichnung zu.


2020 ◽  
Vol 7 (3) ◽  
pp. 199-213
Author(s):  
Alexander Hellgardt
Keyword(s):  

Die Abgrenzung von Öffentlichem Recht und Privatrecht gilt nach wie vor als eine systematische Grundunterscheidung des deutschen Rechtssystems, obwohl sie in letzter Zeit vermehrt in Frage gestellt wird. In diesem Beitrag wird die These entwickelt, dass sowohl Entstehung als auch Fortbestand der Unterscheidung in wesentlicher Hinsicht den Anforderungen einer didaktischen Systematisierung des Rechtsstoffes geschuldet sind. Es zeigt sich, dass sich die rechtsdogmatische Systematisierung des Rechts nicht klar von der aus didaktischen Gründen unternommenen Einteilung des Rechtsstoffs abgrenzen lässt. Gerade die Vorgaben des Ersten Staatsexamens, wie sie sich in den Studienordnungen der Fachbereiche spiegeln, spielen eine zentrale Rolle für die Konservierung einer im Einzelnen längst überholten Grundunterscheidung.


2021 ◽  
Vol 8 (1) ◽  
pp. 125-127
Author(s):  
Heidi Höppner ◽  
Andreas Gerber-Grote ◽  
Thomas Bucher

Abstract Der Verein zur Förderung der Wissenschaft in den Gesundheitsberufen VFWG veranstaltete zwei Online-Symposien zum Stand der Akademisierung in Deutschland, wo lediglich die Hebammen dank EU-Vorschriften seit 2020 an Fachhochschulen ausgebildet werden. Für die Pflege- und Therapieberufe gilt nach wie vor die Modellklausel, die bis 2024 verlängert wurde. In Österreich und der Schweiz sind die Ausbildungen für die Therapieberufe vollständig an den Fachhochschulen angesiedelt, für diejenigen für die Pflege und die medizinisch-technischen Berufe teilweise. Das erste Symposium erörterte, ob sog. duale Studiengänge ein Modell sein könnten für die Therapieberufe in Deutschland. Das zweite Symposium fragte, ob der Weg, den Österreich und die Schweiz eingeschlagen haben, Argumente liefern kann für eine Akademisierung der Gesundheitsberufe in Deutschland. Dieser Beitrag führt ins Thema ein; die folgenden Beiträge dokumentieren die Beiträge verschiedener Autoren zu den beiden Symposien.


2009 ◽  
Vol 28 (12) ◽  
pp. 891-895 ◽  
Author(s):  
A. Ceballos-Baumann ◽  
M. Messner

ZusammenfassungDer Erfolg des therapeutischen Einsatzes von Botulinumtoxin seit über 20 Jahren in der Neurologie führte zu einer breiten Akzeptanz dieser giftigsten bekannten biologischen Substanz. Aufgrund der Datenmenge, die wir zur Verfügung haben, gilt die Botulinumtoxintherapie in der Hand des Experten als ein sicheres Therapieverfahren. Zuletzt haben aber wiederholt Berichte in der Boulevardpresse über Todesfälle bei der Anwendung von Botulinumtoxin zu großer Verunsicherung geführt. Auch aus diesem Grund hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte am 04. September 2008 eine Stellungnahme veröffentlicht. Letztlich sind trotz hunderttausendfacher Anwendung seit der Zulassung in Deutschland 1993 nur 210 Verdachtsfälle schwerer unerwünschter Wirkungen von Botulinumtoxinmedikamenten gemeldet worden, wobei in keinem dieser Fälle ein ursächlicher Zusammenhang mit der Anwendung von Botulinumtoxin sicher erwiesen sei. Zu einem vergleichbaren Ergebnis kam die US Food and Drug Administration wenige Jahre zuvor. Somit gilt nach wie vor, dass bei Einhaltung der empfohlenen Höchstdosen und Würdigung der Begleiterkrankungen multimorbider Patienten systemische Nebenwirkungen extrem selten und bei kosmetischen Indikationen keine Todesfälle beschrieben sind. Möglicherweise steigt die Häufigkeit systemischer Nebenwirkungen durch eine noch genauere Beobachtung unserer Patienten nach Botulinumtoxinbehandlung an.


2006 ◽  
Vol 63 (9) ◽  
pp. 585-589 ◽  
Author(s):  
Schlembach
Keyword(s):  

Schwangerenvorsorge umfasst neben präventiven Maßnahmen auch das Screening bzw. die rechtzeitige Erkennung und Therapie von Schwangerschaftskomplikationen. In den jeweiligen Vorsorgerichtlinien sind neben der allgemeinen körperlichen und der vaginalen Untersuchung, dem Ultraschall und gegebenenfalls hämatologischen Untersuchungen auch die Untersuchung des Urins der Schwangeren vorgesehen. Derzeit wird routinemäßig der Urin der Schwangeren hinsichtlich Infektionszeichen, Glukosurie und Proteinurie untersucht. Während die Bestimmung der Glukosurie für die Detektion eines Gestationsdiabetes keinen Nutzen hat und als Screeningmethode nicht mehr empfohlen wird, kann durch die Untersuchung des Urins auf Bakterien und Infektionszeichen sowie eine frühzeitige Therapie eine Risikominimierung für maternale und neonatale Komplikationen erzielt werden. Den größten Stellenwert in der Urindiagnostik hat die Detektion und die Quantifizierung einer Proteinurie bei Patientinnen mit Hochdruckerkrankungen zur Diagnostik einer Präeklampsie, sowie zur Planung des geburtshilflichen Managements. Hierbei gilt nach wie vor die Quantifizierung der Eiweißausscheidung im 24-Stunden-Sammelurin als Methode der Wahl.


2019 ◽  
Author(s):  
Barbara Budrich

Publish or perish - das alte Motto gilt nach wie vor! Ob für erfahrene Wissenschaftler*innen oder Neulinge im wissenschaftlichen Publizieren. Der Titel gibt praktische Insider-Tipps zu den verschiedenen Möglichkeiten und Hintergründen im erfolgreichen wissenschaftlichen Publizieren. Die überarbeitete Neuauflage befasst sich in einem eigenen Abschnitt mit aktuellen Fragen zum Publizieren im Open Access. Die langjährige Verlegerin Barbara Budrich erläutert anschaulich, was Autor*innen beim wissenschaftlichen Publizieren im Bereich der Sozial-, Erziehungs- und Geisteswissenschaften wissen müssen und beachten sollten.


Praxis ◽  
2010 ◽  
Vol 99 (21) ◽  
pp. 1279-1284
Author(s):  
Tay ◽  
Kündig ◽  
Senti

Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist die einzig kausale Therapie IgE-vermittelter allergischer Erkrankungen. Sie wird nächstens 100 Jahre alt. Die subkutane Immuntherapie gilt nach wie vor als Goldstandard der SIT. Um die Wirksamkeit, Sicherheit und die Attraktivität für die Patienten zu steigern, werden am Universitätsspital Zürich in klinischen Studien neue Ansätze und Strategien wie die epikutane Behandlungsform, d.h. die Verabreichung der Allergene mittels Hautpflastern, untersucht.


2018 ◽  
Vol 30 (6) ◽  
pp. 368-377
Author(s):  
Friedemann Kainer
Keyword(s):  

Zusammenfassung Die Verwaltung privaten Vermögens gilt nach der ganz überwiegenden Auffassung in der Rechtsprechung und Literatur als Verbrauchergeschäft. Gilt dies in jedem Fall? Auch bei hochkomplexen und risikoreichen Anlagen? Der Beitrag untersucht diese Frage mit Blick auf die neuere Entwicklung zu einem auch die Empfängersicht berücksichtigenden Verbraucherbegriff und entwickelt am Maßstab des Art. 17 Brüssel Ia-VO eine differenzierende Auffassung für den Verbrauchergerichtsstand. Insbesondere häufige und komplexe Anlagegeschäfte, soweit sie aus Empfängersicht eine Professionalisierung erfordern, sind demnach nicht als Verbrauchergeschäfte zu qualifizieren.


2021 ◽  
Vol 34 (3) ◽  
pp. 453-461
Author(s):  
Horand Knaup

Zusammenfassung Wenige Monate vor der Bundestagswahl hat sich die Union in den Umfragekeller manövriert – und die SPD kann in keiner Weise davon profitieren. Wie konnte es dazu kommen? Für seine Kampagne hat Spitzenkandidat Olaf Scholz die Aufbruchs- und Wechselstimmung im Elektorat unterschätzt. In ihren früheren Hochburgen hat die Partei dramatisch an Rückhalt verloren, zentrale Zielgruppen – Jungwähler*innen, Gewerkschafter, urbanes Publikum – haben sich verabschiedet. Die Partei hat ein massives Imageproblem, gilt nach 19 Regierungsjahren nicht mehr als Motor gesellschaftlichen Fortschritts und hat obendrein den Anschluss an neue soziale Bewegungen verloren. Noch immer steht der klassische Industriearbeiter im Mittelpunkt der sozialdemokratischen politischen Ansprache. Nur schwerfällig realisiert die Partei, dass sich die Arbeitswelt dramatisch verändert hat und immer mehr dienstleistungs- und wissensbasierte Branchen zur Wertschöpfung beitragen. Ein bezeichnendes Detail: Das aktuell gültige Grundsatzprogramm stammt aus dem Jahr 2007 – in bewegten Zeiten zu alt für eine Partei der Postmoderne.


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