Diagnose, klinische Präsentation und Bedeutung der Leberbiopsie bei NASH und Typ-2-Diabetes
ZusammenfassungDie zentrale klinisch-diagnostische Herausforderung bei Patienten mit nichtalkoholischer Fettlebererkrankung (nonalcoholic fatty liver disease [NAFLD]) besteht in der Identifikation jener Subgruppe mit nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH), die das größte Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose, eines Leberversagens und eines hepatozellulären Karzinoms aufweisen. Der Begriff NASH sollte derzeit ausschließlich für Patienten mit histologisch verifizierter Steatose der Leber und Ballonierung der Leberzellen mit lobulärer und portaler Entzündung sowie (so vorhanden) perisinusoidaler Leberfibrose vorbehalten sein. Gegenwärtig gilt daher die histopathologische Untersuchung des Lebergewebes als diagnostischer Goldstandard bei NASH. Außerhalb klinischer Studien hat die Leberbiopsie aufgrund fehlender klinisch/therapeutischer Konsequenzen einen limitierten Stellenwert, da derzeit keine etablierte spezifische Therapie der NASH zur Verfügung steht und Maßnahmen wie Lebensstilmodifikation bzw. Therapieoptimierung eines Diabetes unabhängig vom Schweregrad der Lebererkrankungen erfolgen. Verlässliche nichtinvasive diagnostische Tests für NASH sind wünschenswert, stehen aber derzeit noch nicht für die klinische Routine zur Verfügung.