Zusammenfassung
Hintergrund
Patientenerwartungen in Bezug auf den Nutzen einer medizinischen Behandlung stellen eine wichtige Determinante für die Placeboantwort dar. Sie können Entwicklung und Verlauf von Erkrankungen sowie Wirksamkeit und Verträglichkeit von Therapien maßgeblich beeinflussen. Die Mechanismen, die diese Placebo- und Noceboeffekte vermitteln, wurden bislang am besten auf dem Gebiet der Placeboanalgesie beschrieben. Aber auch in der Dermatologie findet sich eine zunehmende Evidenz dafür, dass verschiedene Symptome wie Schmerzen an der Haut und Pruritus (Jucken) sowie verschiedene dermatologische Erkrankungen durch die Behandlungserwartungen von Patienten moduliert werden können.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der aktuellen Datenlage in Bezug auf den Einfluss von Erwartungseffekten auf dermatologische Symptome wie Pruritus und Hautschmerzen sowie auf verschiedene dermatologische Erkrankungen. Schließlich soll die Bedeutung dieses Themas für Ärzte, die Patienten mit Hautsymptomen behandeln, vermittelt werden.
Material und Methoden
Es handelt sich um eine narrative Übersichtsarbeit.
Ergebnisse und Diskussion
Eine zunehmende Anzahl von Studien an gesunden Probanden und dermatologischen Patienten zeigt, dass Hautsymptome wie Pruritus und Schmerzen durch die Induktion positiver Erwartungen verringert und durch die Induktion negativer Erwartungen verstärkt werden können. Vorherige Behandlungserfahrungen der Patienten sowie die Qualität und Quantität der Arzt-Patienten-Kommunikation spielen für die Induktion der Behandlungserwartung eine zentrale Rolle.
Schlussfolgerung
Techniken, die darauf abzielen, positive Erwartungseffekte von Patienten mit Hautsymptomen zu maximieren und negative zu minimieren, sollten in die klinische Routine implementiert werden.