Pharmakogenetik bei juveniler idiopathischer Arthritis
ZusammenfassungDie juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist die häufigste chronische rheumatische Erkrankung im Kindesalter. Viele Kinder benötigen nach Diagnosestellung über viele Jahre immunmodulierende Therapien. Ein beträchtlicher Anteil von Kindern zeigt schwere therapierefraktäre Verläufe und einige entwickeln schwerwiegende Medikamentennebenwirkungen. Zahlreiche Genpolymorphismen wurden als potenzielle prädiktive Biomarker in klinischen Studien zur Pharmako genetik von Methotrexat und Etanercept bei der JIA analysiert, ohne jedoch eindeutige Ergebnisse erbracht zu haben. Dies ist möglicherweise auf kleine und klinisch heterogene Studienpopulationen, Unterschiede in der Bewertung der Krankheitsaktivität und der Analyse von nur wenigen Kandidatengenvarianten zurückzuführen. Die erste pharmakogenetische genomweite Untersuchung bei der JIA hat Genregionen von besonderem biologischen Interesse identifiziert. Eine Validierung ist jedoch erforderlich. Die Entdeckung neuer pharmakogenetischer Biomarker und deren Netzwerke können zur Entwicklung neuer Medikamente führen und eine „individuelle“ Therapie ermöglichen, die das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie für den einzelnen JIA-Patienten verbessert.