Verdacht auf tiefe Beinvenenthrombose

Phlebologie ◽  
2004 ◽  
Vol 33 (02) ◽  
pp. 47-52
Author(s):  
A. Hähnel ◽  
F. Schlehahn ◽  
V. Bauer ◽  
Ch. Dresler ◽  
Th. Fischer

Zusammenfassung Ziel: Beschreibung der Charakteristika vom Hausarzt zum Spezialisten überwiesener Patienten mit Verdacht auf Beinvenenthrombose (TVT) sowie das weitere Vorgehen beim Spezialisten. Patienten und Methode: Von August 2001 bis April 2003 wurden prospektiv alle vom Hausarzt zum Thromboseausschluss überwiesenen Patienten in einer gefäßchirurgisch-phlebologischen Schwerpunktpraxis bezüglich Anamnese, körperlicher Untersuchung und weiterer Diagnostik standardisiert erfasst. Ergebnisse: 114 Patienten (Alter 15-91, 72 Frauen) wurden rekrutiert. 40% der Patienten waren hausärztlich mit einer Kompressionstherapie versehen worden, 18% hatten eine Heparin-Antikoagulation erhalten. Bei den Beschwerden standen Schmerzen (88%) und Schwellungen (71%) im Vordergrund; bei der körperlichen Untersuchung Wadendruckschmerzen (40%) und Umfangsdifferenzen der Beine (56%). Klinische Zeichen wiesen keine ausreichende Spezifität für einen Thromboseausschluss auf. In 12 Fällen (10,5%) konnte eine TVT nachgewiesen werden. Häufigste Differenzialdiagnosen waren die Stamminsuffizienz (33%) sowie (pseudo-) radikuläre Beschwerden (20%). Schlussfolgerungen: Der Anteil an Patienten mit nachgewiesener TVT fiel relativ gering aus. Die körperliche Untersuchung allein ist jedoch zum Ausschluss einer TVT ungeeignet, so dass Hausärzten auf Grund des Gefährdungspotenzials dieser Erkrankung zurzeit keine Alternative zur weiteren Abklärung durch Spezialisten bleibt. Die Anwendung des D-Dimer-Tests in Verbindung mit klinischen Zeichen könnte eine Alternative in der Primärversorgung sein, um Ressourcen zu sparen. Eine Evaluation dieses Vorgehens steht jedoch aus.

Phlebologie ◽  
2005 ◽  
Vol 34 (01) ◽  
pp. 5-14
Author(s):  
H. K. Breddin

ZusammenfassungAusgehend von der Virchow-Trias werden die prädisponierenden Faktoren zur Thromboseentstehung sowie angeborene und erworbene Hämostasedefekte diskutiert, die thrombosefördernd wirken können. Voraussetzung für die Entstehung einer Thrombose sind wohl immer lokale Endothelschäden, die zur Plättchenhaftung und -aggregation an der veränderten Gefäßwand führen. Neben der direkten Endothelschädigung nach Traumen oder bei Operationen entstehen auch multiple Endotheldefekte nach operativen Eingriffen als Folge einer Dilatation großer Venen. Bei experimentellen Thrombosen sollte der Blutfluss nicht völlig unterbrochen werden. Entscheidend für die Brauchbarkeit der Thrombosemodelle sind außerdem ein definierter Gefäßwandschaden und eine gut definierte Methode zur Messung der Thrombusbildung. Thrombosediagnostik: Die meist verwendete Nachweismethode ist die Duplexsonographie (Kompressionssonographie). Die Phlebographie ist in manchen Situationen erforderlich, eignet sich aber nicht für kurzfristige Kontrollen. Bei Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose schließt ein negativer D-Dimer-Test diese praktisch aus. Die Standardbehandlung der akuten tiefen Venenthrombose besteht in einem Kompressionsverband und der Gabe eines niedermolekularen Heparins (NMH) und anschließender Behandlung mit einem Vitamin-K-Antagonisten. Die Patienten sollten früh mobilisiert werden. Oft, besonders bei Malignomen, ist eine langfristige Gabe eines NMH in therapeutischer oder subtherapeutischer Dosierung notwendig. Endpunkte in klinischen Studien: Bisher wird in erster Linie die Phlebographie verwendet. Die Änderung im Marder-Score eignet sich zur Beurteilung von Thrombusregression oder -progression. In Zukunft sollten hierfür sonographische Endpunkte verwendet werden. Entsprechende Scores sind in der Entwicklung. Zukünftige Entwicklungen: Besonders zur Verhütung des postthrombotischen Syndroms ist bei einigen Patienten aber eine intensivere oder andere Behandlung für eine ausreichende Thrombusregression in den ersten Wochen nach tiefer Venenthrombose nötig. Bessere Kontrollen und weitere Studien werden dringend benötigt.


2008 ◽  
Vol 41 (10) ◽  
pp. 12-13
Author(s):  
JANE SALODOF MACNEIL
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 11
Author(s):  
DAMIAN MCNAMARA
Keyword(s):  
D Dimer ◽  

2018 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 316-328
Author(s):  
Christian Ansprenger ◽  
Emanuel Burri

Zusammenfassung. Die Diagnose und auch die Überwachung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ruht auf mehreren Säulen: Anamnese, körperliche Untersuchung, Laborwerte (im Blut und Stuhl), Endoskopie, Histologie und Bildgebung. Die Diagnose kann nicht anhand eines einzelnen Befundes gestellt werden. In den letzten Jahren hat sich das Therapieziel weg von klinischen Endpunkten hin zu endoskopischen und sogar histologischen Endpunkten entwickelt. Für einige dieser neuen Therapieziele existiert allerdings noch keine allgemein gültige Definition. Regelmässige Endoskopien werden von Patienten schlecht toleriert, weshalb Surrogat-Marker wie Calprotectin untersucht wurden und eine gute Korrelation mit der mukosalen Entzündungsaktivität nachgewiesen werden konnte. Entsprechend zeigte sich bei Morbus Crohn eine Algorithmus-basierte Therapiesteuerung – unter anderem basierend auf Calprotectin – einer konventionellen Therapiesteuerung überlegen. Die Überwachung der medikamentösen Therapie («Therapeutic Drug Monitoring» [TDM]) ist ein zweites Standbein des Monitoring von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Mit zunehmendem Einsatz vor allem der Biologika-Therapien wurden sowohl reaktives TDM (in Patienten mit klinischem Rezidiv) als auch proaktives TDM (in Patienten in Remission / stabiler Erkrankung) untersucht und haben (teilweise) Eingang in aktuelle Richtlinien gefunden. Zukünftige Studien werden die vorgeschlagenen Therapieziele besser definieren und den Nutzen der medikamentösen Therapieüberwachung auf den Krankheitsverlauf weiter untersuchen müssen.


2014 ◽  
Vol 71 (3) ◽  
pp. 135-139 ◽  
Author(s):  
Christian Löser

Mangelernährung ist ein hochrelevanter unabhängiger klinischer Risiko- und signifikanter Kostenfaktor mit wissenschaftlich überzeugend belegten klinischen Folgen. Die Ursachen für das Auftreten einer Mangelernährung sind komplex und in der Regel multifaktoriell und beinhalten neben einer Vielzahl unterschiedlicher medizinischer Faktoren sehr häufig auch nicht medizinische Gründe, wie soziale Isolation, die Unfähigkeit, sich selbständig gesundes Essen zu beschaffen und zuzubereiten sowie Armut. Die Entwicklung einer klinisch relevanten Mangelernährung äußert sich neben einem Gewichtsverlust in einer Vielzahl unspezifischer und spezifischer körperlicher Symptome und Beschwerden und im Einzelfall durch konkrete Symptome/Erkrankungen bei spezifischem Mikronährstoffmangel. Bei Patienten mit Risiko für Mangelernährung sollte durch systematisches Nachfragen und eine gezielte körperliche Untersuchung eine relevante Mangelernährung frühzeitig diagnostiziert und die individuell zugrunde liegenden Ursachen evaluiert werden, damit möglichst zeitgerecht eine adäquate Ernährungsintervention eingeleitet werden kann.


VASA ◽  
2014 ◽  
Vol 43 (6) ◽  
pp. 450-458 ◽  
Author(s):  
Julio Flores ◽  
Ángel García-Avello ◽  
Esther Alonso ◽  
Antonio Ruíz ◽  
Olga Navarrete ◽  
...  

Background: We evaluated the diagnostic efficacy of tissue plasminogen activator (tPA), using an enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) and compared it with an ELISA D-dimer (VIDAS D-dimer) in acute pulmonary embolism (PE). Patients and methods: We studied 127 consecutive outpatients with clinically suspected PE. The diagnosis of PE was based on a clinical probability pretest for PE and a strict protocol of imaging studies. A plasma sample to measure the levels of tPA and D-dimer was obtained at enrollment. Diagnostic accuracy for tPA and D-dimer was determined by the area under the receiver operating characteristic (ROC) curve. Sensitivity, specificity, predictive values, and the diagnostic utility of tPA with a cutoff of 8.5 ng/mL and D-dimer with a cutoff of 500 ng/mL, were calculated for PE diagnosis. Results: PE was confirmed in 41 patients (32 %). Areas under ROC curves were 0.86 for D-dimer and 0.71 for tPA. The sensitivity/negative predictive value for D-dimer using a cutoff of 500 ng/mL, and tPA using a cutoff of 8.5 ng/mL, were 95 % (95 % CI, 88–100 %)/95 % (95 % CI, 88–100 %) and 95 % (95 % CI, 88–100 %)/94 %), respectively. The diagnostic utility to exclude PE was 28.3 % (95 % CI, 21–37 %) for D-dimer and 24.4 % (95 % CI, 17–33 %) for tPA. Conclusions: The tPA with a cutoff of 8.5 ng/mL has a high sensitivity and negative predictive value for exclusion of PE, similar to those observed for the VIDAS D-dimer with a cutoff of 500 ng/mL, although the diagnostic utility was slightly higher for the D-dimer.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (12) ◽  
pp. 793-798
Author(s):  
Klaus Bally ◽  
Andreas Zeller

Zusammenfassung. Wenn Patienten mit dem Symptom Müdigkeit eine hausärztliche Sprechstunde aufsuchen, soll primär erfasst werden, was der Patient unter Müdigkeit versteht, wie stark er im Alltag dadurch beeinträchtigt ist und wie er sich das Symptom erklärt. In einem nächsten Schritt müssen gefährliche abwendbare Erkrankungen wie eine Depression, eine Abhängigkeitserkrankung oder ein Schlafapnoesyndrom ausgeschlossen werden. Die wichtigsten somatischen und psychiatrischen Ursachen von Müdigkeit sollen gleichzeitig mit einer vertieften Anamnese exploriert werden. Eine einfache körperliche Untersuchung und wenige Laboruntersuchungen sind ausreichend, um die wichtigsten Erkrankungen zu erfassen, die sich isoliert mit dem Symptom Müdigkeit präsentieren. Für die weitere Betreuung ist ein primär biopsychosozialer Zugang mit einer tragfähigen Arzt-Patienten-Beziehung entscheidend. Voreilige Schlüsse basierend auf Laborbefunden sind zu vermeiden; Komorbiditäten müssen in Betracht gezogen werden.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (19) ◽  
pp. 1021-1030 ◽  
Author(s):  
Mathias Schlögl ◽  
Simeon Schietzel ◽  
Roland Kunz ◽  
Egemen Savaskan ◽  
Reto W. Kressig ◽  
...  

Zusammenfassung. Die körperliche Untersuchung unkooperativer älterer Patienten stellt Ärzte in der Praxis, im Spital oder im Pflegeheim regelmässig vor grosse Herausforderungen. Der Mangel an Kooperation selbst kann dabei ein wichtiger Hinweis auf eine unterliegende medizinische Problematik sein. Wichtige Elemente, um die Kooperation des Patienten zu verbessern, beinhalten das Sicherstellen von Grundbedürfnissen, ausreichend Zeit und Geduld, eine adäquate Kommunikation sowie eine gute Zusammenarbeit mit den Angehörigen und den anderen medizinischen Fachpersonen. Eine gezielte klinische Beobachtung sowie das Denken in geriatrischen Syndromen und Bedürfnissen kann helfen, körperliche Befunde trotz eingeschränkter Kooperation zu erheben. Pathologische Befunde sind dabei Indikatoren für gestörte Organ- und Funktionssysteme und müssen unbedingt durch eine Detailuntersuchung ergänzt werden.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (13) ◽  
pp. 693-697
Author(s):  
Eric Kuhn ◽  
Thomas Staub

Zusammenfassung. Die Hafterstehungsfähigkeit (HEF) ist keine medizinische Diagnose, sondern ein Rechtsbegriff. Die Beurteilung der HEF muss durch eine Ärztin beziehungsweise einen Arzt erfolgen und hat das Ziel, zu prüfen, ob die gefasste Person einer Einrichtung des Strafvollzugs ohne Gefahr einer gesundheitlichen Schädigung zugeführt werden kann. Für die involvierten Ärzte stellt diese Beurteilung nicht selten eine grosse Herausforderung dar, da sowohl die Anamnese als auch die körperliche Untersuchung aufgrund diverser Schwierigkeiten (sprachliche Barrieren, veränderter kognitiver Zustand, zeitliche Knappheit) nur ungenügend durchgeführt werden kann. Dieser Artikel soll eine Übersicht und konkrete Tipps in spezifischen Situationen geben.


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