Diabetes mellitus bei Kaninchen und Nagern

2004 ◽  
Vol 32 (06) ◽  
pp. 370-376
Author(s):  
J. M. Hatt ◽  
Dorothea Besselmann

ZusammenfassungKaninchen und Nager wurden im Zusammenhang mit experimentellem Diabetes mellitus in der Literatur häufig als Tiermodelle für den menschlichen Diabetes beschrieben. Aber auch der spontane Diabetes mellitus tritt bei den kleinen Heimtieren häufig auf und gewinnt in der Praxis an Bedeutung. In der vorliegenden Arbeit werden das Krankheitsbild, die Diagnose und Therapie bei den einzelnen Tierarten (Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Chinchilla, Degu, Ratte) beschrieben. Darüber hinaus werden einige neue Ansätze im Hinblick auf Diagnostik und Therapie aufgezeigt.

2011 ◽  
Vol 68 (6) ◽  
pp. 297-301
Author(s):  
Jan Krützfeldt ◽  
Emanuel R. Christ

Die Hyperthyreose gehört neben dem Diabetes mellitus und den Störungen im Calciumstoffwechsel zu den häufigsten endokrinologischen Erkrankungen in der Praxis. Zur Diagnostik stehen eine ganze Reihe von laborchemischen und bildgebenden Verfahren zur Verfügung. Allerdings bereitet die Diagnose einer Hyperthyreose aufgrund des klinischen Kontext selten Schwierigkeiten und die verschiedenen Untersuchungen können oft sehr gezielt eingesetzt werden. Die häufigsten Ursachen einer Hyperthyreose sind der Morbus Basedow und die Autonomie eines oder mehrerer Schilddrüsenknoten. Der Morbus Basedow wird meist zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr diagnostiziert und ca. 10 - 20 % der Patienten haben bereits initial Hinweise auf eine endokrine Orbithopathie. Für die Diagnose des Morbus Basedow ist die Messung der thyreoidstimulierenden Immunglobuline (TSI) besonders bei unklaren Fällen von Bedeutung. Bei der Schilddrüsenautonomie erfolgt die Diagnose immer über eine Schilddrüsenszintigraphie. Seltenere Ursachen einer Hyperthyreose sind die Thyreoiditiden, bei denen die Hyperthyreose immer transient ist (meist < 2 Monate), und die exogene Hyperthyreose (factitia). Anhand von drei Beispielen aus der Praxis diskutieren wir hier die Diagnose und Therapie der verschiedenen Hyperthyreose-Formen.


2009 ◽  
Vol 03 (03) ◽  
pp. 137-142
Author(s):  
G. M. Fiedler ◽  
U. Ceglarek

ZusammenfassungNeue Erkenntnisse bezüglich der molekularen Regulation des Sterolstoffwechsels sowie neue Marker der Cholesterinhomöostase erlauben heute eine präzisere Beurteilung des komplexen Cholesterinstoffwechsels und seiner Störungen. Erste Untersuchungen ergaben, dass Patienten mit Diabetes mellitus Typ I und Typ II sowie Adipositas charakteristische Veränderungen im Cholesterinstoffwechsel aufweisen. Typ II-Diabetiker und Patienten mit Adipositas zeigen eine verstärkte hepatische Synthese und biliäre Ausscheidung von Cholesterin. Mit Hilfe neuer massenspektrometrischer Methoden lassen sich Phytosterole als Marker der enteralen Sterolresorption und Lanosterol als Marker der endogenen Cholesterinresorption im Hochdurchsatz präzise analysieren. Dies ermöglicht erstmals eine Analyse des Cholesterinstoffwechsels in großen Populationsstudien. Erste Ergebnisse zeigen dass die Höhe des BMI unabhängig von anderen Risikofaktoren für das metabolische Syndrom positiv mit der Cholesterinsynthese korreliert. Diese Befunde müssen nun weiter analysiert werden, insbesondere der Einfluss fettgewebsassoziierter Faktoren und Hormone auf den Cholesterinstoffwechsel. Das verbesserte Verständnis des Cholesterinstoffwechsels sowie seiner Störungen im Rahmen von Adipositas und Diabetes mellitus wird die Möglichkeit einer differenzierten Diagnostik und Therapie eröffnen.


2010 ◽  
Vol 29 (10) ◽  
pp. 666-670
Author(s):  
A. Zwergal ◽  
M. Strupp ◽  
K. Jahn ◽  
T. Brandt

ZusammenfassungDas Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit November 2009 in München ein Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum für Schwindel, Gleichgewichts- und Okulomotorikstörungen (IFBLMU). Schwindel ist eines der häufigsten Leitsymptome in der Medizin. Trotz der hohen Prävalenz besteht eine eklatante Unter- und Fehlversorgung der betroffenen Patienten. Diese unbefriedigende Situation ist international gut bekannt. Die Ursachen sind unzureichende interdisziplinäre Kooperation, fehlende Standardisierung von Diagnostik und Therapie, mangelnde Translation von Grundlagenforschung in die klinische Anwendung, und das Fehlen multizentrischer klinischer Studien zur Diagnose und Therapie. Das IFBLMU ist ein geeignetes Instrument zur Überwindung dieser strukturellen, klinischen und wissenschaftlichen Defizite und bietet die Möglichkeit zur nachhaltigen Etablierung eines internationalen fächerübergreifenden Referenzzentrums. Zum Thema Schwindel, Gleichgewichts- und Okulomotorikstörungen gibt es in München eine weltweit einmalige Konzentration führender Experten in Klinik und Grundlagenforschung. Es bestehen bereits horizontale interdisziplinäre Vernetzungen mit strukturierten vertikalen akademischen Karrierepfaden.


Author(s):  
Paul Voigt ◽  
Paul Kairys ◽  
Anne Voigt ◽  
Thomas Frese

Einleitung Die Mehrheit der von nicht dialysepflichtiger, chronischer Niereninsuffizienz betroffenen Patienten wird von Hausärzten betreut. Die Datenlage auf diesem Gebiet ist besonders in Deutschland lückenhaft. Ziel der Umfrage war es, die wahrgenommene Häufigkeit in der hausärztlichen Praxis, die Nutzung von Diagnostik und Therapie sowie verwendete Hilfsmittel unter Berücksichtigung des beruflichen Hintergrunds und der Erfahrung der antwortenden Hausärzte abzuschätzen. Methoden In Kooperation mehrerer Fachrichtungen wurde ein selbstentwickelter, diagnosespezifischer Fragebogen erstellt. Dieser wurde an 1130 Hausärzte aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, die zufällig ausgewählt wurden, per Post versandt. Die Datenerhebung erfolgte von Juni 2019 bis Juli 2019. Ergebnisse Von 1130 versandten Fragebögen wurden 372 auswertbar zurückgesandt (Rücklaufquote: 32,9 %). Die Häufigkeit der nicht dialysepflichtigen, chronischen Niereninsuffizienz wurde auf 6–15 % geschätzt. Der Einstellung von Bluthochdruck und Diabetes mellitus messen 97 % der befragten Ärzte eine hohe bis sehr hohe Priorität bei. Zur Proteinurie-Diagnostik wurde die Nutzung von Urinteststreifen von 60,8 %, die Anforderung einer Albumin-Kreatinin-Ratio von 22,6 % der Befragten angegeben. Nur geringe Differenzen konnten im Antwortverhalten der teilnehmenden Arztgruppen offengelegt werden. Die Berufserfahrung ist bei der Wahl der Hilfsmittel, im Besonderen Leitlinien, ein wichtiger Einflussfaktor. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass die Angaben und Prioritäten der befragten Ärzte in hohem Maße mit den internationalen Empfehlungen zur Versorgung niereninsuffizienter Patienten korrelieren. Verbesserungen im Bereich der Progressionsdiagnostik sind möglich und nötig. Allgemeinmediziner und hausärztliche Internisten besitzen ein vergleichbares Kompetenzniveau in der primärärztlichen Versorgung der nicht dialysepflichtigen, chronischen Niereninsuffizienz. Kernaussagen: 


2020 ◽  
Vol 237 (11) ◽  
pp. 1290-1305
Author(s):  
Brigitte Wildemann ◽  
Solveig Horstmann ◽  
Mirjam Korporal-Kuhnke ◽  
Andrea Viehöver ◽  
Sven Jarius

ZusammenfassungDie Optikusneuritis (ON) ist vielfach die erste Manifestation einer AQP4-Antikörper-vermittelten NMOSD (AQP4: Aquaporin-4, NMOSD: Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung, Engl.: neuromyelitis optica spectrum disorders) oder einer Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein-Antikörper-assoziierten Enzephalomyelitis (MOG-EM; auch MOG antibody associated disorders, MOGAD). Für beide Erkrankungen wurden in den vergangenen Jahren internationale Diagnosekriterien und Empfehlungen zu Indikation und Methodik der serologischen Testung vorgelegt. Seit Kurzem liegen zudem Ergebnisse aus 4 großen, internationalen Phase-III-Studien zur Behandlung der NMOSD vor. Mit dem den Komplementfaktor C5 blockierenden monoklonalen Antikörper Eculizumab wurde 2019 erstmalig ein Medikament zur Langzeitbehandlung der NMOSD, die bislang vornehmlich Off-Label mit Rituximab, Azathioprin und anderen Immunsuppressiva erfolgt, auf dem europäischen Markt zugelassen. Für die erst vor wenigen Jahren erstbeschriebene MOG-EM stehen inzwischen Daten aus mehreren retrospektiven Studien zur Verfügung, die eine Wirksamkeit von Rituximab und anderen Immunsuppressiva in der Schubprophylaxe auch in dieser Indikation nahelegen. Viele der zur Therapie der MS zugelassenen Medikamente sind entweder unwirksam oder können, wie z. B. Interferon-β, eine Verschlechterung des Krankheitsverlaufes bewirken. Beide Erkrankungen werden im Akutstadium mit hochdosierten Glukokortikoiden und Plasmapherese oder Immunadsorption behandelt. Diese Behandlung sollte möglichst rasch nach Symptombeginn eingeleitet werden. Insbesondere die MOG-EM ist durch eine oft ausgeprägte Steroidabhängigkeit gekennzeichnet, die ein langsames Ausschleichen der Steroidtherapie erfordert, und schließt viele Fälle der bislang meist als „idiopathisch“ klassifizierten „chronic relapsing inflammatory optic neuropathy“ (CRION) ein. Unbehandelt kann sowohl die NMOSD- als auch die MOG-EM-assoziierte ON zu schweren, persistierenden und oft bilateralen Visuseinschränkungen bis hin zur Erblindung führen. Beide Erkrankungen verlaufen meist relapsierend. Neben den Sehnerven sind häufig das Myelon sowie der Hirnstamm und, vor allem bei NMO-Patienten, das Dienzephalon betroffen; supratentorielle Hirnläsionen im kranialen MRT sind, anders als früher gedacht, kein Ausschlusskriterium, sondern häufig. In der vorliegenden Arbeit geben wir einen Überblick über Klinik, Diagnostik und Therapie dieser beiden wichtigen Differenzialdiagnosen der MS-assoziierten und idiopathischen ON.


2021 ◽  
Vol 49 (03) ◽  
pp. 195-205
Author(s):  
Sina Strey ◽  
Reinhard Mischke ◽  
Johanna Rieder

ZusammenfassungDie Hypothyreose stellt eine der häufigsten Endokrinopathien des Hundes dar. In seltenen Fällen ist sie mit anderen Endokrinopathien assoziiert, am häufigsten mit einem Hypoadrenokortizismus. Die Diagnose einer Hypothyreose wird durch die Bestimmung der Konzentration der Schilddrüsenhormone (T4, fT4) und des Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) gestellt. Da Schilddrüsenhormonkonzentrationen im Blut durch viele andere Faktoren wie systemische Erkrankungen und Medikamente beeinflusst werden, ist es wichtig, die Befunde zusammen mit klinischen Symptomen zu beurteilen. Gegebenenfalls müssen Stimulationstests und bildgebende Verfahren (Ultraschalluntersuchung, Szintigrafie) durchgeführt werden, um die Diagnose zu erhärten. Die Diagnostik und Therapie einer Hypothyreose erfolgt durch die Substitution des Schilddrüsenhormons Thyroxin. Bestehen weitere Symptome (z. B. Polyurie, Polydipsie oder Gewichtsverlust) bzw. bleibt eine entsprechende Besserung nach Therapiebeginn aus, sollte an das kombinierte Vorliegen anderer Endokrinopathien wie Morbus Addison oder Diabetes mellitus gedacht bzw. die Diagnose der Schilddrüsenunterfunktion kritisch hinterfragt werden. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die aktuelle Therapie und Diagnostik der Hypothyreose.


2019 ◽  
Vol 131 (S1) ◽  
pp. 77-84
Author(s):  
Monika Lechleitner ◽  
Susanne Kaser ◽  
Friedrich Hoppichler ◽  
Michael Roden ◽  
Raimund Weitgasser ◽  
...  

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