Langzeitkontrolle der Klauengesundheit von Milchkühen in 15 Herden mithilfe des Klauenmanagers und digitaler Kennzahlen
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Monitoring der Klauengesundheit über einen definierten Zeitraum mit dem Dokumentations- und Analyseprogramm Klauenmanager. Material und Methoden: Mittels Klauenmanager erfolgte eine Evaluierung der Klauendaten von 679 Kühen, die bei zwei bzw. drei Klauenpflegebesuchen in 15 Herden dokumentiert worden waren. Die Daten wurden anhand der Parameter Prävalenz der Klauenerkrankungen, ihrer Schweregrade, der Lahmheiten sowie Kuh-Klauen-Score (CCS), Farm-Klauen-Score (FCS) und Farm-Zonen-Score (FZS) analysiert und ihre zeitliche Entwicklung dargestellt. Ergebnisse: Im Mittel waren bei Besuch 1 71,9% (max. 95,0%, min. 21,1%), bei Besuch 2 72,9% (max. 100,0%, min. 12,6%) aller Kühe lahmheitsfrei. Bei den mittleren Prävalenzen der Klauenläsionen aller Betriebe standen Ballenhornfäule (BF) mit 61,8%, Weiße-Linie-Defekte (WLD) mit 37,2%, Sohlenblutungen (SB) mit 27,5%, Dermatitis digitalis (DD) mit 19,7% und chronische Reheklauen mit 10,9% im Vordergrund. In den einzelnen Herden fanden sich BF (n = 15), WLD (n = 11), SB (n = 10), akute DD (n = 4) und chronische Reheklauen (n = 3) jeweils unter den drei häufigsten Erkrankungen. Statistisch zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Schweregrade der Klauenläsionen aller Kühe aller Herden von Besuch 1 auf Besuch 2. Der kleinste CCS (CCSmin) lag bei 0, der höchste (CCSmax) bei 276, der kleinste FCS war 6, der höchste 72. Die Längen des oberen Quartils und der oberen Antenne in der Boxplot-Graphik der CCS-Werte der Herden differierten an den jeweiligen Besuchen deutlich. In 10 Herden war die Verbesserung der CCS-Werte vom 1. zum 2. Besuch statistisch signifikant. Die Korrelationen zwischen den Locomotion-Scores und CCS-Werten erwiesen sich bei 28 (von 33) Besuchen als signifikant. Schlussfolgerung: Die Parameter FCS, Länge des oberen Quartils, Länge der oberen Antenne und FZSmax erwiesen sich neben der Prävalenz der Lahmheiten, Klauenläsionen und ihrer Schweregrade als informative Kennzahlen zum detaillierten Vergleich der Klauendaten einer Herde zu verschiedenen Zeitpunkten.