Umfangsvermehrungen der Milz beim Hund
Zusammenfassung Gegenstand: Umfangsvermehrungen der Milz haben beim Hund eine hohe Prävalenz und kommen häufiger vor als diffuse Milzvergrößerungen. Ziel der Studie war die retrospektive Beschreibung der klinischen Aspekte und histopathologischen Charakteristika von Umfangsvermehrungen der Milz beim Hund. Material und Methoden: Die Auswertung erfasste die Daten von Hunden mit der histopathologischen Diagnose einer Umfangsvermehrung der Milz zwischen Januar 2000 und März 2011. Ergebnisse: 249 Hunde erfüllten die Einschlusskriterien und gingen in die Studie ein. Die Umfangsvermehrungen wurden histologisch als nichtmaligne Erkrankung (n = 117; 47%) und maligne Milzerkrankung (n = 132; 53%) klassifiziert. Das Hämangiosarkom war der häufigste maligne Tumor (n = 97; 73,5%). Als weitere maligne Tumoren wurden Sarkome (n = 14), fibrohistiozytäre Umfangsvermehrungen (n = 9), Lymphome, Blastome und Adenokarzinome diagnostiziert. Die nichtmalignen Umfangsvermehrungen umfassten noduläre Hyperplasien (n = 60), Milzhämatome (n = 41) und Splenitiden (n = 6). Bei Hunden mit Hämoperitoneum bestand eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Milzneoplasie. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie bestätigen bisherige Resultate, dass das Hämangiosarkom beim Hund den häufigsten Milztumor darstellt.Allerdings wurden bei annähernd der Hälfte der histologisch untersuchen Milzen nichtmaligne Veränderungen diagnostiziert. Klinische Relevanz: Eine ausführliche Information der Besitzer hinsichtlich der Prognose und Therapie von Hunden mit einer Umfangsvermehrung der Milz in Verbindung mit einem Hämoperitoneum ist bedeutsam.