Klinische Relevanz der I-123/I-131-MIBGSzintigraphie bei intestinalen Karzinoiden
Zusammenfassung Ziel der retrospektiven Studie war es, die Wertigkeit der MIBG- Szintigraphie bei gastrointestinalen Karzinoiden in Abhängigkeit von histologischen, klinischen und biochemischen Parametern zu überprüfen. Methode: Bei 15 Patienten wurde das Speicherverhalten gastrointestinaler Karzinoide und ihrer Metastasen in Korrelation zur Lokalisation des Primärtumors, zur intra- und extrahepatischen Tumormasse, zum histologischen Wachstumsmuster, zu immunhistochemi- schen Befunden und neuroendokrinen Tumormarkern sowie zur klinischen Symptomatik untersucht. Ergebnisse: Eine hohe Speicherintensität im Szintigramm zeigte sich fast ausschließlich bei einer Primärlokalisation im terminalen Ileum. Eine positive Korrelation ergab sich auch mit einer Karzinoid-typischen klinischen Symptomatik und der 5-HIES-Ausscheidung. Keine Korrelation zum Speicherverhalten bestand bezüglich der Tumormasse, dem histologischen Wachstumsmuster sowie der Mehrzahl der immunhistochemischen Befunde und der neuroendokrinen Tumormarker. Schlußfolgerung: Es besteht eine eingeschränkte Indikation zum Einsatz der MIBG-Szintigraphie in der Nachsorge gastrointestinaler Karzinoide. Wenn die Speicherpotenz eines Tumors bewiesen ist, ist die mlBG-Szintigraphie für Langzeitnachsorge und Therapiemonitoring geeignet.