Störungen von Affekt und Kognition bei Patienten mit Multipler Sklerose
ZusammenfassungDepression, Fatigue und Kognitionsstörungen sind Symptome der Multiplen Sklerose (MS), die oft bereits zu Beginn der Erkrankung auftreten und die Lebensqualität der MS-Patienten erheblich beeinträchtigen können. Während die Pathogenese von Depression und Fatigue weiterhin ungeklärt ist, zeigen die Kognitionsstörungen eine gute Korrelation mit der zerebralen Atrophie. Mehrere Studien und die klinische Erfahrung belegen die Wirksamkeit von Antidepressiva bei MS-Patienten mit Depression sowie von Amantadin und Modafinil bei Fatigue. Die immunmodulatorische Therapie mit Interferon-ß (IFN-ß) kann die Progredienz der zerebralen Atrophie und der kognitiven Defizite verlangsamen. Weiterhin weist eine Studie darauf hin, dass auch Acetylcholinesterasehemmer wirksam sein könnten. Entsprechend ihrer Bedeutung für die Lebensqualität der Patienten sollten Depression, Fatigue und kognitive Störungen bei der Behandlung und Erforschung der MS stärkere Berücksichtigung finden.