Lebensqualität bei ankylosierender Spondylitis

2018 ◽  
Vol 43 (02) ◽  
pp. 114-116

Die ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew) zählt zu den axialen Spondyloarthritiden. Typisch sind tiefsitzende Rücken- und sakroiliakale Schmerzen sowie eine progrediente Versteifung der Wirbelsäule. Zusätzlich können extraspinale Manifestationen wie eine Uveitis oder entzündliche Darmveränderungen auftreten. Wie wirkt sich die chronische Erkrankung auf die Lebensqualität der Betroffenen aus?

2021 ◽  
pp. 100-107
Author(s):  
Dennis McGonagle ◽  
Abdulla Watad ◽  
Kassem Sharif ◽  
Charlie Bridgewood

Der Begriff Spondyloarthritis (SpA) bezieht sich sowohl auf die axiale als auch auf die periphere Arthritis und schließt die ankylosierende Spondylitis (AS) und die Psoriasis-Arthritis (PsA) ein. Letztere ist eng mit der Psoriasis und der im Zusammenhang mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auftretenden Arthritis assoziiert. Die Begründung für die Bedeutung von Interleukin-23 (IL-23) bei Erkrankungen aus dem Formenkreis der Spondyloarthritiden stützt sich auf vier Quellen: Erstens wurde in genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) nachgewiesen, dass alle genannten Erkrankungen Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) des IL-23-Rezeptor (IL-23R)-Signalwegs aufweisen, wohingegen HLA-B27 nicht mit diesen Erkrankungen in Zusammenhang steht, was bedeutet, dass der IL-23-Signalweg der gemeinsame genetische Nenner ist. Zweitens zeigten tierexperimentelle Modelle, dass die IL-23/IL-17-Achse eine Schlüsselrolle bei der SpA-bezogenen Arthropathie spielt, die sich initial in Form einer Enthesitis, aber auch als Synovitis und axiale Entzündung sowie als assoziierte Inflammation der Aortenwurzel und der Haut manifestiert. Drittens stützen auch die neu aufkommenden Erkenntnisse zur Immunologie der menschlichen Enthese das Vorliegen von IL-23-bildenden myeloischen Zellen nicht nur an der Enthese, sondern auch an anderen SpA-assoziierten Lokalisationen, einschließlich Haut und Darm. Und schließlich zeigen Arzneimittel, die auf den IL-23-Signalweg ausgerichtet sind, eine ausgezeichnete Wirksamkeit bei Hauterkrankungen und Wirkung bei CED und bei der mit SpA assoziierten peripheren Arthropathie. Die Tatsache, dass die IL-23-Blockade bei AS, bei der es sich im Endeffekt um eine spinale Polyenthesitis handelt, augenscheinlich versagt, jedoch Belege für die Wirksamkeit der IL-23-Hemmung bei peripherer Enthesitis bei PsA und erste Hinweise auf einen Nutzen bei axialer PsA vorliegen, wirft viele Fragen auf. Die entscheidende Frage ist, ob es bei der spinalen Entzündung unter Umständen zu einer von IL-23 unabhängigen enthesialen IL-17A-Bildung kommt, wohingegen die periphere Enthesitis hauptsächlich von der IL-23-gesteuerten IL-17-Bildung abhängt. Ferner können Strategien zur IL-23-Blockade in Tiermodellen zwar die Entwicklung einer experimentellen SpA verhindern, nicht jedoch eine bestehende Erkrankung. Dies spricht dafür, dass IL-23 möglicherweise eine Rolle bei der Auslösung von Störungen der angeborenen Immunität spielt, während eine chronische Erkrankung von Reaktionen der T-Gedächtniszellen abhängt, die die IL-17A-Bildung unabhängig von IL-23 beeinflussen. Doch sind diesbezüglich noch weitere Untersuchungen erforderlich. Außerdem ist die IL-12/23-Dosierung bei entzündlichen Darmerkrankungen wesentlich höher als die in Studien zur AS verwendete Dosierung, was ebenfalls zu berücksichtigen ist. Aus den genannten Gründen spielt der IL-23-Signalweg im Konzept der SpA eine zentrale Rolle, doch müssen die Nuancen und Feinheiten bei der Entzündung des Achsenskeletts, die auf ein Nicht-Ansprechen auf den IL-23-Antagonismus hindeuten, noch formal definiert werden. Da keine vergleichenden immunologischen Untersuchungen der verschiedenen Skelettlokalisationen vorliegen, sind die Erklärungen zum jetzigen Zeitpunkt rein hypothetisch.


2016 ◽  
Vol 36 (02) ◽  
pp. 83-91
Author(s):  
M. Rudwaleit ◽  
J. Sieper ◽  
J. Braun ◽  
U. Kiltz

ZusammenfassungDer klinische Verlauf der axialen Spondyloarthritis (SpA) ist ziemlich variabel. Im Vordergrund stehen entzündliche chronische Rückenschmerzen, aber auch extraspinale Manifestationen wie asymmetrische Oligoarthritis, Enthesitis und Daktylitis. Nicht wenige Patienten haben auch extraartikuläre Manifestationen an Augen (anteriore Uveitis), Haut (Psoriasis) oder Darm (chronisch entzündliche Darmerkrankungen). Durch die Heterogenität des klinischen Bildes, der teilweise schwierigen Bewertung klinischer Symptome und der Konzentration auf konventionell röntgenologisch festgestellte strukturelle Veränderungen in den Sakroiliakalgelenken (New-York-Kriterien 1984 für ankylosierende Spondylitis) ist es zu einer mehrere Jahre betragenden Verzögerung bei der Diagnosestellung gekommen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Früherkennung waren die 2009 publizierten ASAS-Klassifikationskriterien für axSpA, die sowohl die Bedeutung der Magnet -resonanztomografie als auch die Bestimmung von HLA-B27 in frühen Phasen der Erkrankung betonen. Um die Grundlagen für eine effektive und frühzeitige Therapie der betroffenen Patienten zu gewährleisten, ist dann im Jahr 2014 auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) eine S3-Leitlinie “Axiale Spondylo arthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen” unter Mitwirkungen vieler anderer Fachgesellschaften erstellt worden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über den Inhalt der S3-Leitlinie zur axialen SpA.


Author(s):  
M. Horger ◽  
M. Schmalzing ◽  
SD. Ioanoviciu ◽  
M. Schmit ◽  
M. Schulze

2013 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 695-702 ◽  
Author(s):  
Dagmar l'Allemand ◽  
Josef Laimbacher

Der Haus- oder Kinderarzt als erste Anlaufstelle kann das Übergewicht rechtzeitig erkennen, und bei Adipositas oder Komorbiditäten eine Therapie durchführen, bzw. Präventionsmaßnahmen einleiten. Übergewichts-Interventionen sind vor dem 7. Lebensjahr am effizientesten hinsichtlich kurz- und langfristiger Resultate. Da die Adipositas eine Betreuung der gesamten Familie erfordert, sind enger bzw. wiederkehrender Kontakt mit Kindern und Familie sowie die Wohnortnähe der Behandlung wichtig. Das Ändern von liebgewonnenen Gewohnheiten und des Erziehungsstils stellt die größte Herausforderung an die Eltern. Daher können Techniken der Alkohol- und Tabak-Sucht-Behandlung genutzt werden und Empfehlungen zur Verbesserung des Selbstwertes, der Bewegung sowie des Essverhaltens angeführt werden. Machbare Ziele umfassen zunächst kleine Lebensstiländerungen und Reduktion von Komorbiditäten, wenn eine extreme Adipositas mit BMI über der 99.5 Perzentile oder psychische Störungen bestehen, oder sich innert der ersten 6 Monate abzeichnet, dass die eigenen Ziele nicht erreicht werden können, ist die Weiterleitung an ein spezialisiertes Zentrum zur multiprofessionellen Behandlung indiziert, in der Spezialisten für Ernährung, Bewegung und Psychologie gemeinsam die Therapie des Kindes mit seiner Familie übernehmen. Die Adipositas ist bereits in der Kindheit eine chronische Erkrankung, die eine sehr langfristige Behandlung benötigt und meist bis ins Erwachsenalter andauert.


2019 ◽  
Vol 63 (4) ◽  
pp. 191-203
Author(s):  
Stephanie Georg ◽  
Christine Wolter ◽  
Andreas Santa Maria ◽  
Dieter Kleiber ◽  
Babette Renneberg

Zusammenfassung. Wie hängen berufliche Gratifikationskrisen, arbeitsbezogene Erschöpfung und die Wahrscheinlichkeit gesundheitsbedingter Frühberentungen bei Polizisten zusammen? Anhand der Daten eines Gesundheitsmonitorings von N = 811 Polizisten wurde dieser Frage mittels hierarchischer linearer und ordinaler Regressionsanalysen nachgegangen. Die Polizisten gaben im Vergleich zur deutschen Erwerbsbevölkerung und auch zu anderen Polizeistichproben höhere Werte beruflicher Gratifikationskrisen an. Berufliche Gratifikationskrisen und die Subdimensionen Verausgabung, Wertschätzung, berufliche Entwicklung, Konstanz der Arbeitssituation sowie Verausgabungsbereitschaft leisteten signifikante Vorhersagebeiträge zur arbeitsbezogenen Erschöpfung und der subjektiven Wahrscheinlichkeit einer gesundheitsbedingten Frühberentung, auch unter Kontrolle weiterer beeinflussender Variablen (Alter, chronische Erkrankung, Einsatzbeteiligung, Beschäftigungsort). Die Ergebnisse geben Hinweise für mögliche Interventionen zur Verminderung beruflicher Gratifikationskrisen und zur Vorbeugung von Arbeitsausfällen aufgrund von Erschöpfung und Frühberentungen.


2018 ◽  
Vol 02 (04) ◽  
pp. 279-289
Author(s):  
J. Bogert ◽  
H. Koller ◽  
A. Tateen ◽  
A. Hempfing

ZusammenfassungDie Korrektur von Wirbelsäulendeformitäten beim M. Bechterew erfordert eine große operative Erfahrung. Ist die OP-Indikation bei Absenkung der Blickachse und damit verbundener Einschränkung der Lebensqualität recht klar zu stellen, so erfordert die OP-Planung eine sorgfältige Beurteilung der individuellen Anatomie und des sagittalen Profils. Durch die präoperative Analyse wird, neben dem notwendigen Korrekturausmaß, insbesondere die Lokalisation und die Art der Osteotomie festgelegt. Über die eigentliche Osteotomie hinaus ist die Technik der implantatgeführten Korrektur von entscheidender Bedeutung, um Komplikationen wie eine Translation zu vermeiden. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst das aktuelle Vorgehen von Planung und operativer Korrektur zusammen.


2018 ◽  
Vol 16 (06) ◽  
pp. 220-223
Author(s):  
Gottlobe Fabisch

DiaLife – zusammen leben mit Diabetes heißt das erste Schulungsprogramm für Angehörige von erwachsenen Menschen mit Diabetes mellitus. Es schließt eine große Bedarfslücke, denn die chronische Erkrankung beeinflusst nicht nur das Leben des Betroffenen, sondern in entscheidendem Maße auch dessen direktes soziales Umfeld: Lebenspartner, Geschwister, Eltern, Verwandte oder Freunde 1 .


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