Im vergangenen Jahr kamen weit mehr als 1,1 Mio. Flüchtlinge nach Deutschland. Unstrittig ist, dass diese historisch beispielslose Zuwanderung immense volkswirtschaftliche Kosten von bis zu 55 Mrd. € im Jahre 2022 verursachen wird. Doch in dem Maße, in dem mittelfristig eine Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt gelingt, kann mit dieser Entwicklung auch ein erheblicher volkswirtschaftlicher Nutzen einhergehen. Ungeachtet der politischen Dimension der anhaltenden Zuwanderung vermittelt dieser Beitrag eine Einschätzung der Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte. Als problematisch erweist sich dabei insbesondere die eingeschränkte Belastbarkeit bisher vorliegender Daten. Zudem sei darauf verwiesen, dass die sogenannte Flüchtlingskrise sich per se jeglicher Wirtschaftlichkeitsrechnung entzieht. Es handelt sich zunächst um eine humanitäre Herausforderung. Diese ist nur sehr eingeschränkt für eine Kosten-Nutzen-Analyse geeignet.
In 2015, more than 1.1m refugees sought shelter in Germany. It is undisputed that this historically unprecedented immigration will incur immense costs; potentially as much €55bn in 2022. To the extent to which migrants can be successfully integrated into the labour market in the medium term, however, economic benefits could materialise. Notwithstanding the political dimension of the ongoing immigration, this contribution assesses the overall impact on public finances. The lack of reliable data proves to be challenging. Further, the refugee crisis first and foremost is a humanitarian challenge. This inevitably raises the question whether the issue is well suited for an economic cost-benefit-analysis.
Keywords: zuwanderung, staatshaushalt, migration, hartz iv, fiskalische kosten