Abstract Es gibt sie – langfristige russische Direktinvestitionen in Deutschland, wie die von Ilim Timber. Ursprünglich wollte das St. Petersburger Forstprodukteunternehmen nur deutsche Maschinen für eine neue Produktionsstätte in Russland kaufen und entschied sich dann dazu, zwei komplette Sägewerke in Wismar und Landsberg zu übernehmen (Tepavcevic, 2013) – oder die des Investors und Vorsitzenden der Sankt Petersburger Kirov-Werke Georgi Semenenko in Rostock (Mangler, 2017). Sie dienen nicht – wie oftmals bei russischen Investitionen in Deutschland unterstellt – der Kapital- oder Systemflucht, sondern werden aus strategischen Überlegungen heraus präzise geplant und erweisen sich als ökonomisch nachhaltig. Und umgekehrt gibt es auch die deutschen Erfolgsgeschichten in Russland, wie die von Pobeda Knauf, von Siemens Gas Turbine Technologies – einem Gemeinschaftsunternehmen der Siemens AG und der russischen Power Machines zur Produktion von Gasturbinen –, der Robert Bosch GmbH, von Mustang Neva im Bereich der Textilherstellung oder der Beteiligung von Henkel an der ERA AG in Tosno, die Wasch-, Reinigungs- und Scheuermittel sowie Kosmetika herstellt. Aber das wirtschaftspolitische Umfeld wird rauer. Ein Indikator dafür sind neben den kurzfristig reagierenden Import- und Exportzahlen vor allem die auf Langfristigkeit und Verlässlichkeit fußenden Investitionen russischer Unternehmen in Deutschland sowie deutscher Unternehmen in Russland. Der „Russian Investment Monitor“ der Hochschule Stralsund sowie der „German Investment Monitor“ der Polytechnischen Hochschule „Peter der Große“ in Sankt Petersburg ermöglichen eine fundierte Analyse und dienen als zuverlässiges Barometer der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen. When analyzing the long-term trade relations between two countries, import and export data are of limited help. Here the direct investment behavior is a much better indicator. However, direct investment figures entirely based on the stocks of investment are open to interpretation and might be even misleading. This is where the “Russian Investment Monitor” in Germany and the “German Investment Monitor” in Russia is of help. Analyzing investment behavior on the company level reveals the trust investors assign to their home country and the host country. Russian investments in Germany seem to be declining with China taking over the lead. Moreover, the Russian investments in Germany seem to a large part be motivated by capital flight rather than by traditional investment motives. However, exceptions to the rule exist. On the other hand, German investments in the Russian Federation seem to be more strategic and economically sustainable although the challenging political environment has reduced the German investment activity in Russia and opened the door to increasing Chinese direct investments. In summary, the German-Russian investment relations seem to be at the crossroads. Keywords: quot doing business ranking quot, investitionsverhalten, investitionstätigkeit, effizienzerhöhung, direktinvestitionen