Zusammenfassung
Hintergrund: Evaluierung der diagnostischen Treffsicherheit der Kontrastmittelsonografie in der Differenzialdiagnose kleiner Leberläsionen.
Material und Methoden: 1349 Patienten mit im B-Bild und Power Doppler unklarem Lebertumor wurden prospektiv mittels KM-Sono multizentrisch mit standardisiertem Protokoll (mechanischer Index < 0,4, Phase/Puls-Inversion-Technik, Sonovue-Bolus-Injektion) untersucht. Die Differenzialdiagnose im KM-Sono basierte auf tumortypischen Vaskularisationsmustern in der arteriellen, portalvenösen Phase und Spätphase (EFSUMB-Leitlinie). 335 Patienten mit fokalen Leberläsionen (FLLs) ≤ 20 mm wurden analysiert. Die Tumorklassifizierung nach KM-Sono wurde mit der Histologie (73,2 %) oder in einigen Fällen mit CT und/oder MRT verglichen.
Ergebnisse: Eine definitive Tumordiagnose war in 329 FLLs möglich. Die Enddiagnose der ≤ 20 mm FLLs mit histologischer Sicherung (n = 241) beinhaltete 87 benigne und 154 maligne Tumore. Die diagnostische Treffsicherheit des KM-Sono bei ≤ 20 mm histologisch gesicherten FLLs war 83,8 %. Die KM-Sono identifizierte 144 /154 maligne FLLs (Sensitivität 93,5 %) und 58 /87 benigne FLLs (Spezifität 66,7 %). 24 /241 FLLs blieben nach der KM-Sono unklar (9,9 %). Die KM-Sono klassifizierte 15 /241 FLLs (6,2 %) falsch (12 benigne und 3 maligne FLLs). Die positive Voraussagekraft der KM-Sono bei malignen FLLs war 92,3 %, die negative Voraussagekraft 95,1 %. Von 241 histologisch gesicherten FLLs waren 62 FLLs ≤ 10 mm (diagnostische Treffsicherheit KM-Sono 80,6 %) und 179 FLLs > 10 mm ≤ 20 mm (diagnostische Treffsicherheit KM-Sono 80,6 %).
Schlussfolgerung: Die KM-Sonografie hat eine hohe diagnostische Treffsicherheit in der Differenzierung kleiner und kleinster (≤ 1 cm) FLL im klinischen Alltag.