Kryptogener Hirnschlag und offenes Foramen ovale

2003 ◽  
Vol 60 (9) ◽  
pp. 553-561 ◽  
Author(s):  
S. Windecker ◽  
K. Nedeltchev ◽  
A. Wahl ◽  
B. Meier

Hirnschläge unklarer Ätiologie werden als kryptogen klassifiziert und konstituieren eine beträchtliche Patienten-Population vor allem jüngeren Alters. Zahlreiche Fall-Kontroll-Studien haben eine deutliche Assoziation zwischen kryptogenem Hirnschlag und dem Vorhandensein eines offenen Foramen ovale aufgezeigt und damit eine paradoxe Embolie als mögliches pathophysiologisches Substrat nahegelegt. Das offene Foramen ovale ist bei etwa einem Viertel der Patienten mit kryptogenem Hirnschlag mit einem Vorhofseptumaneurysma vergesellschaftet, welches das Rezidivrisiko erheblich erhöht. Therapeutische Massnahmen zur Sekundärprävention umfassen eine medikamentöse Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern bzw. oraler Antikoagulation sowie der chirurgische oder perkutane Verschluss des offenen Foramen ovale. Zur Ermittlung der optimalen Behandlungsstrategie sind randomisierte Studien, welche die medikamentöse Behandlung mit einem Verschluss des offenen Foramen ovale vergleichen, notwendig.

2001 ◽  
Vol 58 (5) ◽  
pp. 315-320
Author(s):  
C. Bucher ◽  
E. W. J. Russi

Asthma bronchiale ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, die gehäuft bei Atopikern auftritt. Die Therapie des allergischen Asthma bronchiale stützt sich auf drei Pfeiler: Das Vermeiden einer Allergenexposition, eine medikamentöse Therapie sowie in ausgewählten Fällen eine spezifische Immuntherapie (SIT). Ein völliges Meiden des Allergenkontaktes ist in der Regel nicht zu erreichen, weshalb die meisten Asthmatiker eine medikamentöse Behandlung benötigen. Dafür stehen moderne und wirksame Medikamente zur Verfügung. Die SIT hat sich vor allem bei der Pollenallergie bewährt. Wegen des in der Regel chronischen und wechselhaften Verlaufs sowie mitunter lebensbedrohlichen Situationen sollte der Patient über die Natur der Erkrankung, die Therapie, notwendige Kontrollen, sowie Maßnahmen bei einer plötzlichen Verschlechterung sorgfältig instruiert werden. Allgemein gilt für die Therapie des Asthma bronchiale, dass die Compliance des Patienten für den Therapieerfolg entscheidend ist.


2018 ◽  
Vol 75 (7) ◽  
pp. 420-424
Author(s):  
Smaila Mulic ◽  
Timo Kahles ◽  
Krassen Nedeltchev

Zusammenfassung. Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Erkrankungen und ist die häufigste Ursache von bleibenden Behinderungen im Erwachsenenalter. Grundzüge der Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls sind eine medikamentöse Therapie, Optimierung der modifizierbaren Risikofaktoren, die Revaskularisation einer symptomatischen Karotisstenosen sowie der Verschluss eines Persistierenden Foramen Ovale (bei Patienten unter 60 Jahren mit kryptogenem Schlaganfall).


2006 ◽  
Vol 26 (04) ◽  
pp. 309-315 ◽  
Author(s):  
Ch. C. Eschenfelder ◽  
R. Stingele ◽  
J. A. Zeller

ZusammenfassungHereditäre und erworbene Gerinnungsstörungen können bei der Schlaganfallentstehung eine wichtige Rolle spielen. Wegen der Seltenheit der meisten erblichen Gerinnungsstörungen und der erheblichen Kosten, die sich aus einer unkritischen Indikationsstellung ergeben, ist eine maßgeschneiderte Diagnostik sinnvoll. Suggestive Hinweise auf eine Gerinnungsstörung sind niedriges Lebensalter, mehrfache Thrombosen in der Anamnese, altersuntypische Gefäßdegenerationen, vorherige Aborte bei Schlaganfallpatientinnen oder strukturelle Herzveränderungen (z. B. offenes Foramen ovale). Störungen von AT III, Protein C und S, APC-Resistenz, Prothrombinmutation, Homocysteinämie, Antiphospholipidantikörper und prokoagulatorische zelluläre Interaktionen werden diskuiert.


2007 ◽  
Vol 26 (01/02) ◽  
pp. 27-31
Author(s):  
S. Evers

ZusammenfassungFallberichte über ein Sistieren von Migräne durch den Verschluss eines offenen Foramen ovale (PFO) haben in letzter Zeit zu epidemiologischen und therapeutischen Studien über diesen Zusammenhang geführt. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Prävalenz eines PFO bei Patienten mit Migräne ca. doppelt so hoch ist wie in der Allgemeinbevölkerung. In retrospektiven offenen Studien zeigten sich auch Besserungsraten von zum Teil über 70% der Migränefrequenz nach Verschluss eines PFO. In einer jüngst vorgestellten randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie konnte kein Effekt des Verschlusses eines PFO auf die Beschwerdefreiheit von Migräne nachgewiesen werden, allerdings zeigte sich auch hier ein signifikanter Rückgang der Migränefrequenz nach dem Verschluss. Weitere Studien bleiben abzuwarten. Bis dahin kann der Verschluss eines PFO zur Behandlung der Migräne nicht empfohlen werden.


2003 ◽  
Vol 34 (03) ◽  
Author(s):  
J Wattchow ◽  
A Harloff ◽  
M Handke ◽  
A Hetzel

2019 ◽  
Vol 47 (02) ◽  
pp. 87-93 ◽  
Author(s):  
Jens Bohlken ◽  
Anika Rädke ◽  
Thomas Kohlmann ◽  
Steffi Riedel-Heller ◽  
Michael Rapp

Zusammenfassung Ziel Beschreibung von Versorgungserwartungen von Patienten mit leichten kognitiven Störungen (PmMCI). Methoden Befragung von 51 PmMCI in einer fachärztlichen Versorgerpraxis. Fragebogen in Anlehnung an die CANE-Beurteilungsskala. Kontrollvariablen u. a. MMST und GDS. Ergebnisse 35 % bzw 8 % erlebten die Gedächtnisstörungen als mittelschwer bzw. schwerwiegend und 27 % bzw. 8 % fühlten sich im Alltag häufig bzw. andauernd beeinträchtigt. Über 70 % waren trotz der Gedächtnisprobleme ausgeglichener Stimmung. Arztbezogene Erwartungen: Verlaufskontrolle (96 %), Demenz-Risikoabschätzung (73 %), Gedächtnistraining (55 %), medikamentöse Behandlung (33 %). Medikamentenbezogene Erwartungen: spürbare Wirkung (41 %), Bereitschaft, Nebenwirkungen zu ertragen (29 %), Bevorzugung pflanzlicher Medikation (59 %). Nichtmedikamentöse Therapieerwartungen: sportliche Aktivierung (63 %), Gedächtnistraining (51 %) und Ernährungsberatung (37 %). Der Wunsch nach psychotherapeutischen Gesprächen (27 %) war mit höheren Depressionswerten der GDS assoziiert. Schlussfolgerung PmMCI erlebten Gedächtnisstörungen als Belastung und Beeinträchtigung und erwarteten diagnostische und therapeutische Maßnahmen. PmMCI mit depressiver Symptomatik erwarteten zusätzlich psychotherapeutische Gespräche.


2018 ◽  
Vol 89 (10) ◽  
pp. 1143-1153 ◽  
Author(s):  
Hans-Christoph Diener ◽  
◽  
Armin J. Grau ◽  
Stephan Baldus ◽  
Alexander Ghanem ◽  
...  

2019 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 181-185
Author(s):  
Christian Erbel ◽  
Hugo A. Katus

ZUSAMMENFASSUNGDie konservative Therapie der pAVK wurde in den letzten Jahren durch große randomisierte Studien auf breitere Füße gestellt. Am Anfang jeder Therapie steht die Bewegungstherapie, die Beendigung des Nikotinkonsums sowie die Gewichtsabnahme und Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, am Besten im Rahmen von Programmen. Ist damit keine adäquate Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren zu erreichen, wird zur Primärprophylaxe eine Statintherapie mit einem Ziel-LDL-Cholesterin < 70 mg/dl empfohlen. Eine Aspirin- oder evtl. besser eine Clopidogreltherapie ist als Primärprophylaxe umstritten, als Sekundärprophylaxe indiziert. Bei der arteriellen Hypertonie kann nach der neuen Leitlinie ab einem Blutdruck von 130/80 mmHg eine medikamentöse Therapie bei Hochrisikopatienten wie den pAVK-Erkrankten angesetzt werden. Fast jeder zweite pAVK-Patient hat einen Diabetes mellitus. Neben Metformin als 1. Wahl ist bei Patienten mit einer kardiovaskulären atherosklerotischen Erkrankung ein SGLT2-Inhibitor zu empfehlen, da diese eine signifikante Reduktion u. a. der Gesamt- wie auch die kardiovaskulären Todesfälle jeweils um mehr als 30 % senken konnten. Eine Antikoagulation ist generell bei pAVK-Patienten nicht zu empfehlen. Eine niedrig dosierte Rivaroxabantherapie mit Aspirin führte zu einer Reduktion einer Beinischämie oder Amputationen unter Erhöhung der Blutungsrate.


Phlebologie ◽  
2013 ◽  
Vol 42 (01) ◽  
pp. 25-28
Author(s):  
M. Winkler ◽  
A. Brunner ◽  
T. Noppeney ◽  
J. Noppeney

ZusammenfassungWir berichten über einen 55-jährigen Patienten, der nach Schaumsklerotherapie der Vena saphena parva eine 30 Minuten dauernde transitorisch ischämische Attacke erlitten hat. Bei dem Patienten bestand eine ausgeprägte Varikose der Vena saphena parva beidseits sowie der Vena accessoria anterior linksseitig. Es bestand ein Stadium C3 nach CEAP-Klassifikation beidseits.An Vorerkrankungen ist ein chronisches Vorhofflimmern bei ausgeprägtem Sinussyndrom bekannt, therapeutische Antikoagulation. Zusätzlich besteht eine dilatative Kardiomyopathie mit eingeschränkter EF von 35 %. Nach zunächst zwei unauffälligen Schaum -sklerotherapie-Sitzungen der Vena accessoria anterior mit 0,5 % aufgeschäumten Polidocanol kam es bei der dritten Sitzung, Schaum -sklerotherapie 0,5 % aufgeschäumtes Polidocanol der Vena saphena parva, zu einer transitorisch ischämischen Attacke mit Kraftlosigkeit im linken Bein, Kraftminderung im Be-reich der linken Hand und Taubheitsgefühl der oberen und unteren linken Extremität. Nach einer Dauer von 30 Minuten bildeten sich die Symptome komplett zurück.Eine vor der Intervention durchgeführte kardiologische Abklärung konnte ein offenes Foramen ovale, sowie intrakardiale Thromben ausschließen. Eine Carotisstenose als Ursache der TIA konnte unsererseits mittels farbcodierter Duplexsonographie ausgeschlossen werden. Da während der Überwachungsphase nach Auftreten der TIA der Rhythmus stabil war und keinerlei Frequenzabfall oder größere Pausen in der EKG-Überwachung festzustellen war, gehen wir davon aus, dass die Schaumsklerotherapie Ursache der TIA war, wenngleich eine kardiale Ursache mit 100 %iger Sicherheit nicht ausgeschlossen werden kann.


2008 ◽  
Vol 35 (S 01) ◽  
Author(s):  
R Feurer ◽  
S Sadikovic ◽  
B Hemmer ◽  
H Poppert

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