Versorgungserwartungen von Patienten mit leichten kognitiven Störungen in einer Facharztpraxis
Zusammenfassung Ziel Beschreibung von Versorgungserwartungen von Patienten mit leichten kognitiven Störungen (PmMCI). Methoden Befragung von 51 PmMCI in einer fachärztlichen Versorgerpraxis. Fragebogen in Anlehnung an die CANE-Beurteilungsskala. Kontrollvariablen u. a. MMST und GDS. Ergebnisse 35 % bzw 8 % erlebten die Gedächtnisstörungen als mittelschwer bzw. schwerwiegend und 27 % bzw. 8 % fühlten sich im Alltag häufig bzw. andauernd beeinträchtigt. Über 70 % waren trotz der Gedächtnisprobleme ausgeglichener Stimmung. Arztbezogene Erwartungen: Verlaufskontrolle (96 %), Demenz-Risikoabschätzung (73 %), Gedächtnistraining (55 %), medikamentöse Behandlung (33 %). Medikamentenbezogene Erwartungen: spürbare Wirkung (41 %), Bereitschaft, Nebenwirkungen zu ertragen (29 %), Bevorzugung pflanzlicher Medikation (59 %). Nichtmedikamentöse Therapieerwartungen: sportliche Aktivierung (63 %), Gedächtnistraining (51 %) und Ernährungsberatung (37 %). Der Wunsch nach psychotherapeutischen Gesprächen (27 %) war mit höheren Depressionswerten der GDS assoziiert. Schlussfolgerung PmMCI erlebten Gedächtnisstörungen als Belastung und Beeinträchtigung und erwarteten diagnostische und therapeutische Maßnahmen. PmMCI mit depressiver Symptomatik erwarteten zusätzlich psychotherapeutische Gespräche.