Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)
Zusammenfassung. Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung ist in den westlichen Industriestaaten die häufigste Ursache einer Hepatopathie und die Tendenz ist steigend. Grund dafür ist u. a. die rapide Zunahme der Prävalenz von Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2. NAFLD und Metabolisches Syndrom bedingen sich hierbei gegenseitig. Als weiterer Pathomechanismus wird derzeit auch ein Zusammenhang zum Mikrobiom diskutiert. Ausserdem wurden verschiedene Genloci identifiziert die möglicherweise eine Prädisposition für die Entwicklung einer NAFLD darstellen. In der Diagnostik spielt die Sonographie eine wichtige Rolle, hinzukommen nicht invasive Verfahren zur Abschätzung von Fettgehalt, Entzündung und Fibrose wie z. B. der FibroScan. Um letztendlich eine Entzündung, Fibrose oder Zirrhose zu beweisen und exakt zu klassifizieren, bleibt der Goldstandard jedoch nach wie vor die Leberbiopsie. Die im Anfangsstadium vorliegende reine Steatosis hepatis kann sich im Verlauf zur Steatohepatitis und schlussendlich zur Zirrhose entwickeln. Diese Zirrhose sowie daraus entstandene hepatozelluläre Karzinome spielen als Indikation für eine Lebertransplantation eine immer grössere Rolle. Eine kausale, medikamentöse Behandlung der NAFLD steht aktuell noch nicht zur Verfügung. Die bestmögliche Therapie besteht derzeit in einer Lifestyle-Änderung und vermehrter körperlicher Aktivität. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen auch Medikamente zur Behandlung des metabolischen Syndroms, wie Statine und Antidiabetika. Der mögliche positive Einfluss von Vitamin-E, Ursodesoxycholsäure und Koffein ist nach wie vor umstritten.