Ersteinschätzungssysteme in der Zentralen Notaufnahme

2021 ◽  
Vol 146 (23) ◽  
pp. 1543-1546
Author(s):  
Ingo Gräff ◽  
Martin Pin

Was ist neu? Neue Herausforderung der Ersteinschätzung Es ist davon auszugehen, dass Notfallpatienten zukünftig deutlich mehr kanalisiert werden und über gemeinsame Anlaufstellen der Notfallversorgung zugeführt werden. Ging es bis dato immer um die zuverlässige Identifikation der Hochrisikopatienten und Zuordnung der Behandlungsdringlichkeit, rückt zunehmend der Aspekt der Lenkung in eine Versorgungsstruktur (KV vs. ZNA) in den Vordergrund. Manchester-Triage-System als „Gatekeeper“ Das Manchester-Triage-System (MTS) ist in mehreren Studien hinsichtlich einer „Gatekeeper-Funktion“ untersucht worden. Es scheint, dass das MTS nicht ausreichend valide ist, um Patienten sicher zu identifizieren und um sie anschließend in die hausärztliche Versorgung umzuleiten. Ressourcenzuteilung und Dringlichkeitseinstufung „in einem“ Aktuell befinden sich 2 unterschiedliche Systeme in der wissenschaftlichen Untersuchung. Die Herausforderung liegt in der Kombination einer Dringlichkeitseinstufung mit ausreichender Güte und einer adäquaten Ressourcenzuteilung. Im Einzelnen sind es das „Strukturierte medizinische Ersteinschätzungsverfahren in Deutschland“ (SmED) und das Projekt „Optimierung der Notfallversorgung durch strukturierte Ersteinschätzung mittels intelligenter Assistenzdienste“ (OPTINOVA).

Author(s):  
Dirk Pabst ◽  
Jonas Schibensky ◽  
David Fistera ◽  
Joachim Riße ◽  
Clemens Kill ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Zur frühzeitigen Entscheidung in zukünftigen „Integrierten Notfallzentren“, ob eine ambulante oder innerklinische Versorgung indiziert ist, wäre es hilfreich, ein System zu haben, mit dem die Identifizierung von Patienten mit ambulanter Behandlungsindikation möglich ist. In dieser Studie untersuchten wir, ob das Manchester Triage System (MTS) dafür geeignet ist, Patienten zu erkennen, die sicher der ambulanten medizinischen Versorgung zugeteilt werden können. Methode Notaufnahmepatienten der „blauen“ MTS-Dringlichkeitsstufe wurden auf den Endpunkt „stationäre Aufnahme“ untersucht und mit der nächsthöheren MTS-Kategorie „grün“ verglichen. In einem zweiten Schritt wurde die „blaue“ Dringlichkeitsstufe auf die häufigsten gemeinsamen Kriterien untersucht, die zur stationären Aufnahme führten. Ergebnisse Nach Ausschluss von Patienten, die durch den Rettungsdienst oder nach vorherigem Arztbesuch vorstellig wurden, war die Rate der stationären Aufnahmen in der blauen Dringlichkeitsstufe signifikant niedriger als in der grünen Kategorie (10,8 % vs. 29,0 %). Die Rate konnte durch die Etablierung einer Untergruppe mit den zusätzlichen Ausschlusskriterien chronische Erkrankung und Wiedervorstellung nach vorheriger stationärer Behandlung auf 0,9 % gesenkt werden. (CEReCo-blue-Gruppe: Chronic Disorder (C), Emergency Medical Service (E), Readmission (R), Prior Medical Consultation (Co)). Schlussfolgerung Die blaue MTS-Dringlichkeitsstufe scheint zur Selektion von Patienten mit ambulanter Behandlungsindikation nicht geeignet zu sein. Wir schlagen die Einführung einer Untergruppe, der sog. CEReCo-blue-Gruppe vor, die für die Selektion dieser Patientengruppe hilfreich sein könnte.


2019 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
Author(s):  
Steffie H. A. Brouns ◽  
Lisette Mignot-Evers ◽  
Floor Derkx ◽  
Suze L. Lambooij ◽  
Jeanne P. Dieleman ◽  
...  

2006 ◽  
Vol 23 (12) ◽  
pp. 906-910 ◽  
Author(s):  
J Roukema ◽  
E W Steyerberg ◽  
A van Meurs ◽  
M Ruige ◽  
J van der Lei ◽  
...  

Author(s):  
Danielle de Araújo Moreira ◽  
Hanna Beatriz Bacelar Tibães ◽  
Renata Cristina Rocha Batista ◽  
Cecília Maria Lima Cardoso ◽  
Camila da Silveira Santos ◽  
...  

2020 ◽  
Vol 53 ◽  
pp. 100931
Author(s):  
Dietmar Ausserhofer ◽  
Arian Zaboli ◽  
Norbert Pfeifer ◽  
Marianne Siller ◽  
Gianni Turcato

2015 ◽  
Vol 15 (1) ◽  
Author(s):  
Luís Leite ◽  
Rui Baptista ◽  
Jorge Leitão ◽  
Joana Cochicho ◽  
Filipe Breda ◽  
...  

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