Zusammenfassung:
Gegenstand: Fallbericht einer angeborenen Lymphangiektasie in der rechten kranioventralen Halsregion bei einem neun Tage alten Fleckvieh-Kalb. Material und Methoden: Nach der klinischen Untersuchung des Patienten erfolgten zur Diagnosestellung bildgebende Verfahren, eine Punktion mit zytologischer Untersuchung, Labordiagnostik und eine Biopsie. Ergebnisse: Die mit einer homogenen, hypoechogenen Flüssigkeit gefüllte Umfangsvermehrung zeigte bei der Kontrastmittelradiographie keine zu- oder abführenden Gänge. Bei der Punktion ließ sich eine seröse, geringgradig getrübte Flüssigkeit aspirieren. In einem Eosin-Thiazin-gefärbten Ausstrich waren vor allem Zelldetritus und vereinzelt Lymphozyten nachweisbar. Die histopathologische Untersuchung des unter Narkose entnommenen Bioptats ergab das Vorliegen einer kongenitalen Lymphangiektasie. Nach der Punktion füllte sich die Umfangsvermehrung innerhalb von 4 Wochen wieder. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Fallbericht beschreibt erstmals eine kongenitale, lokale zystische Lymphangiektasie bei einem Kalb. Die verschiedenen Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen zur Diagnosestellung werden ausführlich dargestellt.