Bildgebende Diagnostik bei Rechtsherzerkrankungen

2019 ◽  
Vol 8 (02) ◽  
pp. 117-124
Author(s):  
Christoph Hammerstingl ◽  
Peter Bernhardt

ZusammenfassungErkrankungen des rechten Herzens wurden über viele Jahre hinweg nicht als prognostisch relevant erachtet. Die Erkenntnis über den progressiven Verlauf unterschiedlicher Pathologien mit einem direkten Einfluss auf das Outcome der betroffenen Patienten rückt moderne, teils experimentelle Therapieverfahren aktuell zunehmend in den Fokus der medizinischen Aufmerksamkeit. Basis für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze ist ein grundlegendes Verständnis und die adäquate Darstellung der Anatomie des rechten Herzens und der komplexen Zusammenhänge mit der pulmonalen Hämodynamik. Unterschiedliche bildgebende Verfahren werden bereits eingesetzt für die Beurteilung der Anatomie und pathologischer Veränderungen des rechten Herzens.

2018 ◽  
Vol 50 (06) ◽  
pp. 386-392 ◽  
Author(s):  
Katharina Zetzmann ◽  
Ingo Ludolph ◽  
Raymund E Horch ◽  
Anja Miriam Boos

ZusammenfassungDas Lipödem ist eine progrediente Erkrankung, die immer mehr Frauen betrifft und zunehmend bewusster als Krankheit wahrgenommen wird. Sie ist gekennzeichnet durch eine Umfangsvermehrung durch Fettgewebsvermehrung der Extremitäten und kann im Verlauf zu Ödemen führen. Im Gegensatz dazu ist das Lymphödem durch eine umschriebene Lymphabflussstörung definiert, die zur Bindegewebsfibrose des umliegenden Gewebes führen kann. Während das Lipödem als klinische Diagnose gesichert werden kann und eine bildgebende Diagnostik meist nur zum Ausschluss von Begleiterkrankungen eingesetzt werden kann, gibt es bei einem Lymphödem die Möglichkeit zur Darstellung einer Lymphabflussstörung durch bildgebende Verfahren. Eine Ultraschalluntersuchung ist als Basisdiagnostik zur Darstellung der eingelagerten interstitiellen Flüssigkeit sowohl beim Lip-, als auch Lymphödem indiziert. Der Goldstandart zur Darstellung einer Lymphabflussstörung ist die Lymphszintigrafie, die auch in Kombination mit einer Computertomografie durchgeführt werden kann. Eine weitere dynamische Untersuchung ist die Indocyaningrün(ICG)-Lymphografie, deren Durchführung immer mehr an Bedeutung gewinnt, weil sie auch intraoperativ genutzt werden kann. Eine Magnetresonanz(MR)-Lymphografie zur dreidimensionalen Darstellung eines Lymphödems und einer Lymphabflussstörung kann eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie eines Lip- bzw. Lymphödems sein. Zur Therapie des Lip- und Lymphödems sollte stets eine Kombination aus konservativen und operativen Maßnahmen angestrebt werden. Während die Liposuktion und andere resezierende Verfahren Möglichkeiten zur Beschwerdelinderung bei bestehendem Lipödem oder fortgeschrittenem Lymphödem bieten, stellen die neuen rekonstruktiven Verfahren, wie beispielsweise die Lymphknotentransplantation und die Schaffung von lympho-venösen Anastomosen, vielversprechende, moderne Methoden zur Behandlung eines Lymphödems dar. Durch die Schaffung neuer Lymphabflusswege können Patienten mit einem Lymphödem auf eine langfristige Volumenreduktion der betroffenen Extremität oder Körperstelle und der damit verbundenen Symptomlinderung und Verbesserung der Lebensqualität hoffen.


2020 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 153-162
Author(s):  
Alexander Pfeil ◽  
Joachim Böttcher ◽  
Peter Oelzner ◽  
Tobias Hoffmann ◽  
Gunter Wolf ◽  
...  

ZUSAMMENFASSUNGIn der Diagnostik von rheumatologischen Erkrankungen im Bereich der peripheren Gelenke und des Achsenskelettes stellt das Röntgenbild weiterhin die primäre bildgebende Diagnostik aufgrund der ubiquitären Verfügbarkeit als auch der standardisierten Durchführbarkeit dar. Die Röntgendiagnostik wird insbesondere zur Beurteilung der Manifestation einer rheumatologischen Erkrankung am Achsenskelett und an den peripheren Gelenken, zur Verifizierung des radiologischen Schweregrades und zur Quantifizierung der radiologischen Progression bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis, Psoriasisarthritis, Arthrose und Osteoporose eingesetzt. Die Beurteilung des radiologischen Schweregrades ist über verschiedene Scoring-Modelle möglich, wobei die krankheitsspezifischen Scores vor allem in klinischen Studien eingesetzt werden und in der klinischen Routine kaum Beachtung finden. Eine Aussage in Bezug auf Weichteilstrukturen bzw. zu intraossären entzündlichen Veränderungen ist durch die Röntgendiagnostik nur in einem sehr begrenzten Umfang möglich, sodass hier auf additive bildgebende Verfahren, beispielsweise die Magnetresonanztomografie zurückgegriffen werden muss.


2010 ◽  
Vol 19 (01) ◽  
pp. 10-17 ◽  
Author(s):  
S. Reppenhagen ◽  
L. Rackwitz ◽  
W. Kenn ◽  
A. Roth ◽  
S. Goebel ◽  
...  

ZusammenfassungEine frühe Diagnose der atraumatischen Femurkopfnekrose ermöglicht einen frühzeitigen Therapiebeginn und damit verbunden eine bessere Prognose. Die radiologische Abklärung bei Verdacht auf eine atraumatische Femurkopfnekrose ist dabei essenziell. Die bildgebende Diagnostik sollte mit konventionellen Röntgenbildern beider Hüftgelenke beginnen, um Differenzialdiagnosen auszuschließen. Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist heute das bildgebende Verfahren der Wahl, mit der höchsten Sensitivität und Spezifität. Mit Hilfe der multiplanaren Computertomografie (CT) kann das Vorliegen einer subchondralen Fraktur am sichersten erfasst werden. Für diese Fragestellung ist die CT der MRT derzeit noch überlegen. Die Skelettszintigrafie sollte nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden, in denen Kontraindikationen für eine MRT bestehen. Die bildgebende Diagnostik mittels Röntgen, MRT und CT erlaubt eine genaue Stadieneinteilung nach der ARCO-Klassifikation und ermöglicht es, den Patienten frühzeitig einer stadiengerechten Therapie zuzuführen.


2017 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 443-451
Author(s):  
Natalie Ring ◽  
Gundula Staatz

ZusammenfassungDas akute Skrotum gehört zu den häufigsten urologischen Notfällen bei Kindern und Jugendlichen und bezeichnet das plötzliche Auftreten von Schmerzen im Skrotum, meist einhergehend mit begleitender Schwellung und Rötung des betroffenen Hodens. Am wichtigsten ist es zunächst festzustellen, ob ein chirurgisches Vorgehen mit Hodenfreilegung notwendig ist, oder ein konservatives Vorgehen gerechtfertigt ist. Da Anamnese und körperliche Untersuchung nicht immer eindeutig sind, kommt ergänzend oft die Sonografie mit farbkodierter Dopplersonografie als Bildgebung der 1. Wahl zum Einsatz. Hiermit gelingt es meist, eine OP-Pflichtige Hodentorsion oder auch eine Hodenruptur nach Trauma von ihren Differenzialdiagnosen, wie z. B. die Hydatidentorsion oder die Epididymorchitis zu unterscheiden. Weiterführende bildgebende Verfahren wie MRT, Szintigrafie oder kontrastmittelverstärkte Sonografie sind nur bei unklaren Fällen oder Komplikationen im Verlauf indiziert.


Phlebologie ◽  
2020 ◽  
Vol 49 (02) ◽  
pp. 72-78
Author(s):  
Katharina Zetzmann ◽  
Ingo Ludolph ◽  
Raymund E Horch ◽  
Anja Miriam Boos

ZusammenfassungDas Lipödem ist eine progrediente Erkrankung, die immer mehr Frauen betrifft und zunehmend bewusster als Krankheit wahrgenommen wird. Sie ist gekennzeichnet durch eine Umfangsvermehrung durch Fettgewebsvermehrung der Extremitäten und kann im Verlauf zu Ödemen führen. Im Gegensatz dazu ist das Lymphödem durch eine umschriebene Lymphabflussstörung definiert, die zur Bindegewebsfibrose des umliegenden Gewebes führen kann. Während das Lipödem als klinische Diagnose gesichert werden kann und eine bildgebende Diagnostik meist nur zum Ausschluss von Begleiterkrankungen eingesetzt werden kann, gibt es bei einem Lymphödem die Möglichkeit zur Darstellung einer Lymphabflussstörung durch bildgebende Verfahren. Eine Ultraschalluntersuchung ist als Basisdiagnostik zur Darstellung der eingelagerten interstitiellen Flüssigkeit sowohl beim Lip- als auch Lymphödem indiziert. Der Goldstandard zur Darstellung einer Lymphabflussstörung ist die Lymphszintigrafie, die auch in Kombination mit einer Computertomografie durchgeführt werden kann. Eine weitere dynamische Untersuchung ist die Indocyaningrün (ICG)-Lymphografie, deren Durchführung immer mehr an Bedeutung gewinnt, weil sie auch intraoperativ genutzt werden kann. Eine Magnetresonanz (MR)-Lymphografie zur 3-dimensionalen Darstellung eines Lymphödems und einer Lymphabflussstörung kann eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie eines Lip- bzw. Lymphödems sein. Zur Therapie des Lip- und Lymphödems sollte stets eine Kombination aus konservativen und operativen Maßnahmen angestrebt werden. Während die Liposuktion und andere resezierende Verfahren Möglichkeiten zur Beschwerdelinderung bei bestehendem Lipödem oder fortgeschrittenem Lymphödem bieten, stellen die neuen rekonstruktiven Verfahren, wie beispielsweise die Lymphknotentransplantation und die Schaffung von lymphovenösen Anastomosen, vielversprechende, moderne Methoden zur Behandlung eines Lymphödems dar. Durch die Schaffung neuer Lymphabflusswege können Patienten mit einem Lymphödem auf eine langfristige Volumenreduktion der betroffenen Extremität oder Körperstelle und der damit verbundenen Symptomlinderung und Verbesserung der Lebensqualität hoffen.


2020 ◽  
Vol 04 (04) ◽  
pp. 268-274
Author(s):  
Karsten Schöller ◽  
Sebastian Siller

ZusammenfassungDie degenerative zervikale Myelopathie (DCM) ist die häufigste Form der Rückenmarksaffektion im Erwachsenenalter. Die zugrundeliegenden pathophysiologischen Veränderungen sind komplex und eine operative Therapie ist in aller Regel spätestens dann notwendig, wenn relevante klinische Symptome einer stenosebedingten Rückenmarkskompression vorliegen. Für die Planung der Operation ist eine akkurate bildgebende Diagnostik essenziell. Diese soll dabei helfen, die zur klinischen Symptomatik beitragenden Wirbelsäulensegmente zu identifizieren.Die konventionelle Magnetresonanztomografie (MRT) ist das heutzutage am häufigsten angewendete bildgebende Verfahren bei DCM, da sich v. a. T2-gewichtete MRT-Sequenzen hervorragend für die morphologische Beurteilung der Rückenmarkskompression und die Identifikation einer Myelomalazie („Myelopathiezeichen“) eignen. Insbesondere bei multisegmentalen degenerativen Veränderungen kann die Grenze der diagnostischen Aussagekraft des MRTs jedoch schnell erreicht werden.Die Diffusion Tensor Bildgebung (diffusion tensor imaging, DTI) ist eine auf der MRT basierende, neuartige Untersuchungsmodalität, die auf der Messung der Diffusionseffekte von Wassermolekülen auf zellulärer Ebene basiert und eine Beurteilung der Integrität der weißen Rückenmarkssubstanz ermöglicht. Die beiden wichtigsten DTI-Größen, FA (fraktionelle Anisotropie) und ADC (apparent diffusion coefficient), stellen Surrogatparameter für das Ausmaß der strukturellen Myelonschädigung dar und zeigen Unterschiede zwischen DCM-Patienten und gesunden Probanden. Ein Vorteil dieser Technik könnte in einer sensitiven und frühen Detektion einer Rückenmarksschädigung liegen, zudem ist die Nutzung als prognostischer Marker oder bei der Operationsplanung denkbar.Unser Artikel beschäftigt sich mit den Einsatzmöglichkeiten des DTI bei der zervikalen Myelopathie und gibt einen Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen.


2005 ◽  
Vol 62 (11) ◽  
pp. 779-786
Author(s):  
Blum

Bei neurologischen Zeichen einer fokalen Entzündung, eines Tumors oder einer Meningoenzephalitis sollte vor allem bei wechselnder Lokalisation der Symptome, einer bereits bekannten Helminthiase oder bei einer positiven Expositionsanamnese (Reiseanamnese, Einnahme nicht genügend gekochter Lebensmittel oder Tierkot) an eine Wurmerkrankung gedacht werden. Als erster Abklärungsschritt wird eine Eosinophilie im Blut und/oder Liquor gesucht. Später werden serologische Abklärungen und bildgebende Verfahren eingesetzt. Da eine Wurmbehandlung zu einer entzündlichen Reaktion mit Verschlechterung des klinischen Bildes führen kann, sollte sie vorsichtig und unter Schutz von Kortikosteroiden durchgeführt werden.


2018 ◽  
Vol 75 (10) ◽  
pp. 592-600
Author(s):  
Matthias Rasmus ◽  
Daniel T. Boll

Zusammenfassung. Die Therapieansätze und Möglichkeiten in der Behandlung des kolorektalen Karzinoms werden zunehmend vielfältiger und spezieller. Damit erweitern sich auch die Wünsche und Anforderungen an bildgebende Verfahren. Die Radiologie und Nuklearmedizin ist etablierter Teil des interdisziplinären Tumorboards und somit unmittelbar am Therapiemanagement der Patienten mit kolorektalem Karzinom beteiligt. Es ist abzusehen, dass die Bedeutung bildgebender Verfahren für zunehmend komplexe und individualisierte Therapie-Entscheidungen weiter zunehmen wird. Der Artikel fasst die gängigen bildgebenden Verfahren in Diagnose, Abklärung und weiteren Therapiebegleitung des kolorektalen Karzinoms in Anlehnung an aktuelle Empfehlungen zusammen. Darüber hinaus wird ein kurzer Ausblick auf laufende Entwicklungen, Erwartungen und zukünftige Wünsche an bildgebende Verfahren bereitgestellt.


2016 ◽  
Vol 73 (7) ◽  
pp. 425-430
Author(s):  
Janine Hoffmann ◽  
Holger Stepan

Zusammenfassung. Durch anhaltend steigende Sectioraten nimmt auch die Anzahl an Konsultationen von Patientinnen mit Zustand nach Sectio in der Schwangerenberatung zu. Auch wenn sekundäre Komplikationen durch eine frühere Sectio selten vorkommen, sind diese unter anderem wegen der hohen Blutungsgefahr potentiell lebensbedrohlich. Um das Vorliegen von Komplikationen möglichst früh auszuschließen bzw. zu diagnostizieren, hat sich neben der klinischen Untersuchung auch die bildgebende Diagnostik etabliert. Die Sonografie ist hierbei die Methode der Wahl. Bei weiter unklaren Verdachtsfällen (z. B. Wanddehiszenz) oder auch zur weiteren Spezifizierung von Befunden wird häufig eine zusätzliche MRT durchgeführt. Die frühzeitige Diagnosestellung ist eine wichtige Grundvoraussetzung für ein adäquates peripartales Management. Deshalb setzt sich dieser Artikel zum Ziel, den Leser für dieses Problemfeld zu sensibilisieren. Die wichtigsten Komplikationen werden erläutert und typische Befunde der Sonografie und MRT demonstriert. Bei der Erstellung dieses Beitrages wurden die Deutschen (DGGG), Österreichischen (OEGGG) und Schweizerischen (SGGG) Leitlinien berücksichtigt.


Praxis ◽  
2015 ◽  
Vol 104 (9) ◽  
pp. 471-475
Author(s):  
Paula Bradley ◽  
Nigel Beasley ◽  
Iain Au-Yong

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document