Frühdiagnostik rheumatischer Veränderungen der Hände
ZusammenfassungIn der Initialdiagnostik bei rheumatoider Arthritis (RA) wer-den neben der Projektionsradiographie (PR) auch die Mag-netresonanztomographie (MRT) und die 3-Phasen-Skelettszintigraphie (3P-SZ) eingesetzt. Ziel dieser Studie war es, bei Patienten mit Verdacht auf RA die Wertigkeit der PR, der 3P-SZ und der MRT anhand von Verlaufsbeobachtun-gen über 2 Jahre zu beurteilen. Patienten, Methoden: Bei 42 Patienten wurden am selben Tag je eine 3P-SZ, Niederfeld-MRT und PR der Hände im dorsovolaren Strahlengang durchgeführt. Verlaufskontrollen erfolgten im jährlichen Abstand. Alle Bilder wurden von jeweils zwei erfahrenen Radiologen/ Nuklearmedizinern befundet und in rheumatypisch und nicht rheumatypisch unterteilt. Als Goldstandard diente die abschließende klinische Diagnose des Rheumatologen unter Berücksichtigung des Ritchie-articular-Index. Ergebnisse: Bei 24/42 Patienten wurde die Diagnose einer initialen RA gestellt. In der PR konnte bei 20/ 24Patienten imzeitlichen Verlauf die richtigeDiagnose gestellt werden. Demgegenüber wurde sowohl in der 3P-SZ als auch in der MRT bei allen 24 Patienten eine beginnende RA erkannt. Lediglich im Detektionszeitpunkt gab es Variationen mit insgesamt tendenziell späterer Diagnosestel-lung in der PR. Schlussfolgerung: In der bildgebenden Initialdiagnostik der RA ist die PR weiterhin als Verfahren der ersten Wahl anzusehen. In der weiterführenden Diagnostik von unklaren Befunden stellt die Niederfeld-MRT ein der 3P-SZ annähernd vergleichbar sensitives Verfahren dar. Trotzdem sollten – wenn möglich – aufgrund des geringen Field-of-view neben der 3P-SZ zur weiteren Abklärung unklarer Befunde Hochfeldtomographen bevorzugt werden.