Infektiös bedingte Aborte beim Rind – eigene Erfahrungen
und Untersuchungen aus dem Jahr 2018 (Januar–September)
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Darstellung der Untersuchungsergebnisse von 150 Abortfällen beim Rind aus dem Jahr 2018 (Januar–September). Material und Methoden Je nach Einsendematerial und Anforderung erfolgten serologische, bakteriologische und/oder molekularbiologische Untersuchungen zum Nachweis von in Österreich anzeigepflichtigen und nicht anzeigepflichtigen Aborterregern. Ergebnisse Neben rein tierpathogenen Infektionserregern konnten bei je 1 Tier Brucella melitensis, Salmonella Dublin und bei 2 Feten Coxiella burnetii nachgewiesen werden. Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen, dass im Zusammenhang mit Aborten immer eine besondere Sorgfaltspflicht hinsichtlich Schutz der exponierten Person (Landwirt, Tierarzt, Laborpersonal) erforderlich ist. Auch mit dem Wiederauftreten von lange nicht mehr aufgetretenen Tierseuchen ist jederzeit zu rechnen, wie aus dem aktuellen Brucella-Nachweis ersichtlich wird. Klinische Relevanz Wichtigste Voraussetzung für eine hohe Aufklärungsrate bei infektiös bedingten Aborten stellt die Wahl des geeigneten Probenmaterials dar, nämlich Fetus mit Plazenta und maternale Blutproben. Aufgrund des großen Erregerspektrums ist die Abortdiagnostik umfangreich und aufwendig.