Kinder und Jugendliche als Erziehende. Umkämpfte Kindheit und Jugend in Bildungsmedien der DDR

2021 ◽  
pp. 159-178
Author(s):  
Meike Sophia Baader ◽  
Sandra Koch ◽  
Friederike Kroschel
Author(s):  
Frederic Vobbe ◽  
Katharina Kärgel

ZusammenfassungDie Falldiskussionen der Kap. 4 bis 10 widmen sich Maßnahmen der Intervention, sprich Maßnahmen, um Gefahren abzuwenden und Verletzungen sowie Folgeschäden zu reduzieren. Nach Braun (2016) stellt die Befähigung von Erwachsenen zur Intervention eine Form der Prävention dar. Prävention sei in Anlehnung an Caplan (1964) als das Vorbeugen (primär) und frühzeitige Erkennen bzw. Aufdecken (sekundär) sowie das Minimieren von Folgeschäden (tertiär) sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend verstanden. Angesichts der Schnittstelle von Intervention und Prävention muss Letztere Prinzipien der (Krisen-)Intervention berücksichtigen. Das setzt sowohl Wissen über Gewaltdynamiken als auch darüber voraus, wie es Betroffenen und ihrem sozialen Umfeld geht. Mit diesem Schlusskapitel beschäftigen wir uns deswegen mit Maximen gelingender Prävention mediatisierter sexualisierter Gewalt innerhalb der pädagogischen Praxis.


2020 ◽  
Vol 68 (1) ◽  
pp. 5-15
Author(s):  
Miriam Rassenhofer

Zusammenfassung. Kindesmisshandlung ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, dessen Dimension und Auftretenshäufigkeit oft unterschätzt wird. Misshandlungserfahrungen stellen einen großen Anteil aller traumatischen Erlebnisse in Kindheit und Jugend dar. Da sich in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung misshandelter Kinder immer noch Lücken auftun und auf Seiten der Fachkräfte Unsicherheiten im Umgang mit Fällen von Misshandlung bestehen, wird in dieser praxisorientierten Übersicht grundlegendes Wissen zum Thema vermittelt. Es werden zunächst die Definitionen der verschiedenen Misshandlungsformen erläutert sowie die Prävalenzen dargestellt. Die möglichen Folgeerscheinungen werden mit dem Fokus auf die psychischen Folgen kurz zusammengefasst und im Anschluss werden allgemeine Hinweise zur Diagnostik und Behandlung misshandelter, missbrauchter und vernachlässigter Kinder und Jugendlicher gegeben sowie einzelne Diagnostikinstrumente und traumafokussierte Behandlungsansätze kurz vorgestellt. Die Frage nach Misshandlungserfahrungen sollte immer Teil der Anamneseerhebung sein. Misshandlungsfolgen sollten gestuft mit Screeninginstrumenten und sich gegebenenfalls anschließenden klinischen Interviews erfasst werden. Die Behandlung sollte anhand von evidenzbasierten traumafokussierten Ansätzen für Kinder und Jugendliche erfolgen, welche nachweislich Misshandlungsfolgen lindern können.


2010 ◽  
Vol 18 (4) ◽  
pp. 2-6
Author(s):  
Martina Plaumann ◽  
Svenja Dubben ◽  
Thomas Kliche ◽  
Guido Nöcker ◽  
Ulla Walter

EinleitungGesundheitsfördernde und -gefährdende Verhaltensweisen werden in der Kindheit und Jugend mitgeprägt. Der BMBF-Förderschwerpunkt „Präventionsforschung“ unterstützt zahlreiche praxisbezogene Projekte zur Kinder- und Jugendgesundheit, die unterschiedliche präventive und gesundheitsförderliche Themen, Altersgruppen und Settings fokussieren. Ein Meta-Projekt unterstützt den Politik- und Praxistransfer. Die Präventionsforschung gewinnt eine gute und ausbaufähige Basis, um wirkungsvolle, evaluierte Maßahmen künftig breiter und systematischer in Bildungswesen und Gesundheitsversorgung umzusetzen.


Author(s):  
Frederic Vobbe ◽  
Katharina Kärgel

ZusammenfassungDie kontinuierliche Weiterentwicklung des Alltags durch digitale Medien wird zunehmend täter*innenstrategisch instrumentalisiert. Informations- und Kommunikationstechnologien werden ebenso wie technische Geräte und Datenträger zur Anbahnung, Verübung und Aufrechterhaltung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche eingesetzt. Für Menschen, die zu sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend arbeiten, sind Schlagzeilen über kursierende Nacktfotos im Klassenchat, Täter*innen-Netzwerke und Plattformen wie „Boystown“, auf denen Missbrauchsabbildungen getauscht werden, längst Alltagsrealität.


2021 ◽  
Vol 30 (3) ◽  
pp. 164-171
Author(s):  
Swantje Jurk ◽  
Ulrike Petermann ◽  
Mira Vasileva

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Dysfunktionale posttraumatische Kognitionen über das Selbst und die Welt als Folge traumatischer Erfahrungen können die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung begünstigen. Fragestellung: Diese Studie untersucht das Wirkgeflecht zwischen der Art des traumatischen Ereignisses (interpersonell/akzidentiell), posttraumatischen Kognitionen und posttraumatischen Belastungssymptomen in Kindheit und Jugend. Methode: Erhoben wurden Daten von N = 48 Jugendlichen (9 – 17 Jahren) mittels Selbstbericht. Ergebnisse: Die Mediationsanalyse zeigte, dass posttraumatische Kognitionen als signifikanter Mediator für interpersonelle im Vergleich zu akzidentiellen Erfahrungen wirkten. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass mit interpersonellen Traumata konfrontierte Kinder und Jugendliche in besonderem Maße Erschütterungen des Selbst- und Weltbildes ausgesetzt sind. Die Erkenntnisse betonen die Bedeutung kognitiver Elemente in der Traumatherapie mit Kindern und Jugendlichen.


Diagnostica ◽  
2019 ◽  
Vol 65 (2) ◽  
pp. 97-107
Author(s):  
Christiane Otto ◽  
Claus Barkmann ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Franz Petermann ◽  
Robert Schlack ◽  
...  

Zusammenfassung. Aufmerksamkeitsdefizits- / Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) treten in der Kindheit und Jugend häufig auf und ziehen oftmals psychische Probleme im Erwachsenenalter nach sich. Der Global-Index der etablierten Conners-Skalen dient als Screening-Instrument für eine ADHS und weitere psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in der klinischen Routine sowie in Forschungsstudien. Die vorliegende Untersuchung präsentiert die psychometrische Analyse einer deutschen Eltern- und Selbstberichtsversion des Global-Index sowie Normwerte basierend auf Daten von N = 967 13- bis 17-Jährigen aus der Allgemeinbevölkerung. Die Resultate zeigen für den Eltern- und den Selbstbericht des Global-Index sowie für die zugehörige Subskala Rastlos-Impulsiv jeweils neben einer guten internen Konsistenz Hinweise auf eine ausreichende bis gute konvergente Validität, aber die entsprechenden Kennwerte für die Subskala Emotional-Labil waren nicht ausreichend. Für beide Urteilerperspektiven wurden Stärken, aber auch strukturelle Schwächen entdeckt, die in weiteren Studien untersucht werden sollten. Die Subskala Emotional-Labil sollte mit Vorsicht verwendet werden. Die Befunde sollten nicht auf Kinder und Jugendliche außerhalb des untersuchten Altersbereichs übertragen werden.


2021 ◽  
Vol 30 (3) ◽  
pp. 137-143
Author(s):  
Hanna Christiansen ◽  
Antonia Barke

Zusammenfassung. Ein substantieller Teil der Kinder und Jugendlichen erlebt in ihrer Kindheit und Jugend Gewalt. Diese ist ein Unrecht gegenüber den Kindern und Jugendlichen und kann eine Vielzahl von langanhaltenden und schwerwiegenden Folgen haben. Das aktuelle Versorgungssystem wird seiner Aufgabe, die psychischen Folgen so gut wie möglich zu behandeln, nur eingeschränkt gerecht. In diesem Themenschwerpunkt werden aktuelle Forschungen zu diagnostischen und störungsspezifischen Grundlagen der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), Behandlungsleitlinien und ihre Umsetzung in der Routineversorgung sowie zu Einstellungen von Behandler_innen vorgestellt. Es wird deutlich, dass in diesem Bereich noch große Aufgaben und Herausforderungen liegen. Um die Situation zu verbessern müssen gefährdete Kinder und Jugendliche besser identifiziert werden und ihnen wirksame Verfahren angeboten werden, die eine schnelle und effektive Entlastung bewirken. Dabei hilft es, wenn wir Versorgungsangebote niedrigschwellig gestalten und den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, diese auch selbst und unkompliziert in Anspruch nehmen zu können. Dazu braucht es eine Zusammenarbeit mit der Familie und allen Hilfesystemen.


Pflege ◽  
2007 ◽  
Vol 20 (6) ◽  
pp. 331-336 ◽  
Author(s):  
Sabine Metzing ◽  
Wilfried Schnepp

Kinder und Jugendliche, die mit chronisch kranken Eltern aufwachsen und zusätzlich in deren Pflege involviert sind, können in ihrer gesamten Entwicklung nachhaltig beeinträchtigt werden. Die vorliegende Literaturstudie ist Teil einer Studie, deren Ziel es ist, Grundlagen für spezifische Unterstützungsangebote für pflegende Kinder in Deutschland zu erarbeiten. In Publikationen der letzten 15 Jahre wurde Fragen nach Auswirkungen einer Pflegerolle auf Kinder sowie nach dem Erleben einer elterlichen Erkrankung nachgegangen. Pflegende Kinder erfahren sowohl negative als auch positive Auswirkungen im Zusammenhang mit ihrer Pflegerolle. Allerdings lässt sich schwer unterscheiden, welchen spezifischen Einfluss die Übernahme pflegerischer Tätigkeiten über die allgemeinen Wirkungen der elterlichen Erkrankung per se hinaus hat. Als positive Folgen werden ein gesteigertes Selbstwertgefühl, frühe Reife, Schaffung von Identität, eine besonders enge Beziehung zu den Eltern wie auch das Gefühl, gut auf das Leben vorbereitet zu sein, beschrieben. Negative Folgen werden für die gesamte körperliche, psychosoziale und schulische Entwicklung der Kinder sichtbar. Jedoch nicht jedes pflegende Kind erfährt negative Auswirkungen seiner Rolle, und nicht jedes Kind, das mit chronisch kranken Eltern aufwächst, nimmt zwangsläufig Schaden. Dennoch verweisen die Ergebnisse auf Handlungsbedarf, um Spätfolgen für Kinder zu verhindern. Bei der Planung von Hilfsangeboten gilt es, die gesamte Familie zu integrieren und neben der Unterstützung der Kinder auch die Eltern zu stabilisieren.


Author(s):  
Elke Wriedt ◽  
Anja Wiberg ◽  
Vehbi Sakar ◽  
Michele Noterdaeme

Einleitung: Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über psychiatrische Störungen, komorbide somatische Erkrankungen, psychosoziale Belastungsfaktoren sowie psychosoziale Anpassung von Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung, die durch den Mobilen kinder- und jugendpsychiatrischen Dienst des Heckscher Klinikums behandelt wurden. Methodik: Die Befunde von 257 psychiatrisch auffälligen Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung wurden ausgewertet. Ergebnisse: In den betreuten ambulanten und teilstationären Einrichtungen waren ca. 14 %, im Wohnheimbereich über 40 % der Kinder und Jugendlichen mit intellektueller Behinderung psychiatrisch auffällig. Der Schwerpunkt der gestellten Diagnosen lag bei den Anpassungsstörungen, hyperkinetischen Störungen, Störungen des Sozialverhaltens, emotionalen Störungen sowie tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Die untersuchten Patienten, insbesondere mit schwerer Intelligenzminderung, wiesen ein großes Spektrum an zusätzlichen körperlichen Erkrankungen und Behinderungen auf und waren in ihrer psychosozialen Anpassung schwer beeinträchtigt. Schlussfolgerungen: Anhand der vorliegenden Zahlen lässt sich der große Bedarf nach psychiatrischer Versorgung in den Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung belegen. Die Entwicklung integrativer, multidimensionaler und multiprofessioneller Behandlungsmodelle, die die besonderen Bedürfnisse der jungen Menschen mit Intelligenzminderung bzw. Mehrfachbehinderung berücksichtigen, ist dringend erforderlich.


Author(s):  
Manfred Döpfner ◽  
Stephanie Schürmann ◽  
Martha Bruß ◽  
Sabrina Müller ◽  
Christiane Rademacher ◽  
...  

Zusammenfassung. Fragestellung: Bislang liegen für den deutschen Sprachraum kaum Instrumente vor, die familiäre Beziehungen aus der Perspektive von Jugendlichen reliabel erfassen, und der Zusammenhang zwischen familiären Beziehungen aus der Sicht von Jugendlichen und Verhaltensauffälligkeiten von Jugendlichen ist auch international bisher nur wenig untersucht worden. Methodik: Auf der Basis des Family Relations Test, der ursprünglich nur für Kinder entwickelt worden ist, wird mit dem Family Relations Test für Kinder und Jugendliche ein familiendiagnostisches Verfahren entwickelt, das Familienbeziehungen aus der Perspektive von Jugendlichen erhebt (94 Items davon 44 % neu formuliert). Dieser Test wurde in einer klinischen Stichprobe (n = 152) und einer Feldstichprobe (n = 132) durchgeführt. In der klinischen Stichprobe wurden zusätzlich Verhaltensauffälligkeiten der Jugendlichen im Selbst- und im Elternurteil erhoben. Ergebnisse: In der zweifaktoriellen Lösung der Hauptkomponentenanalyse ergeben sich eindeutige Ladungen der Items, die positive bzw. negative Beziehungsanteile auf jeweils einem Faktor beschreiben. Die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der Gesamtskalen, die positive und negative Beziehungen erfassen, liegen zwischen .91 und .93. Jugendliche aus der Klinikstichprobe beschreiben auf diesen Gesamtskalen insgesamt in ihren Familien stärkere negative Beziehungen als Jugendliche in der Feldstichprobe. Innerhalb der Klinikstichprobe konnten zum Teil deutliche Korrelationen zwischen dem Ausmaß der psychischen Auffälligkeiten der Jugendlichen und den berichteten Familienbeziehungen festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Positive und negative Beziehungen von Jugendlichen lassen sich aus der Perspektive der Jugendlichen reliabel und faktoriell valide erfassen. Hypothesengemäß werden signifikante Zusammenhänge von negativen Familienbeziehungen und psychischen Auffälligkeiten festgestellt. Die Jugendlichenversion des Family Relations Test erweist sich als ein nützliches Instrument, um familiäre Beziehungen aus der Perspektive von Jugendlichen zu erheben.


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