scholarly journals Neue Medien im Kontext der pragmatistischen Bildungstheorie

Author(s):  
Claudia De Witt
Keyword(s):  

Die Bedeutung des mediengestützten Lernens nimmt in allen Bildungskontexten zu, wie in Schule, Hochschule und Weiterbildung. Neuen Medien wird eine entscheidende Rolle bei der Veränderung des Lehrens und Lernens zugesprochen. Die Faszination dieser Medien liegt z.B. darin, dass sie mit ihrem Distributionspotenzial über Lernressourcen mit Datenbanken, Lernmaterialien, Expertenwissen verfügen. Sie zeichnen sich aber auch durch ihr Interaktions- und Kommunikationspotenzial aus, mit dem sie die Organisation zeit- und ortsflexibler Lernprozesse beeinflussen und verändern (vgl. Hesse/Friedrich 2001). In Lehr- und Lernprozessen können neue Medien drei Funktionen übernehmen: die Funktion als Wissenswerkzeug sowie ihr Einsatz zur Wissensrepräsentation und zur Wissensvermittlung. Angesprochen sind damit Multimedia-Dokumente, Hypertext-Strukturen und Netzwerkdienste. Andererseits setzen neue Medien und insbesondere das Internet die gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Differenzierungs- und Individualisierungstendenzen fort. Neue Medien wie das Internet verändern Menschen in ihrem Denken und Handeln, beeinflussen gesellschaftliche Institutionen. Diese Veränderungsprozesse betreffen die Perspektive von Bildung. Betrachtet man die aktuelle medienpädagogische Forschungslandschaft, so lässt sich eine Polarisierung ausmachen, auf die Marotzki (2000) hingewiesen hat: nämlich die Polarisierung der medienpädagogischen Thematik mit lerntheoretischen Implikationen einerseits und bildungstheoretischen Überlegungen andererseits.

2015 ◽  
Vol 63 (3) ◽  
pp. 181-186 ◽  
Author(s):  
Paul L. Plener ◽  
Rebecca C. Groschwitz ◽  
Cindy Franke ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Harald J. Freyberger

Die Adoleszenz ist häufig die Lebensphase, in der sich psychiatrische Phänomene des Erwachsenenalters erstmals manifestieren. Darüber hinaus stellt sie auch eine Phase des Übergangs zwischen den Versorgungssystemen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der stationären psychiatrischen Versorgungssituation der Adoleszenten in Deutschland. Berichtet wird eine Analyse der stationären psychiatrischen Versorgung in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2012, basierend auf Krankenhaus Entlassdiagnosen. Trotz stagnierender Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen findet sich eine deutliche Zunahme der stationären Behandlungen im Verlauf der letzten 10 Jahre. Es finden sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Störungsbildern der Kategorie F8 und F9 in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen im Vergleich zu den 20- bis unter 25-Jährigen. Die Brüche in den stationären Behandlungsraten der ICD-10 Kategorien F8 und F9 können als Hinweis auf eine mangelhaft ausgebaute Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters gesehen werden. Eine durchgängig über Versorgungssysteme gedachte Adoleszenzpsychiatrie könnte es schaffen diesen Übergang zu erleichtern.


2004 ◽  
Vol 12 (3) ◽  
pp. 89-101 ◽  
Author(s):  
Ralph Hubel ◽  
Sonja Lehrke ◽  
Reinhold G. Laessle

Zusammenfassung. Dargestellt wird eine Metaanalyse zum Thema “Wirksamkeit verhaltenstherapeutischer Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen“. Nach einer zusammenfassenden Beschreibung der Charakteristika von 35 Studien werden die Ergebnisse von 17 untersuchten Therapiegruppen, für die Effektstärken berechnet werden konnten, deskriptivstatistischen Effektstärkenanalysen unterzogen. Auf der Basis der Daten von 352 untersuchten Personen ergab sich eine Effektstärke von d = 1.85 für den Body Mass Index (BMI) bzw. von 2.12 für das prozentuale Übergewicht (N = 131) im Prä-post-Vergleich. Zum Katamnesezeitpunkt lagen die Effektstärken bei 0.56 für den BMI (N = 120) bzw. 0.77 für das prozentuale Übergewicht (N = 88). Bezüglich des Selbstwerts ergaben sich Effektstärken von 0.52 (N = 96) nach der Therapie bzw. 0.65 zur Katamnese (N = 75). Abschließend werden die Aussagekraft der Ergebnisse dieser Metaanalyse kritisch diskutiert und Vorschläge für die zukünftige Forschung zum genannten Thema formuliert.


2011 ◽  
Vol 31 (05) ◽  
pp. 334-342 ◽  
Author(s):  
I. Foeldvari ◽  
K. Minden ◽  
G. Ganser ◽  
J.-P. Haas ◽  
A. Hospach ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund: Seit Einführung der TNF-Inhibitoren in die Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) hat sich die Prognose für viele Patienten erheblich verbessert. Ziele und Methoden: Daten des deutschen JIA-Etanercept-Registers wurden in Jahreskohorten von 2000–2010 bzgl. Patientencharakteristika, Vorbehandlung, Begleittherapie und Krankheitsaktivität analysiert. Die Wirksamkeit der Therapie wurde anhand der PedACR30/50/70-Kriterien und Kriterien für inaktive Erkrankung und Remission analysiert. Sicherheitsbewertungen erfolgten auf der Basis von Berichten über unerwünschte Ereignisse. Ergebnisse: Von 2000 bis 2010 wurden 1335 mit Etanercept behandelte JIA-Patienten in das Register aufgenommen. Am häufigsten erhielten Patienten mit einer seronegativen Polyarthritis Etanercept. In den frühen Jahreskohorten lag der Anteil von Patienten mit einer systemischen JIA bei 26 %, zuletzt zwischen zwei und fünf Prozent. Demgegenüber stieg der Anteil von Patienten mit einer Enthesitis-assoziierten Arthritis von zwei Prozent auf 17 % an. Die initial aufgenommenen Patienten wurden zuvor mit zahlreichen Antirheumatika (Mittel 3,4) einschließlich Zytostatika vorbehandelt. Diese Anzahl reduzierte sich über die Jahre auf 1,3/Patient. In der initialen Patientenkohorte wurden Kortikosteroide bei 83 %, Methotrexat bei 95 % und andere DMARDs bei 45 % der Patienten begleitend eingesetzt. Diese Begleitmedikation verminderte sich bei der Patientenkohorte mit Behandlungsbeginn in 2010 auf 27 %, 67 % und zehn Prozent. Die mittlere Krankheitsdauer vor Behandlungsbeginn nahm von 6,1 Jahren (Median 4,5 Jahre) auf 3,4 Jahre (Median 1,9 Jahre) ab. Der Anteil der Patienten mit einem PedACR70-Score nach Abschluss der ersten zwölf Behandlungsmonate stieg von 57 % auf 74 % an. Eine inaktive Erkrankung innerhalb eines Jahres wurde bei 24 % der initialen Patientenkohorte dokumentiert, während sich diese Rate im Beobachtungsverlauf auf 54 % erhöhte. Die Gesamtzahl unerwünschter Ereignisse im ersten Jahr der Behandlung war konstant, während die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse von 0,13/Patient auf 0,02/Patient sank. Fazit: Bei JIA-Patienten wird eine Therapie mit Etanercept zunehmend früher begonnen. Es erfolgen weniger Vorbehandlungen und es werden weniger Medikamente begleitend eingesetzt. Dabei zeigt sich eine verbesserte Verträglichkeit mit weniger ernsthaften Nebenwirkungen und eine höhere Effektivität.


1964 ◽  
Vol 19 (12) ◽  
pp. 1129-1134 ◽  
Author(s):  
H. Zur Hausen ◽  
H. Reinauer ◽  
J. Fröhlich ◽  
A. Lange
Keyword(s):  

Es wird über Untersuchungen an einem permanenten Zellstamm (Mäusefibroblasten, L-strain, Earle) in der Gewebekultur berichtet, die sich mit der Lipidspeicherung dieser Zellen in Abhängigkeit von der Serumkonzentration befassen. Die Untersuchungen wurden morphologisch im Phasenkontrastmikroskop, histochemisch mittels der Sudanschwarz-B-Färbung sowie quantitativ vorgenommen.Bei steigender Serumzugabe zeigt sich eine zunehmende Lipideinlagerung, die als Speicherungsprozeß gedeutet wird. Eine gewisse Absättigung der Lipidaufnahme scheint mit 20-proz. Serumzusatz erreicht zu sein, da sich darüber hinaus keine Zunahme mehr beobachten ließ.Bei hohem Serumzusatz (ca. 40%) zum Nährmedium kommt es zu einer relativ verringerten Aufnahme von Phospholipiden bei Zunahme der Neutralfette.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (9) ◽  
pp. 406-408
Author(s):  
Strub

Die 40-jährige Patientin stellt sich wegen neu aufgetretenen Unterschenkel- und Gesichtsödemen vor. Sie ist bereits seit Jahren wegen einer therapiebedürftigen HIV-Infektion bekannt, die antiretroviralen Medikamente nimmt sie jedoch unregelmässig ein. Im Blutbild finden sich eine deutliche Anämie und Thrombozytopenie. Wegen einer massiven Proteinurie wird eine Nierenbiopsie durchgeführt. Es zeigt sich eine thrombotische Mikroangiopathie und eine wahrscheinlich Hepatitis C-assoziierte proliferative Glomerulonephritis. Die thrombotische Mikroangiopathie ist eine seltene Erkrankung und kann alle Organe befallen, wobei es immer zu einer hämolytischen Anämie und einer Thrombozytopenie kommt, meist auch zu Fieber. Die Krankheitsinzidenz scheint durch die HIV-Infektion erhöht zu sein und die Prognose ist insbesondere bei fortgeschrittener AIDS-Erkrankung trotz Plasmapherese schlecht.


2008 ◽  
Vol 37 (3) ◽  
Author(s):  
Mike S. Schäfer

ZusammenfassungIn der Wissenschaftssoziologie ist die Diagnose einer „Medialisierung“ der Berichterstattung über wissenschaftliche Themen von zentraler Bedeutung. Dieses Konzept weist bislang allerdings einige Unzulänglichkeiten auf, die im vorliegenden Artikel bearbeitet werden: Erstens sind die konkreten Implikationen der „Medialisierung“ bislang unklar. Daher wird eine dimensionale Analyse vorgestellt, auf deren Basis Medialisierung als Extensivierung, Pluralisierung und als Zunahme von Kontroversen in der Wissenschaftsberichterstattung verstanden werden kann. Zweitens wird der bislang unklare Geltungsbereich des Konzepts durch eine vergleichende Analyse der Berichterstattung über drei Wissenschaftsthemen präzisiert. Dabei wird deutlich, dass sich eine Medialisierung nur für einige wissenschaftliche Themen und für andere Themen nur partiell oder nicht zeigen lässt. Drittens wird die Medialisierungs-Diagnose bislang nicht mit einer befriedigenden Erklärung dieser Veränderung verbunden. Daher werden im vorliegenden Artikel zwei akteurstheoretische Ansätze vorgestellt und empirisch illustriert, die deutlich machen können, warum bestimmte Themen medialisiert werden und andere nicht.


2020 ◽  
Vol 7 (2) ◽  
pp. 443-466
Author(s):  
Michael Reder ◽  
Karolin-Sophie Stüber

Solidarität ist einer der zentralen normativen Begriffe in Zeiten der Corona-Pandemie. Vor dem Hintergrund der philosophischen Debatte um Solidarität wird eine Heuristik entlang der Unterscheidung einer sozial-, politisch-philosophischen und ethischen Perspektive vorgeschlagen. Anhand dieser Heuristik wird der gegenwärtige gesellschaftliche Diskurs um Solidarität in der Pandemie rekonstruiert, analysiert und kritisiert. Solidarität, so die These, wird in Corona-Zeiten auf ihre soziale Dimension enggeführt, was einerseits zur Mobilisierung von Gemeinschaften und der Eindämmung der Pandemie führt, andererseits aber auch zu (nationalen) Schließungen und Exklusionen nach innen und außen. Indem Politik als evidenzbasierte und alternativlose Technik etabliert wird, vollzieht sich eine fortschreitende Entpolitisierung, durch die soziale Ungleichheit sowohl lokal als auch global oft unhinterfragt reproduziert wird. Demgegenüber diskutiert der Beitrag mit Rückgriff auf Arendts Begriff des Politischen ein alternatives Verständnis von Solidarität in Zeiten der Pandemie. Dieses baut auf sozialer Relationalität auf und kritisiert eine mechanistische Logik des Politischen. Mit Arendt werden die Pluralität, das kritische Denken und der Neuanfang als zentrale Elemente des Politischen angesichts von Krisen betont. Dadurch wird das Konzept der Solidarität um eine politische Dimension erweitert und ein produktiver Umgang mit den gegenwärtigen Schließungen und Exklusionen in der Corona-Pandemie vorgeschlagen. Schließlich können die durch die Pandemie offenkundiger gewordenen Krisen des Kapitalismus und Liberalismus reflektiert und das Politische als ein offen-diskursiver Raum jenseits eng gefasster Grenzen neu gedacht werden.


Author(s):  
Annemarie Hauf-Tulodziecki

Die schulische Medienerziehung bzw. die Medienbildung hat ihre derzeit hohe öffentliche Aufmerksamkeit nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass gerade die so genannten «Neuen Medien» - heute oft mit den Schlagworten «Multimedia» oder «Internet» abgekürzt - wichtige Erziehungs- und Bildungsmassnahmen erforderlich machen. In der öffentlichen Diskussion gehören inhaltliche Kurzschlüsse zur Tagesordnung: Wenn von «Medienkompetenz» die Rede ist, verbirgt sich dahinter häufig nur ein «Internetführerschein». Diese Beobachtung ärgert nicht nur Medienpädagogen, sondern auch Vertreter einer Informationstechnischen Bildung (1), da berechtigte pädagogische Ansprüche beider Gruppen wenig Beachtung finden. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Empfehlungen von BLK und KMK zu diesem Thema, in denen zudem deutlich auf die wechselseitigen Bezüge hingewiesen werden. Die wachsende Bedeutung des Mediums Computer und die weiter zunehmende Digitalisierung traditioneller Medien erfordert sowohl für die Medienerziehung als auch für die Informatische Bildung eine Weiterentwicklung ihrer Ziele und Inhalte. Die Gesellschaft für Informatik e.V. hat 1999 in ihrer Empfehlung «Informatische Bildung und Medienerziehung» aus ihrer Perspektive dargestellt, welche Aufgaben auf die Medienerziehung zukommen, wenn auch die Informations- und Kommunikationstechnologien bzw. die computerbasierten Medien in einer angemessenen Form thematisiert werden sollen. Erste praktische Ansätze, Inhalte aus beiden Bereichen bewusst zusammenzuführen, auch unter einer gemeinsamen Fach- oder Kursbezeichnung, sind häufig additiv und orientieren sich – trotz vorhandener Überschneidungen – an den etablierten medienpädagogischen oder an den informatischen Unterrichtsprinzipien. In dem vorliegenden Themenheft wird aus einer übergeordneten, medienpädagogischen Perspektive die Frage gestellt, wie eine konsistente Weiterentwicklung der Medienerziehung unter angemessener Berücksichtigung der informatischen Perspektive aussehen kann. Dieser Frage gehen die vorliegenden Beiträge aus verschiedenen Blickwinkeln nach. Die Beiträge von Herzig, Schulte und Wagner zeigen einen systematischen Zugang: Bardo Herzig entwickelt mit einem zeichenorientierten Ansatz einen interdisziplinären Zugang zu einem gemeinsamen Medienbegriff. Über die Semiotik wird eine theoretische Grundlage geschaffen, die es ermöglicht, medienpädagogische und informationstechnische Sichtweisen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien miteinander zu verbinden. Carsten Schulte untersucht Sichtweisen der Fachwissenschaft und Fachdidaktik Informatik, die medialen Aspekte des Computers berühren, entwickelt hieraus Aufgabenbereiche einer «informatischen Medienbildung» und weist nach, dass mit ihnen die Anforderungen der «medienpädagogischen Aufgabenbereiche» bezogen auf computerbasierte Medien erfüllt werden können. Aus einer eher medienpädagogischen Perspektive beschreibt Wolf-Rüdiger Wagner Anforderungen, durch aus spezifischen Gefahren durch die Informationstechnologien erwachsen: Medienkompetenz als Fähigkeit zum Selbstschutz erfordert (Un-) Sicherheitsbewusstsein, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, ein technisches Grundverständnis sowie ein angemessenes Kommunikationsverhalten. Zu vergleichbaren Ergebnissen kommt übrigens auch Klaus Brunnstein in seinem Vortrag bei der Fachtagung «Informatikunterricht und Medienbildung», die im September 2001 stattgefunden hat. Er plädierte für eine drastische Revision der Informatikcurricula: Statt vertiefender Programmierkenntnisse sei die Beherrschbarkeit unsicherer Informationstechniken in den Vordergrund zu stellen. Verantwortlicher Umgang mit diesen Techniken bedeutet die kontrollierte Nutzung, Verständnis der Leistungsfähigkeit und Grenzen von Produkten sowie Kenntnisse der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen (2). Die weiteren Beiträge sind eher als eine pragmatische Annäherung an das Thema zu verstehen. Michael Weigend stellt konkrete Unterrichtsvorschläge vor. Seine medienbezogenen Projektthemen, die eine Kombination der Fächer Informatik und Erziehungswissenschaft voraussetzen, enthalten interessante Anregungen. Die anstehende praktische Erprobung wird Auskunft geben über den pädagogischen Ertrag im Hinblick auf die verschiedenen fachlichen und überfachlichen Zielbereiche, auf Durchführbarkeit und Akzeptanz bei Lernenden und Lehrenden. In ihrer Studie zeigt Irene Langner, wie sich – als Folge der eingangs genannten bundesweiten Empfehlungen - in einigen Bundesländern bei dem Thema Internet allmählich eine Annäherung zwischen den Ansätzen von Informations- und Kommunikationstechnologischer Grundbildung, Medienerziehung und Informatik vollzieht und vergleicht diese Entwicklung mit dem in Japan vorliegenden informationsorientierten Konzept. Sollen neue Ziele und Inhalte umgesetzt werden, ist eine Verankerung in der Lehrerausbildung ein wichtiger Schritt. Ein Ansatz hierzu ist das von Olaf Kos und Dieter Schaale vorgestellte Mindestcurriculum zur Vermittlung von Informatischer Bildung für Lehramtsstudierende. Die Autoren verweisen auch auf umfassendere Studienangebote anderer Universitäten, die als Zusatzqualifikationen ausgewiesen sind und in denen Veranstaltungen aus dem Bereich der Erziehungswissenschaft, der Fachdidaktiken zum Teil mit einem Schwerpunkt bei der Didaktik der Informatik angeboten werden, sowie auf das Hochschulnetzwerk «Lehrerausbildung und neue Medien». In diesem Zusammenhang sind auch unterstützende und begleitende Massnahmen zu erwähnen, um Hochschulen, Studienseminare zu motivieren, entsprechende Angebote zu diesen Themen bereit zu stellen und diese Angebote für Abnehmer/innen attraktiv zu machen. Ein Beispiel ist das «Portfolio:Medien.Lehrerbildung», mit dem Aus- und Fortbildungsaktivitäten im Bereich «medienpädagogischer Kompetenz» dokumentiert, Arbeitsergebnisse gesammelt und präsentiert werden können. Insgesamt soll das Themenheft einen Einblick in die aktuellen Diskussionen zum Thema und die vorliegenden (Zwischen-)Ergebnisse bieten. Interessant wird es sein, die einzelnen Beiträge auch nach der Frage zu lesen, inwieweit die einzelnen – theoretischen und praktischen – Ansätze miteinander «kompatibel» sind. Es lohnt sich, die Entwicklung weiter zu verfolgen. 1) Die Tatsache, dass das Thema noch in der Diskussion (nicht konsolidiert?) ist, zeigt sich u.a. auch darin, dass in den verschiedenen Beiträgen die Bezeichnungen informationstechnische, informationstechnologische und informatische Bildung sowie Medienerziehung und Medienbildung nebeneinander verwendet werden. Wir haben bewusst von einer Vereinheitlichung abgesehen, da sie zum jetzigen Zeitpunkt auch die jeweilige Herkunft der Ansätze illustrieren. 2) Vgl. Brunnstein, K.: Mit IT-Risiken umgehen lernen: über Probleme der Beherrschbarkeit komplexer Informatiksysteme. In: Keil-Slawik, R.; Magenheim, J. (Hrsg.): Informatikunterricht und Medienbildung. INFOS 2001. 9. GI-Fachtagung Informatik und Schule 17.-20. September 2001 in Paderborn. GI: Bonn 2001.


Author(s):  
Anke Weber ◽  
Veronika Reisig ◽  
Andrea Buschner ◽  
Joseph Kuhn

Zusammenfassung Hintergrund In der Gesundheitsberichterstattung wird ein Indikator „vermeidbare Sterblichkeit“ geführt. Der Indikator aggregiert ausgewählte Todesursachen. In Deutschland gibt es dazu 2 Varianten, beide sind nicht mehr aktuell. Mit der vorliegenden Arbeit wird eine Neukonzeption vorgeschlagen. Methoden Die Neukonzeption orientiert sich bei der Auswahl der Todesursachen an Vorarbeiten auf europäischer Ebene. Die Umsetzbarkeit und Plausibilität einer konsentierten OECD-Eurostat-Liste werden anhand der Daten der amtlichen Statistik in Bayern für die Jahre 2016–2018 überprüft. Die Analyse umfasst die Untersuchung der Variabilität über die Zeit und innerhalb der bayerischen Regierungsbezirke sowie mögliche systematische Verzerrungen durch regionale Unterschiede im Codierverhalten bzw. Veränderungen im Zeitverlauf. Ergebnisse Die OECD-Eurostat-Liste ist auf regionaler Ebene mit geringfügiger Modifikation umsetzbar. Es ergibt sich eine altersstandardisierte vermeidbare Sterblichkeit von knapp 23 Todesfällen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner (EW) in Bayern im Jahr 2018, wobei die prävenierbaren Sterbefälle solche, die durch eine Behandlung hätten vermieden werden können, bei Weitem übersteigen. Für Männer liegt die Sterberate aufgrund vermeidbarer Ursachen bei 30 pro 10.000 männlichen EW und ist damit fast doppelt so hoch wie jene für Frauen (16 pro 10.000 weiblichen EW). Regional folgt die vermeidbare Sterblichkeit Befunden zur regionalen Gesundheit aus anderen Studien. Diskussion und Fazit Die Ergebnisse liefern keinen Anlass, von großen Zufallsschwankungen bzw. methodisch bedingten systematischen Verzerrungen auszugehen. Der Indikator wird zur Anwendung in der Gesundheitsberichterstattung vorgeschlagen.


2014 ◽  
Vol 42 (04) ◽  
pp. 249-255
Author(s):  
K. Hahn ◽  
S. Möller ◽  
M. Hewicker-Trautwein ◽  
V. M. Stein ◽  
A. Siebke
Keyword(s):  

ZusammenfassungEine 15 Monate alte Große Schweizer Sennenhündin wurde nach einem epileptischen Anfall vorgestellt. Die Besitzerin hatte zudem eine seit Kurzem bestehende Verhaltensänderung des Tieres bemerkt. Aufgrund des progressiven Verlaufs der neurologischen Symptome bei unauffälligen Blutbefunden erfolgte eine magnetresonanztomographische Untersuchung des Gehirns der Hündin. Hierbei ließ sich eine Porenzephalie im Lobus parietalis der rechten Großhirnhemisphäre diagnostizieren. Das Tier wurde euthanasiert und pathologisch untersucht. Aufgrund des vorberichtlichen Hinweises auf ein Schädel-Hirn-Trauma im Welpenalter und der histopathologischen Befunde wird eine traumatische Genese dieser seltenen zystischen Gehirnerkrankung diskutiert.


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