Gutes Leben und psychische Gesundheit

2020 ◽  
Vol 32 (1) ◽  
pp. 65-77
Author(s):  
Oliver Florig

Angesichts der massiven ökologischen Schäden, die unsere Lebensweise nach sich zieht, stellt sich die Frage erneut, was denn ein gutes Leben ausmacht. Unter Rückgriff auf antike Denker wie Aristoteles kann man das gute Leben als ein Leben bestimmen, das vor allem denjenigen Tätigkeiten gewidmet ist, die wir um ihrer selbst willen tun, d.h. Tätigkeiten, die ihren Wert in sich selbst tragen. Tätigkeiten dieser Art sind weder beliebig intensivierbar oder vermehrbar noch können sie beschleunigt werden. Sie sind daher mit der Beschleunigung des technologischen und sozialen Wandels und unseres Lebenstempos ebenso wenig vereinbar wie mit der ökologisch fragwürdigen Steigerung von Produktion und Konsum, die unsere modernen Gesellschaften kennzeichnen. In Anlehnung an die Logotherapie von Viktor Frankl ist außerdem plausibel, dass eine Lebensweise, welche die Erfahrung von Werten in den Vordergrund rückt, auch seelisch gesünder ist. Einer solchen Lebensweise entspricht außerdem eine Einstellung zur Welt, in der diese nicht als Ansammlung von Ressourcen gesehen, sondern in ihrem Eigenwert erkannt wird. In der psychoanalytischen Theoriebildung drückt sich eine solche Grundeinstellung etwa in der intersubjektiven Position von Jessica Benjamin aus.

2019 ◽  
Vol 82 (10) ◽  
pp. 801-807
Author(s):  
Sophie Köhler ◽  
Marcus Heise ◽  
Jens Abendroth ◽  
Susanne Sommer ◽  
Thomas Frese

Zusammenfassung Ziel der Studie Das Erwartungsbild von ÄrztInnen in Weiterbildung (ÄiW) an Kompetenzzentren ist in Teilen noch unklar. Vergangene Studien zeigten, dass sich hohe Arbeitsbelastung und Stressempfinden negativ auf die psychische Gesundheit auswirken und junge ÄrztInnen ab dem Berufseinstieg begleiten. Gibt es bei ÄiW im Fach Allgemeinmedizin Unterschiede im subjektiven Arbeitsbelastungsempfinden im stationären und ambulanten Bereich? Wie wirkt sich eine hohe subjektive Arbeitsbelastung auf Bedürfnisse/Wünsche der ÄiW an die Kompetenzzentren aus? Methodik Design: Querschnittserhebung März - Juni 2017 in Sachsen-Anhalt, Stichprobe: alle bei der KOSTA registrierte ÄiWs (n=221) Messinstrument: Selbst entwickelter Fragebogen (Wünsche an ein Kompetenzzentrum, Soziodemographie, Weiterbildungsbiografie, Evaluation bisheriger Weiterbildung im ambulanten und stationären Bereich, Fragebogen zur Erfassung beruflicher Gratifikationskrisen (ERI). Ergebnisse Insgesamt gingen 73 Antworten der ÄiWs ein (33,0%). Alle 73 Antworten wurden in der Analyse berücksichtigt. Auf einem Mittelwertindex von 1 (minimale Stressverausgabung) bis 4 (maximale Stressverausgabung) wurde eine höhere Arbeitsbelastung im stationären Weiterbildungssektor (MW stationär: 2,8 vs. ambulant: 2,1; p<0,01) angegeben. Die subjektive Arbeitsbelastung stieg signifikant mit dem Ausmaß der geleisteten Überstunden an (stationär: η²=18,3%, p=0,02; ambulant: η²=28,3%, p<0,01). Überdurchschnittlich Belastete äußerten tendenziell häufiger Bedarf nach lückenloser Weiterbildungsplanung (Prozentsatzdifferenz d%=0,31), nach Betreuung durch einen Mentor (d%=0,15) und informellem Austausch mit KollegInnen (d%=0,19). Das durch die ÄiWs empfundene Belastungsniveau erwies sich dagegen als unabhängig von personenbezogenen und demografischen Merkmalen. Schlussfolgerung Der Betreuungsbedarf von ÄiW durch Weiterbildungsmanager und Mentoren wird durch ein erhöhtes Belastungsniveau gesteigert. Dies muss bedacht werden, um für jeden ÄiW einen individuellen Beratungsansatz bieten zu können.


2019 ◽  
Vol 13 (02) ◽  
pp. 79-87
Author(s):  
Michaela Nagl ◽  
Franziska Lehnig ◽  
Holger Stepan ◽  
Birgit Wagner ◽  
Anette Kersting

Zusammenfassung Ziel der Studie Adipositas, eine exzessive Gewichtszunahme und psychische Belastungen während der Schwangerschaft sind mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die Mutter und das ungeborene Kind verbunden. Ziel der Studie war die Erfassung der Prävalenz von Adipositas und einer exzessiven Gewichtszunahme sowie von Zusammenhängen zur psychischen Gesundheit der Mutter nach der Entbindung. Methodik In die Studie eingeschlossen wurden 774 Frauen im Alter zwischen 18 und 43 Jahren. Die postpartale psychische Gesundheit wurde mithilfe des BDI-II und der SCL-90-R erfasst. Ergebnisse 47,3 % der Frauen wiesen eine exzessive Gewichtszunahme auf. Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas betrug 15,4 % bzw. 7,6 %. Übergewicht und Adipositas waren relativ zum Normalgewicht mit einem höheren Risiko für eine exzessive Gewichtszunahme assoziiert (2,92 ≤ OR ≤ 3,75; p < 0,001; p = 0,008). Eine exzessive Gewichtszunahme war mit einem höheren Risiko für Makrosomie assoziiert (OR = 2,06; 95 % CI: 1,21–3,50). Für Adipositas zeigte sich eine Tendenz für ein erhöhtes Risiko für eine klinisch relevante postpartale depressive Symptomatik (OR = 2,16; 95 % CI: 0,99–4,69; p = 0,052). Schlussfolgerung Adipositas und exzessive Gewichtszunahme in der Schwangerschaft stellen auch in unserer Stichprobe ein häufiges und ernstzunehmendes Problem dar. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit effektiver Präventionsprogramme sowie der Berücksichtigung der mütterlichen psychischen Gesundheit.


2017 ◽  
Vol 229 (04) ◽  
pp. 216-222 ◽  
Author(s):  
Ingo Menrath ◽  
Angelika Gminder ◽  
Olaf Hiort ◽  
Ute Thyen

Zusammenfassung Hintergrund Leitlinien empfehlen für adipöse Kinder multimodale Programme zur Gewichtsreduktion. Zu wenige Studien existieren zum langfristigen Erfolg dieser Programme. Auch erfassen wenige Studien neben dem Gewicht die psychische Gesundheit und das Gesundheitsverhalten. In dieser Studie werden das Gewicht, die gesundheitsbezogene Lebensqualität (LQ), der Selbstwert und das Gesundheitsverhalten im Langzeitverlauf nach einem ambulanten Adipositastherapieprogramm untersucht. Patienten und Methodik Zwischen 2005 und 2009 nahmen 84 Kinder und Jugendliche (57% weiblich, mittleres Alter 12,8 Jahre) und ihre Eltern an einem 10-monatigen, multimodalen Therapieprogramm teil. 55 Teilnehmer wurden vor (T0) bzw. nach (T1) dem Programm und mind. 3 Jahre nach Programmbeginn (T2) untersucht. Erfasst wurden der BMI-SDS und mit standardisierten Fragebögen die gesundheitsbezogene LQ, der Selbstwert, die sportliche Aktivität und das Essverhalten. Ergebnisse Durchschnittlich 6 Jahre nach Programmbeginn zeigte sich eine Reduktion des BMI-SDS um 0,4 im Vergleich zu Programmbeginn (p<0,01). Der Gesamtwert der gesundheitsbezogenen LQ stieg von 70,1±12,1 zu T0 auf 76,2±12,8 zu T2 an (p<0,05). Auch der Selbstwert ist von 54,0±23,4 zu T0 auf 65,0±21,5 zu T2 angestiegen (p<0,05). Außerdem waren die Jugendlichen im Langzeitverlauf sportlich aktiver (p<0,05), hatten mehr Interesse am Sport (p<0,001). Eine Verbesserung des Essverhaltens konnte nicht gezeigt werden. Schlussfolgerung Neben einer Verbesserung des Gewichtes und des Bewegungsverhaltens geht die Teilnahme an einem multimodalen Therapieprogramm langfristig mit einer klinisch relevanten Verbesserung der gesundheitsbezogenen LQ und des Selbstwertes einher. Die Stärkung dieser Schutzfaktoren kann das Risiko von Diskriminierung mindern und sollte in kontrollierten Studien weiter untersucht werden.


2012 ◽  
Vol 20 (3) ◽  
pp. 141-153 ◽  
Author(s):  
Kevin Dadaczynski

Zusammenfassung. Die Diskussion um den Zusammenhang von Gesundheit und Bildung konzentriert sich in Deutschland bislang vor allem auf die Frage, welchen Einfluss Bildung auf Gesundheit hat. Für die Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere in Bildungs- und Erziehungssettings, ist jedoch ebenfalls von Bedeutung, ob ein und welcher Einfluss von Gesundheit auf Bildung ausgeht. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es daher, einen Überblick über die internationale Befundlage zum Einfluss von Gesundheit auf Bildung zu geben. Entsprechend des nationalen Gesundheitsziels „gesund aufwachsen” werden dabei die Themenbereiche Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit fokussiert. Über eine systematische Datenbankrecherche ließen sich insgesamt 39 Längsschnittstudien identifizieren. Die Befundlage weist darauf hin, dass Übergewicht, Adipositas, mangelnde körperliche Aktivität und psychische Probleme einen negativen Einfluss auf die Schulleistung (Schulnoten), die Schulanwesenheit, den Schulabschluss sowie auch die Aufnahme und den Abschluss eines Studiums haben können. Dabei ließen sich eine Reihe von bedeutsamen Drittvariablen identifizieren (z.B. Sozialstatus, Ausmaß an Stigmatisierung). Die Ergebnisse liefern Hinweise für eine empirische Bestätigung der Annahmen des Ansatzes der guten gesunden Schule und geben überdies Anregungen für die Implementation und Evaluation von Maßnahmen der schulischen Gesundheitsförderung.


1981 ◽  
Vol 10 (4) ◽  
Author(s):  
Horst Lühring ◽  
Hans Dieter Seibel

ZusammenfassungAusgehend von der sozialpsychologischen Streßtheorie wurde 1978/79 in einer Stichprobe von 840 Arbeitnehmern, darunter 348 männliche Arbeiter, untersucht, ob und wie Diskrepanzen zwischen perzipierten Arbeitsanforderungen und Arbeitsanspruchen über einen Zustand psychischer Spannung zu gesundheitlichen Störungen führen. Bei den männlichen Arbeitern zeigte sich, daß die Analyse unterschiedlich strukturierter (unabhängiger, defizitärer oder komplementärer) Beziehungen zwischen Arbeitserwartung und Arbeitserfahrung bei einzelnen Beanspruchungsdimensionen einen vielversprechenderen Ansatz darstellt als die formale mathematische Konstruktion von Diskrepanzindikatoren. Dabei erwies sich eine komplementäre Beziehung als Ausdruck einer resignativen Bewältigung restriktiver Arbeitssituationen. Dieses für monotone und fremdbestimmte Arbeitssituationen charakteristische Verarbeitungsmuster führt dazu, daß hier weniger negative Folgen für die psychische Gesundheit auftreten als bei defizitären Beziehungen, wie sie für Beanspruchungen durch quantitative Überforderung und durch unbefriedigende Sozialbeziehungen im Betrieb charakteristisch sind.


Author(s):  
G. Hinrichs ◽  
A. Behnisch ◽  
K. Krull ◽  
S. Reimers

Zusammenfassung Fragestellung: An einer Stichprobe von 145 männlichen Inhaftierten des Jugendstrafvollzuges wurden Einflussfaktoren, Struktur und Vorhersagbarkeit von Therapiemotivation erfasst. Methodik: Als Prädiktoren dienten biographische Daten, die Therapieerwartung, Persönlichkeitsmerkmale (gemessen mit dem FPI-R) sowie die psychische Belastung (erhoben über die Symptomcheckliste). Das Kriterium Therapiemotivation untergliederte sich in die Bereiche: Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswunsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung. Ergebnisse: Innerhalb der Stichprobe fand sich eine deutliche biographische, psychische und symptomatologische Belastung. Bei mittleren Werten für die Therapieerwartung und -motivation erklärten sich zwei Drittel zu einer Behandlung während ihrer Inhaftierung bereit. Schlussfolgerungen: Therapiemotivation erwies sich als eindimensionales Konstrukt, ließ sich am ehesten aus der emotionalen Labilität vorhersagen, gefolgt von der Symptombelastung, der Therapieerwartung sowie der Gehemmtheit. Bedeutsame Unterschiede durch zusätzliche Gruppenvergleiche fanden sich im Wesentlichen für die testpsychologischen Kennwerte, nicht so sehr für das Konstrukt der Therapiemotivation.


2000 ◽  
Vol 31 (3) ◽  
pp. 143-152 ◽  
Author(s):  
Marianne Hammerl
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Sozialpsychologische Experimente stehen häufig in der Kritik, sie seien artifiziell und spiegeln nicht das «wirkliche Leben» wider. In diesem Zusammenhang weisen Aronson und Carlsmith (1968) darauf hin, dass es gar nicht die Aufgabe eines Experiments ist, die Lebenswelt zu simulieren, sondern ein Höchstmaß an experimenteller Realitätsnähe aufzuweisen (d. h. eine größtmögliche Wirkung auf die Versuchspersonen zu erzielen). Die experimentelle Realitätsnähe eines Laborexperiments wird wiederum bestimmt durch die Art der gewählten Operationalisierung der unabhängigen und abhängigen Variablen. Daher wurde in der vorliegenden Arbeit anhand von 6 kompletten Jahrgängen (1994-1999) der Zeitschrift für Sozialpsychologie überprüft, auf welche Weise diese Variablen in den jeweiligen experimentellen Arbeiten operationalisiert wurden. Es zeigte sich eine stark ausgeprägte Präferenz für hypothetische Szenarien zur Manipulation der unabhängigen Variablen und für Selbstberichtsverfahren zur Messung der abhängigen Variablen. Systematische Vergleiche zwischen verschiedenen experimentellen Settings wurden nur selten durchgeführt.


2002 ◽  
Vol 23 (3) ◽  
pp. 305-326 ◽  
Author(s):  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz ◽  
Jutta Wolf ◽  
Stefan Wüst
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Obwohl Frauen durchschnittlich von mehr Befindensstörungen, Stress und körperlichen Beschwerden berichten als Männer, weist ihre höhere Lebenserwartung objektiv auf eine bessere Gesundheit hin. Zur Erklärung dieses paradoxen Befundes wird die interindividuell variierende Neigung zur Besorgnis herangezogen. In der Besorgnis-Skala des Trierer Inventar zur Erfassung von chronischem Stress (TICS) zeigt sich eine altersunabhängig stärker ausgeprägte Besorgnisneigung bei Frauen (N = 1255), die Geschlechtsunterschiede in anderen Skalen zum chronischen Stress aufklärt. In einer weiteren Stichprobe (N = 360) erklärt die Variable Besorgnisneigung Geschlechtsunterschiede bei stressbezogenen Variablen, die in der Literatur berichtet werden. Nach den hier vorgestellten Ergebnissen lassen sich die durchschnittlich höheren Werte von Frauen im Stresserleben, bei den fatalistisch-externalen Kontrollüberzeugungen, bei der Stressanfälligkeit, der Depressivität und bei körperlichen Beschwerden, sowie ihre geringeren Werte im Selbstwertgefühl und im Selbstkonzept eigener Fähigkeiten auf den Geschlechtsunterschied in der Besorgnisneigung zurückführen. Messungen der Cortisol-Aufwachreaktion und des Cortisol-Tagesprofils sind von der Neigung zur Besorgnis unabhängig. Die Befunde werden zur Erklärung der geschlechtsabhängigen Diskrepanz zwischen Morbidität und Mortalität herangezogen.


2015 ◽  
Vol 72 (9) ◽  
pp. 587-591
Author(s):  
Claas Lennart Neumann ◽  
Egbert Godehard Schulz
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Trotz zahlreicher Probleme bei der Umsetzung und den bereits zahlreichen vorhandenen telemedizinischen Ansätzen zeigt sich eine zunehmender Wunsch nach mehr Integration von IT-Lösungen in das Gesundheitssystem bei allen beteiligten Akteuren (Patienten, Ärzte, Software- und Hardwareentwickler, Versicherer und Leistungserbringer etc.). Dies spiegelt wieder, dass die digitalen Lösungen in der Medizin noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind und weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. So bleiben telemedizinische Ansätze „Leuchtturmprojekt“ meist ohne mittel- und langfristige Bedeutung für die medizinische Patientenversorgung oder die wissenschaftliche Forschung und ist weit entfernt von einer überregionalen bzw. nationalen Standardisierung. Das EUSTAR-Register unter der ESH-Schirmherrschaft wird konzipiert, um durch die Verwendung der innovativen Softwarelösung SCITIM® die noch bestehenden informationstechnischen Lücken zu schließen und eine breite Verwendung von Telemedizin unter der Schaffung von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Evidenzen zu ermöglichen. Der Ansatz des interventionellen dezentralen Telemonitorings (idTM®) scheint hierfür am geeignetsten, da eine klare und direkte Arzt-Patienten-Bindung und -Kommunikation erhalten bleibt. Der grundsätzliche Bewertungsmaßstab, die Qualität der telemedizinischen Applikation von der medizinischen Qualität der Handlungskonsequenz abzuleiten, findet bei der Mehrzahl der in kleineren Projekten etablierten Anwendungen und Verfahren kaum Berücksichtigung.


2004 ◽  
Vol 25 (3) ◽  
pp. 123-139 ◽  
Author(s):  
Christine Altstötter-Gleich

Zusammenfassung: Es werden zwei Studien zur Testgüte eines Messinstruments (GTS+) berichtet, das auf der Basis der Items des BSRI und des EPAQ sowie eines Itempools zur Erfassung von Expressivität und Instrumentalität ( Altstötter-Gleich, 1996 , 1998 ) konstruiert wurde. Es enthält Adjektive, die einerseits gut zwischen Geschlechterstereotypen trennen und andererseits über eine hohe soziale Erwünschtheit verfügen. Explorative und konfirmatorische Faktorenanalysen verweisen auf die Separierbarkeit der Dimensionen Expressivität und Instrumentalität, die interne Konsistenz der Skalen ist hoch. Am Beispiel von Konstrukten der psychischen Gesundheit, erhoben mittels des Trierer Persönlichkeitsfragebogens ( Becker, 1989 ) und des NEO-FFI ( Borkenau & Ostendorf, 1993 ), werden erste Belege für die Konstruktvalidität der Skala erbracht, indem aus dem Androgyniekonzept ableitbare Annahmen zum Zusammenhang zwischen Expressivität, Instrumentalität und Facetten psychischer Gesundheit überprüft werden.


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