Mentalisieren als Voraussetzung für feinfühliges Verhalten von pädagogischen Fachkräften: Methodenentwicklung und Ergebnisse einer Pilotstudie

Author(s):  
Daniela Mayer ◽  
Julia Berkic ◽  
Kathrin Beckh

Ziel des vorliegenden Projektes ist es, ein Interview zu entwickeln, das die mentalisierenden Fähigkeiten von pädagogischen Fachkräften im Hinblick auf ihre Beziehung zum Kind erfasst. Der vorliegende Beitrag stellt die Instrumentenentwicklung und die Ergebnisse der Pilotstudie dar. Den inhaltlichen Schwerpunkt des Interviews bildet die Nähe-Distanz-Regulation in der Beziehung zum Kind (Bindungs- Explorations-Balance). Der auf Grundlage des Parent Development Interviews (PDI) entwickelte halbstrukturierte Interviewleitfaden des ErzieherIn-Entwicklungs-Interviews (EEI) sowie die für den Kontext der Kindertagesbetreuung adaptierten Auswertungsmanuale nach der Reflective Functioning Scale (RF) und des Assessments of Representational Risk (ARR; z.B. Feindseligkeit, Hilflosigkeit, unterstützende Präsenz) wurden anhand von N=12 pädagogischen Fachkräften pilotiert. Die Ergebnisse der Pilotierung deuten darauf hin, dass das entwickelte Interview dafür geeignet ist, eine breite Varianz an Fähigkeiten zum Mentalisieren (RF) und Beziehungsrepräsentationen (ARR) von pädagogischen Fachkräften erfassen zu können. Erste Ergebnisse zu Zusammenhängen zwischen den Fähigkeiten zum Mentalisieren von pädagogischen Fachkräften und verschiedenen Aspekten der Beziehungsrepräsentation geben Hinweise auf die Konstruktvalidität des Instrumentes. Abschließend wird der neue methodische Zugang auf der Ebene der Repräsentationen für den Bereich der Frühpädagogik diskutiert und ein Ausblick auf die weiteren Forschungsfragen des Projektes gegeben, die im Rahmen der Hauptstudie untersuchten werden.

2020 ◽  
Author(s):  
Michelle Sleed ◽  
Arietta Slade ◽  
Peter Fonagy

Author(s):  
Danguolė Čekuolienė ◽  
Lina Gervinskaitė-Paulaitienė ◽  
Izabelė Grauslienė ◽  
Asta Adler ◽  
Rasa Barkauskienė

Child attachment undergoes major changes during middle childhood. Maternal reflective functioning (RF) is hypothesized to be an important correlate of a child’s attachment security during this period; however, the child’s gender role in this association has not been examined yet. In the present study, we used 64 mother-child (6–11 years old) dyads from a community sample to analyze the association between maternal RF and child attachment security and whether this link is moderated by gender. Maternal RF was assessed on the Parent Development Interview Revised (PDI-R2) and child attachment classifications were examined by the Child Attachment Interview (CAI). Results revealed the positive and statistically significant association between maternal RF and child attachment security in the whole sample. Further evaluations of this link in the groups of girls and boys separately indicated its significance for girls only. Finally, moderation analysis demonstrated the relation between child attachment security and maternal RF to be moderated by gender. These findings provide a new knowledge on gender role in attachment security in relation to maternal RF as well as suggest possible differentiation in the correlates on the pathway of secure attachment between girls and boys during middle childhood.


PLoS ONE ◽  
2021 ◽  
Vol 16 (1) ◽  
pp. e0245852
Author(s):  
Saskia Malcorps ◽  
Nicole Vliegen ◽  
Liesbet Nijssens ◽  
Eileen Tang ◽  
Sara Casalin ◽  
...  

The capacity for reflective functioning (RF) or mentalizing of adoptive parents is hypothesized to play an important role in fostering socio-emotional development in adopted children. This paper reports on the development and preliminary validation of the Adoption Expectations Interview (AEI), a semi-structured interview to assess RF in prospective adoptive parents. The AEI was developed based on the Pregnancy Interview, Parent Development Interview, and Working Model of the Child Interview, three interviews that have been used to assess RF in biological parents, to capture RF before child arrival in prospective adoptive parents. In a sample of 96 prospective adoptive parents, the Reflective Functioning Scale, as applied to the AEI (AEI-RFS) showed good reliability, with strong correlations between the different demand items, high internal consistency, and good to excellent inter-rater reliability. A principal component analysis yielded one component, suggesting that the items measured a unidimensional factor. Preliminary evidence for the construct validity of the AEI-RFS was demonstrated by significant associations between the AEI-RFS and well-validated measures of mentalizing, attachment dimensions, and interpersonal functioning.


2000 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 30-37 ◽  
Author(s):  
Friedel M. Reischies ◽  
Klaus-Peter Kühl ◽  
Michael Krebs

Zusammenfassung: Die klinische Erfassung von Gedächtnisstörungen erfolgt in der Regel über die Vorgabe von drei Merkwörtern. Derzeit existieren keine besseren Verfahren, die auch klinisch im Sinne eines «bedside testing» einzusetzen sind. Mit der Zehn-Wort-Merkliste wird ein für die klinische Praxis konzipiertes Verfahren vorgestellt, das die Mängel tradierter klinischer Untersuchungsansätze zur Erfassung von episodischen Gedächtnisleistungen überwinden hilft. Die Aufgabe, sich die Wörter zu merken, wird verbunden mit der Aufforderung, sich den vom Wort abgebildeten Begriff vorzustellen und mit einem tatsächlich vorhandenen Gegenstand (z. B. einem Tisch) hinsichtlich seiner Größe zu vergleichen. Durch dieses Vorgehen wird erreicht, daß für die Merkwörter bildliche Vorstellungen generiert und zugleich mögliche Reverberationen unterbunden werden. Eine im Rahmen einer Gedächtnisambulanz durchgeführte Studie unterstreicht die - im Vergleich mit anderen Untersuchungsverfahren - hohe diskriminative Bedeutung der Zehn-Wort-Merkliste bei der Trennung dreier Diagnosegruppen (Demenz, leichte kognitive Störung, funktionell gestörte, vorwiegend depressive Patienten) und Personen ohne psychiatrische Diagnose (Wilks'λ = 0.34). Die konkurrente Validität (rtc = 0.75) des Verfahrens is hoch. Es werden erste Ergebnisse aus Untersuchungen an gesunden Personen mit Hinweisen auf die Stabilität (rtt = 0.84, rtt = 0.86) der Zehn-Wort-Merkliste berichtet.


Author(s):  
Karl Mann ◽  
Klaus Ackermann

Im vorliegenden Beitrag werden erste Ergebnisse eines Pilotforschungsprojektes vorgestellt, dessen empirischer Fokus auf das in der bundesrepublikanischen Drogenforschungslandschaft weitgehend ausgesparte Feld eines sozial integrierten Umgangs mit illegalen Drogen in gesellschaftlich etablierten Sozialkontexten gerichtet ist. Besonderes Interesse gilt dem Vermittlungsgeschehen zwischen formeller und informeller sozialer Kontrolle: Wie geht der Einzelne mit konfligierenden Botschaften einer auf ein generelles Drogenverbot abgestellten Rechtssphäre und dem darauf abgestellten institutionellen Kontext strafrechtlicher und sozialmedizinischer Kontrolle einerseits und etwaigen gebrauchsmotivierenden Botschaften der Peer-Group, des Freundes- und Bekanntenkreises andererseits um? </P><P> Innerhalb der Pilotphase wurden 34 sozial integrierte Konsumenten diverser illegaler Drogen interviewt. Die Stichprobenbildung folgte der Methode des Snowball Samplings. Die bisherigen Beobachtungen lassen sich zu zwei für den weiteren Forschungsverlauf relevanten Arbeitshypothesen verdichten: <UL><LI>Der Drogenkonsum untersteht offenbar in der Selbstwahrnehmung im Sinne einer Selbstattribution einem ›internal locus of control‹. <LI>Auch wenn es trotz des bestehenden Drogenverbots zum Konsum illegaler Drogen kommt, scheint mit dem Verbotsstatus bestimmter Substanzen häufig ein informeller Kontrolleinfluss assoziiert, welcher Konsum regulierend unterhalb der Schwelle des generalpräventiven Anspruchs des BtMGs wirksam wird.</UL>


Diagnostica ◽  
1999 ◽  
Vol 45 (1) ◽  
pp. 8-19 ◽  
Author(s):  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz

Zusammenfassung. Angeregt durch Befunde der Streßforschung, wonach chronischer Streß und nicht akute Belastungen mit klinisch relevanten Beeinträchtigungen der Gesundheit in Zusammenhang steht, wurde das Trierer Inventar zur Erfassung von chronischem Streß (TICS) entwickelt. Der Fragebogen erfaßt sechs Aspekte von chronischem Streß: Arbeitsüberlastung, Arbeitsunzufriedenheit, soziale Belastung, Fehlen sozialer Anerkennung, Sorgen/Besorgnis und belastende Erinnerungen. Die Chronizität der Belastung wird durch die Häufigkeit retrospektiv erfragter Streßerfahrungen erhoben. Zur Beantwortung der Items stehen fünfstufige Ratingskalen zur Verfügung. In der hier vorgestellten Untersuchung mit N = 157 Probanden konnten die in Vorstudien ermittelten Skalen des TICS faktorenanalytisch bestätigt werden. Die sechs Skalen zeigen zufriedenstellende Reliabilitätskoeffizienten. Es können erste Ergebnisse zur Validierung des Fragebogens berichtet werden. In zwei Studien ergaben sich signifikante Korrelationen zwischen der Skala Arbeitsüberlastung und (a) verschiedenen Skalen des Gießener Beschwerdebogens (GBB) sowie (b) der Konzentration des Streßhormons Cortisol. Die Skala differenziert zwischen 19 Tinnituspatienten und 16 gesunden Kontrollpersonen.


Author(s):  
Michael Prinzleve ◽  
Christian Haasen ◽  
Eva Brückner ◽  
Michael Krausz
Keyword(s):  

Ziel: Dargestellt wird ein ambulantes Angebot für Kokainkonsumenten mit mäßigem Schweregrad der Abhängigkeit. Die Herleitung des Konzepts aus dem Forschungsstand und unter Berücksichtigung der Zielgruppe wird beschrieben. </P><P> Intervention: Das Angebot ist sequentiell aufgebaut und besteht aus einer eingangs durchgeführten »Kokainsprechstunde« zur Diagnostik und Behandlungsplanung sowie, bei entsprechender Indikation, einer kognitiv-behavioralen Kurzintervention. Ziel dieser Kurzintervention ist die Verbesserung der Fähigkeiten im Umgang mit Risikosituationen. </P><P> Erfahrungen: Erste Ergebnisse sowie ein exemplarischer Therapieverlauf werden dargestellt und das Angebot im Licht dieser Ergebnisse diskutiert.


Author(s):  
Kristin Krajewski ◽  
Veronika Kron ◽  
Wolfgang Schneider
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Es werden erste Ergebnisse einer Längsschnittstudie zur Entwicklung des verbalen Gedächtnisses beim Übergang vom Vorschul- in das Grundschulalter beschrieben, die auf den beiden ersten Messzeitpunkten der Studie basieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung strategischer Kompetenzen am Beispiel semantischer Organisationsaufgaben (sort-recall). Für eine Stichprobe von ca. 100 Kindergartenkindern ließ sich zeigen, dass der Aufbau strategischen Verhaltens von Anfang an eng mit dem Erwerb metakognitiven Wissens verknüpft ist. Im Unterschied zu anderen Gedächtnisaufgaben (Arbeits- oder Textgedächtnis) wurden für den Übergang von der Kindergarten- in die frühe Grundschulphase nur relativ niedrige Langzeitstabilitäten registriert, was als Indiz dafür anzusehen ist, dass sich der Strategie-Erwerb rapide und für unterschiedliche Kinder unterschiedlich schnell vollzieht. Es ließen sich zudem Geschlechtseffekte in dem Sinne nachweisen, dass die Gedächtnisleistung der Mädchen in der semantischen Kategorisierungsaufgabe im Vergleich zu der der Jungen schneller anstieg und zu einem Gedächtnisvorteil bei der zweiten Messung führte.


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