Vorhofflimmern und kognitive Störung – Bedeutung für die Geriatrie

Author(s):  
Alexander Rösler ◽  
Renate Schnabel
Keyword(s):  
2000 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 30-37 ◽  
Author(s):  
Friedel M. Reischies ◽  
Klaus-Peter Kühl ◽  
Michael Krebs

Zusammenfassung: Die klinische Erfassung von Gedächtnisstörungen erfolgt in der Regel über die Vorgabe von drei Merkwörtern. Derzeit existieren keine besseren Verfahren, die auch klinisch im Sinne eines «bedside testing» einzusetzen sind. Mit der Zehn-Wort-Merkliste wird ein für die klinische Praxis konzipiertes Verfahren vorgestellt, das die Mängel tradierter klinischer Untersuchungsansätze zur Erfassung von episodischen Gedächtnisleistungen überwinden hilft. Die Aufgabe, sich die Wörter zu merken, wird verbunden mit der Aufforderung, sich den vom Wort abgebildeten Begriff vorzustellen und mit einem tatsächlich vorhandenen Gegenstand (z. B. einem Tisch) hinsichtlich seiner Größe zu vergleichen. Durch dieses Vorgehen wird erreicht, daß für die Merkwörter bildliche Vorstellungen generiert und zugleich mögliche Reverberationen unterbunden werden. Eine im Rahmen einer Gedächtnisambulanz durchgeführte Studie unterstreicht die - im Vergleich mit anderen Untersuchungsverfahren - hohe diskriminative Bedeutung der Zehn-Wort-Merkliste bei der Trennung dreier Diagnosegruppen (Demenz, leichte kognitive Störung, funktionell gestörte, vorwiegend depressive Patienten) und Personen ohne psychiatrische Diagnose (Wilks'λ = 0.34). Die konkurrente Validität (rtc = 0.75) des Verfahrens is hoch. Es werden erste Ergebnisse aus Untersuchungen an gesunden Personen mit Hinweisen auf die Stabilität (rtt = 0.84, rtt = 0.86) der Zehn-Wort-Merkliste berichtet.


2014 ◽  
Vol 25 (1) ◽  
pp. 17-30 ◽  
Author(s):  
Elke Kalbe ◽  
Annette Petrelli

Neuropsychologische Defizite bei Parkinsonpatienten sind häufig und umfassen typischerweise exekutive Störungen, Gedächtnis- (v. a. strategische Enkodier- und Abruf‐) Defizite, visuell-räumliche sowie Aufmerksamkeitsstörungen. Die Punktprävalenz der leichten kognitiven Störungen bei Parkinsonpatienten (Mild Cognitive Impairment in Parkinson′s Disease, PD-MCI), für die 2012 Forschungskriterien publiziert wurden, wird im Mittel auf 27 % geschätzt werden; die Punktprävalenz der Parkinson-Demenz (Parkinson′s Disease Dementia, PDD) wird mit etwa 30 % angegeben. Longitudinal entwickeln die meisten Parkinsonpatienten während ihrer Erkrankung eine kognitive Störung. Aufgrund ihrer Häufigkeit und Relevanz ist es wichtig, diese zu diagnostizieren. Für die Therapie der PDD ist der Acetylcholinesterasehemmer Rivastigmin zugelassen; andere zugelassene Behandlungsmöglichkeiten existieren derzeit nicht. Die Evidenzlage zu nicht-pharmakologischen Interventionsansätzen ist bislang unzureichend; erste Studien zur Wirksamkeit kognitiven Trainings sowie physischer Aktivität sind jedoch vielversprechend.


2011 ◽  
Vol 30 (09) ◽  
pp. 691-696
Author(s):  
T. Supprian

ZusammenfassungDie S3-Leitlinie „Demenz” der DGPPN/DGN bietet Orientierung in der Diagnostik und Therapie auf der Grundlage von evidenz- und konsensusbasierten Aussagen. Sie stellt in der klinischen Versorgung eine wichtige Entscheidungshilfe dar, auch wenn sich die Grundprinzipien der Diagnostik und Therapie in den letzten zehn Jahren nicht wesentlich verändert haben. Die Berücksichtigung von potenziell inadäquater Medikation bei älteren Menschen spielt in der Behandlung von Demenzkranken eine erhebliche Rolle und ist wichtiger Bestandteil der verbesserten Arzneimittelsicherheit. Die PRISCUS-Liste kann als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Ein leitlinienkonformer Einsatz der Antidementiva und enge Indikationsstellung für die Behandlung mit Neuroleptika bei psychotischen Symptomen im Verlauf einer Demenzerkrankung sind wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit in der Behandlung von Demenzpatienten. Die leichte kognitive Störung wurde in den vergangenen Jahren als Risikoprofil für die Entwicklung einer Demenz evaluiert. Allerdings zeigt sich eine jährliche Konversionsrate zur Demenz von nur ca. 5 bis 10% und ein erheblicher Prozentsatz der Betroffenen entwickelt nach längeren Beobachtungszeiträumen keine Demenz. Für dieses unscharf definierte Syndrom existieren keine Behandlungsempfehlungen, vorrangig ist die Verlaufsbeobachtung.


2017 ◽  
Vol 28 (9) ◽  
pp. 46-55
Author(s):  
Peter Franz
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 27 (S 01) ◽  
pp. S6-S7
Author(s):  
B. Ibach ◽  
J. Marienhagen ◽  
G. Hajak ◽  
H. Klünemann ◽  
S. Poljansky ◽  
...  

ZusammenfassungDie leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment, MCI) geht mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Demenz einher. In der Diagnostik spielen neben Klinik und Testpsychologie zunehmend auch die Positronen-Emissionstomografie (PET) und die Liquordiagnostik eine wesentliche Rolle. Patienten mit MCI weisen ein höheres Risiko auf, eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln, wenn in der initialen PET-Untersuchung eine Glukosestoffwechselminderung im temporoparietalen Kortex nachzuweisen ist, weiterhin wenn Gesamt-Tau im Liquor erhöht und ß-Amyloid42 erniedrigt ist. Wir berichten exemplarisch über eine Patientin, die eine diesbezügliche Befundkonstellation aufwies und im Verlauf eine Demenz vom Alzheimer Typ entwickelte.


2013 ◽  
Vol 32 (10) ◽  
pp. 715-719
Author(s):  
F. Jessen

ZusammenfassungSubjektive und objektive kognitive Störungen treten bei der Alzheimer-Erkrankung im Vorfeld der Demenz auf. Diese Beeinträchtigungen können genutzt werden, um Personen mit erhöhtem Demenzrisiko zu erkennen. Die leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment, MCI) ist gekennzeichnet durch Beeinträchtigungen in kognitiven Tests. Insbesondere unterdurchschnittliche Leistungen in Gedächtnistests mit verzögertem Abruf sind prädiktiv für eine zukünftige Alzheimer-Demenz. Die Gedächtnisbeeinträchtigung mit der höchsten Spezifität für die Alzheimer-Erkrankung ist der Abruf unter Zuhilfenahme von Schlüsselreizen (cued recall). In jüngerer Zeit wurden die subjektiven kognitiven Störungen, die möglicherweise vor einer objektivierbaren Leistungseinbuße bei der AlzheimerErkrankung auftreten, untersucht. Zunehmend weisen Studien auf das gehäufte Vorliegen von Alzheimer-typischen Biomarkerveränderungen bei Personen mit subjektiven Gedächtnisstörungen hin. Zukünftige Standardisierung der Erfassung von subjektiven kognitiven Störungen bei älteren Menschen werden dazu beitragen, die prädiktive Rolle dieser diskreten frühen Veränderungen im Rahmen der Alzheimer-Erkrankung zu definieren.


2012 ◽  
Vol 2 (05) ◽  
pp. 306-310
Author(s):  
Martin Haupt

ZusammenfassungDie Diagnose von Demenzerkrankungen lässt sich bei den meisten Kranken mit einfachen Mitteln stellen. Zu den wichtigsten Symptomen einer Demenz gehören die Gedächtnisstörung, die Einbuße im Denk- und Urteilsvermögen, in der Konzentrationsfähigkeit und der Informationsverarbeitung. Störungen des Sozialverhaltens, des Antriebs oder der Stimmung treten in der Regel hinzu. Die Symptomatik ist so ausgeprägt, dass die übliche Alltagsbewältigung beeinträchtigt wird. Weniger schwere Symptomkonstellationen werden als leichte kognitive Störung vom Demenzsyndrom abgegrenzt. Sie äußern sich meist in Einbußen der Merkfähigkeit (Abrufstörung), intervenieren hingegen nicht mit der Bewältigung der gewohnten Alltagsaufgaben. Die mit Abstand häufigste Form einer Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, gefolgt von der vaskulären Demenz. Weitere, irreversibel verlaufende Demenzursachen sind etwa die Parkinson-Demenz, die Demenz mit Lewy-Körperchen und die frontotemporalen Degenerationen. Potenziell behebbare Ursachen für eine Demenz sind besonders zu beachten, z.B. Depression, kommunizierender Hydrozephalus oder Hypothyreose. Für die Therapie ist zudem die Erhebung der noch vorhandenen Fertigkeiten des Patienten wichtig. Eine verständliche Aufklärung des Patienten über seine Erkrankung sollte die Regel für den Arzt sein, Ausnahmen hiervon muss er begründen.


2018 ◽  
Vol 45 (08) ◽  
pp. 592-604
Author(s):  
Marco Düring ◽  
Christian Opherk

ZusammenfassungZerebrale Mikroangiopathien, Erkrankungen der kleinen Gefäße (perforierende Arterien und Arteriolen, Kapillaren, Venolen) des Gehirns, sind häufige Ursachen von Schlaganfall und vaskulärer Demenz. Die häufigste Form ist alters- und hypertonieassoziiert, die genauen Pathomechanismen sind jedoch weitgehend unbekannt. Weitere relevante Formen sind die zerebrale Amyloidangiopathie und monogen vererbte Mikroangiopathien, wie bspw. CADASIL als häufigste erbliche Schlaganfallerkrankung. An klinischen Manifestationen finden sich akute (ischämischer oder hämorrhagischer Schlaganfall) und chronische Symptome. Zu letzteren zählen eine Gangstörung, affektive Symptome und eine vaskuläre kognitive Störung mit Defiziten vorwiegend im Bereich der Exekutivfunktionen. In der MRT finden sich charakteristische Gewebeläsionen, u. a. konfluierende T2-Hyperintensitäten (Leukenzephalopathie), Lakunen, Mikroblutungen und kortikale Mikroinfarkte. Zudem kommt es im Verlauf zu einer Gehirnatrophie. Differenzialdiagnostisch müssen die verschiedenen Formen der Mikroangiopathie voneinander abgegrenzt werden, da dies ggf. therapeutische Konsequenzen hat. Ferner stellen entzündliche ZNS-Erkrankungen und Leukodystrophien mögliche Differenzialdiagnosen dar. Therapeutisch steht die Optimierung des Gefäßrisikoprofils im Vordergrund.


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