Zusammenfassung. Das Job Characteristics Model (JCM, Hackman & Oldham, 1975 , 1980 ) postuliert Beziehungen zwischen Tätigkeitsmerkmalen, psychologischen Erlebniszuständen und Arbeitszufriedenheit sowie intrinsischer Motivation. Der Job Diagnostic Survey (JDS) als operationale Umsetzung der Modellvorstellungen wurde häufig in Untersuchungen in Produktion und Management verwendet und hat sich in diesen Bereichen bewährt. Mit einer deutschsprachigen Weiterentwicklung des JDS soll in dieser Arbeit überprüft werden, ob die Modellvorstellungen des JCM außerhalb des gewerblichen Bereichs Gültigkeit besitzen. Der JDS wurde zwei Lehrerstichproben (N=201, N=190), Hochschulangehörigen (N=146) und Erzieherinnen (N=80) vorgegeben. Die Items wurden an die verschiedenen Berufe adaptiert, zum Teil modifiziert oder völlig neu konzipiert. Die faktorielle Struktur des JDS konnte nicht exakt repliziert werden. Mit den neu gebildeten Skalen wurden die Modellvorhersagen des JCM anhand von Strukturgleichungsanalysen (EQS) überprüft: Dabei war in allen Stichproben ein direkter Einfluss von den Tätigkeitsmerkmalen auf die Arbeitszufriedenheit einzuführen, um eine gute Modellpassung zu erreichen. Die Tätigkeitsmerkmale haben den vorhergesagten Einfluss auf die psychologischen Erlebniszustände Bedeutsamkeit bzw. Verantwortlichkeit und Wissen um die Resultate. Die letztgenannte Variable hängt nicht durchgängig mit den Auswirkungen der Arbeit zusammen, wie von Hackman und Oldham angenommen.