Sexuality in the menopause

2000 ◽  
Vol 57 (10) ◽  
pp. 604-612 ◽  
Author(s):  
Bitzer

Im Zeitraum der Prä- und Postmenopause kommt es bei Frauen typischerweise zu zahlreichen körperlichen und psychosozialen Veränderungen, die sowohl die sexuelle Appetenz als auch die sexuelle Reaktion beeinflussen können. Das Erleben und der emotionale und kognitive Umgang mit diesen Veränderungen sowie die daraus resultierenden Verhaltensweisen zeigen eine große interindividuelle Variabilität. Gleichwohl lassen sich einige relativ allemeingültige Merkmale beschreiben: Die sexuelle Aktivität nimmt eher ab, nicht jedoch die Zufriedenheit mit der Sexualität. Die häufigsten Beschwerden sind die Dyspareunie und der Libidomangel. Die bedingenden Faktoren sind vielfältig: zum einen endokrine Faktoren, wobei die hormonellen Einflüsse sich am deutlichsten an den peripheren Sexualorganen, insbesondere der Vaginalschleimhaut zeigen, weniger ausgeprägt, jedoch auch nachweisbar an den Sexualzentren des Gehirns. Zum anderen psychosoziale Faktoren, bei denen die Merkmale der partnerschaftlichen Interaktion und die bisherige Sexualbiographie die bedeutendste Rolle spielen. Diese Erkenntnisse müssen in die Sexualberatung älterer Paare einfließen.

2014 ◽  
Vol 71 (8) ◽  
pp. 509-513 ◽  
Author(s):  
Manuel Battegay ◽  
David Hans-U. Haerry ◽  
Jan Fehr ◽  
Cornelia Staehelin ◽  
Gilles Wandeler ◽  
...  

Psychosoziale Faktoren spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung der HIV-Infektion. Sie beeinflussen die Bereitschaft der Patienten, die antiretrovirale Therapie zu beginnen und langfristig erfolgreich einzunehmen. Angst begleitet in unterschiedlichem Ausmaß den ganzen Verlauf der HIV-Infektion, vom „Diagnoseschock“ bis zum Entscheid, eine Therapie zu beginnen. Dies stellt insbesondere eine Herausforderung bei Patienten mit psychiatrischen Komorbiditäten wie Depression oder Suchtkrankheiten und ihren behandelnden Ärzten dar. Stigmatisierung und Diskriminierung im sozialen Umfeld, vom engen familiären Kreis bis hin zum Arbeitsplatz und im Alltag, betreffen die meisten HIV-infizierten Menschen, vor allem Drogenkonsumenten und Migranten. Die Erkennung und Berücksichtigung von psychosozialen Aspekten ist eine der Voraussetzungen für eine erfolgreiche, langfristige HIV-Behandlung.


2006 ◽  
Vol 19 (4) ◽  
pp. 221-227 ◽  
Author(s):  
Ulrich Voßmann ◽  
Dieter Geyer

Zusammenfassung: Sucht im Alter verläuft in der Regel mehr im Verborgenen, wird häufig nicht wahrgenommen oder verharmlost. Psychosoziale Faktoren wie Altersstress, Hilflosigkeit, Depressionen, Vereinsamung und Verlusterlebnisse begünstigen eine Suchtentwicklung im höheren Lebensalter. Bei entsprechender Motivation und Behandlung in altersentsprechenden Seniorengruppen sind die Erfolgsaussichten wesentlich günstiger als allgemein angenommen. Anhand des Therapiekonzeptes der Fachklinik Fredeburg werden die therapeutisch-praktischen Erfahrungen und Behandlungsergebnisse dargestellt.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (9) ◽  
pp. 311-320
Author(s):  
von Känel

Patienten suchen ihren Hausarzt meistens wegen körperlichen Symptomen auf. Weder der Hausarzt noch sein Patient wissen unmittelbar, ob psychosoziale Faktoren bei der Manifestation der körperlichen Beschwerden von Bedeutung sind. Ist dies der Fall, werden dem Grundversorger erst ein patientenzentriertes Vorgehen und biopsychosoziale Grundkenntnisse erlauben, die richtige Diagnose zu stellen, eine angemessene Therapie einzuleiten und die oft langjährige Begleitung des Patienten erfolgreich zu gestalten. Dieser Artikel gibt einen Überblick zum Management psychosomatischer Krankheiten in der Grundversorgung (d.h. körperliche Krankheiten verstärkt durch psychosoziale Faktoren, medizinisch ungeklärte körperliche Symptome, funktionelle somatische Syndrome und körperliche Manifestation einer psychischen Störung). Dieses Vorgehen wird den Hausarzt darin unterstützen, dass die durchschnittlich 30-50% seiner Patienten mit psychosomatischen Beschwerden zwar eine Herausforderung bleiben, jedoch nicht zur Überforderung werden.


2003 ◽  
Vol 03 (05) ◽  
pp. 176-181
Author(s):  
Claudia Bittner ◽  
Wolfgang von Schütz ◽  
Thomas Danne ◽  
Karin Lange

ZusammenfassungDie Diabetestherapie stellt im Alltag erhebliche Anforderungen an Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Die gleichzeitig zu bewältigenden normalen Entwicklungsaufgaben können es jedoch schwer machen, eine intensivierte Insulintherapie erfolgreich umzusetzen. Psychosoziale Faktoren, z. B. sozioökonomische Probleme, Familienkonflikte oder psychische Erkrankungen, können die Therapie zusätzlich beeinträchtigen. Eine gute Stoffwechseleinstellung lässt sich deshalb nur erreichen, wenn alle Familienmitglieder umfassend über die praktische Umsetzung der Therapie informiert sind. Verschiedene psychosoziale Interventionen tragen dazu bei, die körperliche und seelische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu erhalten. Multiprofessionelle pädiatrische Diabetesteams haben die Aufgabe, Familien darin zu unterstützen, eine gute Diabetesbehandlung mit einem normalen kindgerechten Alltag zu verbinden. Die medizinische Behandlung sollte dabei durch eine psychologisch fundierte Betreuung der Familien begleitet werden.


2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 319-323
Author(s):  
S. Nickolmann ◽  
S. Hoy ◽  
M. Gauly

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In der Arbeit wurde der Effekt der Kastration auf das Verhalten sowie den Hormonstatus von Lamahengsten in Abhängigkeit vom Alter der Tiere untersucht. Material und Methoden: Bei je sechs adulten und juvenilen Hengsten wurden das Sozial- und Sexualverhalten vor und nach Kastration beobachtet sowie Plasmatestosteronwerte bestimmt. Ergebnisse: Bei den fertilen Althengsten war die durchschnittliche Zahl geringer sozialer Distanzen signifikant niedriger. Die Anzahl stieg nach Kastration in beiden Gruppen ebenso wie der Anteil direkter Körperkontakte. Die Zahl kurzer Auseinandersetzungen sank bei den Althengsten nach Kastration ebenso wie der Anteil der Kämpfe mit eindeutigem Ausgang. In beiden Untersuchungsgruppen veränderte sich die Rangordnung der Tiere durch die Kastration. Vor dem Eingriff führten alle Althengste Deckakte ohne Unterbrechung aus. Danach unterbrachen alle die Kopulationen mehrfach bei reduzierter Gesamtdeckzeit. Bei den Junghengsten fanden sich vor der Kastration nur kurze Deckzeiten mit vielen Unterbrechungen. Die Plasmatestosteronwerte betrugen bei den adulten Hengsten 4,1 ng/ml (± 2,8) und bei den Junghengsten 1,1 ng/ml (± 1,0). Die Testosteronwerte und Rangindices waren nicht korreliert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Gruppen unterschieden sich signifikant in Verhalten und Hormonstatus. Die Kastration führte in beiden Gruppen relativ rasch zu einer besseren Verträglichkeit der Tiere. Die sexuelle Aktivität wurde durch die Kastration signifikant beeinflusst. Das grundsätzliche Interesse an Stuten blieb allerdings bei den Althengsten erhalten. Die Kastration ist für Hengste, die nicht zur Zucht eingesetzt werden sollen, anzuraten. Sie sollte möglichst vor der Geschlechtsreife durchgeführt werden, aber nicht vor einem Alter von 12 Monaten.


2004 ◽  
Vol 23 (01) ◽  
pp. 21-30 ◽  
Author(s):  
D. Schmidt ◽  
S. Beyenburg

ZusammenfassungDie Komorbidität von Epilepsiepatienten umfasst zahlreiche neurologische, psychiatrische und endokrinologische Erkrankungen sowie Verletzungen und erhöhte Mortalität. Die neben dem Anfallsleiden vorliegenden Krankheiten bedürfen besonderer diagnostischer und therapeutischer Beachtung. Beispielsweise müssen Therapiestrategien aufgrund potenzieller medikamentöser Interaktionen modifiziert werden. Depressive Störungen sind besonders häufig, werden aber oft aufgrund ihrer atypischen Symptome nicht erkannt und daher unzureichend behandelt. Eine Komorbidität besteht auch mit Psychosen, Angsterkrankungen, Autismus und psychogenen nicht-epileptischen Anfällen. Letztere haben meist eine ungünstige Anfallsprognose und treten zudem häufig mit epileptischen Anfällen gemeinsam auf. Auch das Migränerisiko ist bei Epilepsiepatienten erhöht, insbesondere bei einer Vorgeschichte mit Schädel-Hirn-Trauma, fokalen epileptischen Anfällen und einer positiven Familienanamnese für Kopfschmerzen. Störungen der Reproduktion und der Fertilität treten bei Patienten mit Epilepsie sehr viel häufiger als in der Normalbevölkerung auf. Ursächlich sind medikamentöse, epilepsiebezogene sowie psychosoziale Faktoren. Darüber hinaus sind epilepsiekranke Menschen gefährdet durch Unfälle, Verletzungen und einen plötzlichen, ungeklärten Tod. Zufällige Koinzidenz häufiger Erkrankungen, ätiopathogenetische Gemeinsamkeiten und iatrogene Einflüsse (z.B. Nebenwirkungen von Medikamenten) sind einige der vielfältigen Ursachen der erhöhten Komorbidität von Patienten mit Epilepsie.


2014 ◽  
Vol 11 (02) ◽  
pp. 113-121
Author(s):  
F. Mancke ◽  
S. C. Herpertz

ZusammenfassungDie Verknüpfung zwischen Persönlichkeitseigenschaften und antisozialen Verhaltensweisen kann anhand der Antisozialen Persönlichkeitsstörung (ASP) nach DSM-5, der Dissozialen Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 oder dem Konstrukt der „Psychopathy“ nach Hare erfasst werden. Unterschiede zwischen diesen Konzepten finden sich vor allem in der Gewichtung affektiver und interpersoneller Persönlichkeitszüge. Zur Ätiopathogenese tragen genetische, weitere neurobiologische und multiple psychosoziale Faktoren (Erziehungsstil, Misshandlungen, sozioökonomischer Status etc.) sowie deren Wechselwirkungen bei. Befunde aus der Bildgebung weisen auf eine besondere Bedeutung präfrontaler und amygdalärer Strukturen hin. Testosteron und Vasopressin zeigen einen positiven Zusammenhang mit antisozialen Verhaltensweisen, wohingegen Serotonin, Kortisol und Oxytocin eine negative Assoziation aufweisen. Neurokognitive Defizite finden sich v.a. bei psychopathischen Individuen und beinhalten eine Einschränkung der emotionalen Empathie und des emotionalen Lernens. Psychotherapeutische Interventionen sollten hochstrukturiert und eher behavioral ausgerichtet sein. Psychopharmakologische Interventionen erfolgen „off-label“ und symptomorientiert


Der Schmerz ◽  
2002 ◽  
Vol 16 (5) ◽  
pp. 365-372 ◽  
Author(s):  
P. Nilges

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