Gastroösophageale Refluxkrankheit
Der Begriff gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) umfasst das weite Spektrum von der nichterosiven Refluxerkrankung bis zur Präkanzerose Barrett- Ösophagus und vom refluxgetriggerten Asthma bronchiale bis zur Laryngitis posterior. Nicht nur die typischen Symptome wie Sodbrennen oder saures Aufstossen, sondern auch die vielfältigen Beschwerden extraösophagealer Manifestationen machen auf eine GERD aufmerksam. Bei jungen Patienten ist die Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) als alleinige Massnahme vertretbar. In der Regel sollte aber im Rahmen der Primärdiagnostik eine endoskopische Untersuchung durchgeführt werden, um das Krankheitsstadium als Basis für die Therapie festzulegen und um Begleitumstände sowie Komplikationen zu erkennen. Dagegen sind Langzeit-pH-Metrie und Manometrie nur in speziellen Situationen angezeigt. Als Standardmedikamente für Akut- und Langzeitbehandlung eignen sich alle heute verfügbaren PPI gleichermassen. Der Erfolg einer Antirefluxoperation hängt wesentlich von der Patientenselektion ab, welche kritisch vorgenommen werden sollte. Der Stellenwert interventioneller endoskopischer Verfahren muss noch durch Langzeitbeobachtungen definiert werden. Das Risiko einer Entartung von Barrettschleimhaut wurde zwar überschätzt, trotzdem ist eine gewissenhafte Überwachung durch bioptische Kontrollen anzuraten. Mit der endoskopischen Mukosaablation steht für intraepitheliale Neoplasien und für Frühkarzinome eine wenig invasive Therapieoption zur Verfügung.