Auf der Suche nach dem Best Point of Service für hochaltrige, chronisch-kranke und sterbende Menschen: Die medikalisierte geriatrische Langzeitbetreuung der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz
Zusammenfassung Hintergrund Hochaltrigkeit und damit einhergehende Multimorbidität fordern spezialisierte Versorgung von geriatrischen Patienten. Im Vergleich dreier Versorgungsstrukturen (Palliativmedizinische Einrichtung im Akutkrankenhaus, Hospiz, Pflegeheim) wurde der Mehrwert einer Abteilung für medikalisierte geriatrische Langzeitbetreuung (MG) der Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) der Stadt Graz für hochaltrige Menschen am Lebensende überprüft. Methodik In einer retrospektiven Untersuchung wurden Kennzahlen der Jahre 2011 und 2015 zu 1398 Patienten in den genannten Versorgungsstrukturen verglichen. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die MG eine adäquate, qualitativ hochwertige sowie kosteneffiziente Versorgungsstruktur für die beschriebenen Patienten darstellt. Ökonomisch betrachtet, beansprucht eine adäquate Versorgung in einer MG deutlich weniger Ressourcen für die beschriebene Klientel. Schlussfolgerung Aktuell orientieren sich die Finanzierungsströme im österreichischen Gesundheitssystem nur unzureichend an einer abgestuften Versorgung und dem Best Point of Service. Als Voraussetzung für eine abgestufte Versorgung wird eine Anpassung der Finanzierungsstruktur empfohlen.