Kognition und Psychopathologie bei autosomal dominant vererbten Ataxien
Autosomal-dominante Ataxien sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, denen ein zerebelläres Syndrom gemeinsam ist. Neben motorischen Einschränkungen zeigen sich auch häufig kognitive Beeinträchtigungen und affektive Störungen. Exekutive Dysfunktion und Gedächtnisdefizite stehen dabei im Vordergrund. In dieser Arbeit wird ein Überblick über die bisher veröffentlichten Befunde zur Neuropsychologie bei verschiedenen spinozerebellären Ataxien und weiteren seltenen hereditären Ataxien gegeben. Die Notwendigkeit von neuropsychologischen Untersuchungen bei diesen Patientengruppen wird deutlich. Weitere Forschungen über den Verlauf der kognitiven Entwicklung und über den Zusammenhang mit klinischen Parametern (u. a. Krankheitsbeginn, Repeatlänge, Schweregrad der Erkrankung) sind notwendig, um in Zukunft Patienten entsprechend beraten zu können. Eine Empfehlung für neuropsychologische Tests zur Diagnostik wird genannt.