scholarly journals Chronische Schmerzen nach Inguinalhernienchirurgie

Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (19) ◽  
pp. 1053-1059 ◽  
Author(s):  
Joël L. Lavanchy ◽  
Konrad Streitberger ◽  
Joel Zindel ◽  
Guido Beldi

Zusammenfassung. Chronische Schmerzen nach Inguinalhernienoperationen sind häufig. Die aktuelle Evidenz zeigt, dass die endoskopische Versorgung von Hernien mit einem Netz chronische postoperative Schmerzen verringert. Dieser Review zeigt mögliche Ursachen und therapeutische Optionen bei Patienten mit chronischen Schmerzen nach Hernienoperationen auf.

Author(s):  
Lydia Frenzel ◽  
Matthias Vogel ◽  
Christian Riediger ◽  
Jörg Frommer ◽  
Christoph Lohmann ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Trotz erfolgreicher Operation klagt ungefähr jeder Fünfte Patient nach einem Kniegelenkersatz fortwährend über chronische Schmerzen. Vorangegangene Studien diskutieren in diesem Zusammenhang, dass operative Eingriffe bei einigen Patienten postoperativen traumatischen Stress auslösen. In dieser explorativen Untersuchung soll festgestellt werden, ob nach Totalem Kniegelenkersatz postoperative Dissoziation als Ausdruck von postoperativen traumatischem Stress (neu)auftritt. Außerdem soll untersucht werden, ob diese Patienten nach einem Jahr häufiger chronische postoperative Schmerzen aufweisen und inwiefern sich der Schmerzverlauf zu den anderen Patienten unterscheidet. Methodik Es wurden 201 Patienten untersucht, die eine primäre Knie-TEP erhielten. Sie beantworteten zu 3 Messzeitpunkten u. a. Fragebögen zu Knie-Schmerzen (WOMAC) und zur Feststellung von Dissoziation (FDS-20): 1 Tag präoperativ (T1), 10 Wochen postoperativ (T2) und 1 Jahr postoperativ (T3). Ergebnisse In die Analysen wurden 145 Patienten eingeschlossen. Die Inzidenz von postoperativer Dissoziation beträgt 8,3%. Dabei berichten die Patienten mit postoperativer Dissoziation nicht nur häufiger über chronische postoperative Schmerzen nach einem Jahr (p=0,016), sondern der Schmerz reduziert sich postoperativ auch in einem geringerem Maß als bei den Patienten ohne postoperative Dissoziation (p=0,025). Diskussion Die Befunde liefern Indizien dafür, dass postoperative Dissoziation als Ausdruck von postoperativem traumatischen Stress nach Totalem Kniegelenkersatz neuauftritt. Auch wenn Dissoziation kurzfristig ein Abwehrmechanismus zur Regulation von unerträglichen Affekten zu sein scheint, geht sie langfristig mit mehr chronischen postoperativen Schmerzen einher. Die Patienten mit postoperativer Dissoziation profitieren darüber hinaus weniger in einem 1-jährigen follow up von einem Totalem Kniegelenkersatz hinsichtlich der Schmerzreduktion. Schlussfolgerung Strategien zur Verringerung der Dissoziation könnten zu stärkerer Schmerzreduktion nach Knie-TEP Implementierung führen und sollten in zukünftigen Interventionsstudien untersucht werden.


2020 ◽  
Vol 77 (6) ◽  
pp. 252-257
Author(s):  
Johannes Grolimund

Zusammenfassung. Chronische, postoperative Schmerzen sind häufig, so auch bei Patienten nach handchirurgischen Eingriffen. Bezüglich der Identifikation von Risiko- und Schutzfaktoren hinsichtlich chronischer, postoperativer Schmerzen wurden beträchtliche Fortschritte erzielt. Psychologische Aspekte – das heisst kognitive, affektive und solche auf Verhaltensebene – einschliesslich Depressivität, Angst, Schmerzkatastrophisieren und Vertrauen des Patienten in den Behandler spielen eine zentrale Rolle für die Vorhersage der Wahrscheinlichkeit, chronische, postoperative Schmerzen zu entwickeln. Diese Faktoren sind messbar und dienen als wichtige Ansatzpunkte für spezifische, psychologische Interventionen durch den Chirurgen oder ein interdisziplinäres Team. Die empirische Evaluation dieser Behandlungen zeigt, dass psychologische als auch interdisziplinäre, multimodale Interventionen von chirurgischen Patienten akzeptiert werden und in der Lage sind, postoperative Schmerzen und Beeinträchtigung zu reduzieren.


Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (16) ◽  
pp. 894-901
Author(s):  
Christine Attenhofer Jost ◽  
Philippe Müller ◽  
Osmund Bertel ◽  
Barbara Naegeli ◽  
Christoph Scharf ◽  
...  

Zusammenfassung. Das Wissen um kardiovaskuläre Veränderungen im Alter und deren therapeutische Optionen ist wichtig. Es kann zur Hypertrophie des linken Ventrikels, zur diastolischen Dysfunktion, Herzklappenveränderungen und pulmonaler Hypertonie kommen. Im Alter entwickeln Patienten häufig eine arterielle Hypertonie. Bei über 100-Jährigen sind valvuläre Veränderungen häufig (Aortenstenose und Mitralinsuffizienz). Das Risiko einer koronaren Herzkrankheit beträgt 35 % für Männer und 24 % für Frauen. Im Alter sind Sinusknotendysfunktion und Vorhofflimmern gehäuft. 25 % aller Schlaganfälle sind kardiale Embolien bei Vorhofflimmern. Kardiale Interventionen bei Betagten werden zunehmend häufiger durchgeführt und beinhalten koronare kathetertechnische Revaskularisationen oder Klappeneingriffe (perkutaner Aortenklappenersatz oder MitraClip). Die optimale Therapie im Alter beinhaltet neben kardiovaskulären Interventionen auch Medikamente und eine Lebensstilmodifikation und dient vor allem der Verbesserung der Lebensqualität.


2020 ◽  
Vol 145 (24) ◽  
pp. 1748-1753
Author(s):  
Dagmar Dräger ◽  
Andrea Budnick ◽  
Reinhold Kreutz

Was ist neu? Schmerz und Schmerzfolgen Chronische Schmerzen bei älteren Pflegebedürftigen, die in der eigenen Häuslichkeit leben, sind aufgrund ihrer Häufigkeit und Intensität von hoher Relevanz. Schmerzfolgen werden in dieser vulnerablen Gruppe insbesondere in Form von ausgeprägten Beeinträchtigungen der Mobilität und Aktivität deutlich. Schmerzkommunikation in der ambulanten Versorgung Sowohl die versorgenden Ärztinnen und Ärzte als auch das Pflegepersonal ambulanter Pflegedienste kommunizieren zu selten mit den schmerzbetroffenen Pflegebedürftigen über Schmerzen, ihre Intensität und Dauer sowie über das Schmerzmanagement. Medikamentöse Schmerztherapie Die in der ambulanten Versorgung schmerzbetroffener Pflegebedürftiger defizitäre Schmerztherapie bedarf einer Überprüfung der Angemessenheit schmerzreduzierender Arzneistoffe, der gleichzeitigen Verordnung von Dauer- und Bedarfsmedikation sowie klarer Angaben zu Dosis und Dosisintervallen auf verbindlichen Medikationsplänen. Interdisziplinäre Ressourcen Den Herausforderungen einer interdisziplinären Versorgung älterer Pflegebedürftiger im ambulanten Setting wurde bisher zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl die Interdisziplinarität im Schmerzmanagement schon lange gefordert wird. Multidisziplinäres Handeln, basierend auf abgestimmten Leitlinien und Standards, stellt den Schlüssel für ein angemessenes Schmerzmanagement dar. Die Schnittstellenkommunikation zwischen den Berufsgruppen ist optimierungsbedürftig.


2016 ◽  
Vol 16 (03) ◽  
pp. 192-198 ◽  
Author(s):  
U. Nowak ◽  
A. Reimann

ZusammenfassungAls selten werden Erkrankungen mit einer Prävalenz < 5/10 000 bezeichnet. In Deutschland leben ca. 4 Millionen Menschen mit einer der ca. 7 000–9 000 Seltenen Erkrankungen (SE). Patienten brauchen z. T. Jahre bis zur richtigen Diagnose. Es fehlen kompetente und strukturierte Behandlungseinrichtungen, qualitätsgeprüfte Informationen und meist auch kurative therapeutische Optionen. Ca. 80 % der Erkrankungen haben eine genetische Pathogenese, ca. 50 % manifestieren früh oder – aufgrund der hohen Sterblichkeit – sogar ausschließlich im Kindesalter. Die Versorgung verlangt regelhaft einen interdisziplinären, multiprofessionellen und sektorenübergreifenden Ansatz. Das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) hat die Versorgungsforschung (VF) bei SE als eine wichtige Maßnahme identifiziert. Prioritär sollten allerdings Fragestellungen untersucht werden, die sowohl hochspezifisch für SE als auch von hoher Versorgungsrelevanz sind. Hierzu gehören die Umsetzung des NAMSE-Zentrenmodells und die Anwendung von Orphan Drugs. VF bei SE muss sich mit besonderen komplexen Herausforderungen, u. a. der geringen Zahl von Clustern, auseinandersetzen. Deshalb sind geeignete VF-Ressourcen an Zentren für Seltene Erkrankungen unabdingbar.


2009 ◽  
Vol 29 (02) ◽  
pp. 81-93 ◽  
Author(s):  
G. Horneff

ZusammenfassungDie Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis erfolgt durch eine Kombination von nichtsteroidalen Antirheumatika, systemischen und/oder intraartikulären Glukokortikoiden, klassischen Basistherapeutika, Immunsupressiva und Biologika. Die neuen bio-logischen Medikamente erwiesen sich als au-ßerordentlich wirksam, auch bei schweren oder bislang therapierefraktären Verläufen. Drei Tumor-Nekrose-Faktor-Inhibitoren (Eta-nercept, Adalimumab und Infliximab) wurden bereits untersucht. Weitere therapeutische Optionen bestehen durch Inhibition von Interleukin-1 durch Anakinra, Canakinumab und Rilonacept, Interleukin 6 durch Tocilizumab oder der Inhibition der T-Zellaktivierung durch Abatacept. In dieser Übersichtsarbeit werden die pharmakologischen Therapieoptionen orientierend an der Existenz von kontrollierten randomisierten Studien dargestellt.


2014 ◽  
Vol 23 (03) ◽  
pp. 195-201 ◽  
Author(s):  
U. Wagner ◽  
M. L. Krasselt

ZusammenfassungDas Altern ist mit einer Zunahme der Häufigkeit degenerativer Erkrankungen ebenso assoziiert wie mit dem vermehrten Auftreten von Autoimmun- und Krebserkrankungen. Die Untersuchungen der vergangenen Jahre unterstützen eindeutig die These eines Immunsystems, das einem physiologischen Alterungsprozess unterliegt. Bezeichnend für diese Immunseneszenz sind zudem Defekte in der zellulären Immunität mit resultierender vermehrter Infektanfälligkeit, dem Verlust zuvor erworbener spezifischer Immunität sowie einer verminderten Effektivität von Impfungen. Hier liegt jedoch auch die Krux: Die Unterscheidung zwischen der physiologischen Alterung einerseits und altersassoziierten Erkrankungen andererseits ist außerordentlich schwierig. Dieser Artikel wird versuchen, den Prozess der Immunseneszenz näher zu charakterisieren und auf die Veränderungen des Immunsystems einzugehen, die möglicherweise eine Rolle bei der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen spielen. Es werden auch vielversprechende Ausblicke auf mögliche therapeutische Optionen zur Korrektur dieser Veränderungen gegeben.


2011 ◽  
Vol 02 (04) ◽  
pp. 187-187
Author(s):  
Beate Fessler
Keyword(s):  

Chronische Schmerzen bei Krebspatienten treten nicht erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Bis zu 40% leiden bereits im Frühstadium unter Dauerschmerz. Eine effektive Schmerztherapie ist deshalb nicht nur in der palliativen Situation wichtig, mahnte Dr. Uwe Richter, Chemnitz-Rabenstein, auf dem Fachpresse-Workshop „Supportivtherapie in der Onkologie“. Für die Patienten ist es daher wichtig, dass ihre zum Teil sehr starken Schmerzen frühzeitig, nachhaltig und besonders verträglich gelindert werden.


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