Familien mit psychisch kranken Eltern

2016 ◽  
Vol 45 (2) ◽  
pp. 109-120 ◽  
Author(s):  
Seraina Locher ◽  
Stephanie Hefti ◽  
Alain Di Gallo ◽  
Binia Roth ◽  
Marc Schmid

Zusammenfassung. Hintergrund: Eine psychische Erkrankung eines Elternteils sowie eine niedrige Paarzufriedenheit der Eltern sind psychosoziale Risikofaktoren für eine gesunde kindliche Entwicklung. Diese psychosozialen Risikofaktoren treten in Familien häufig gleichzeitig auf und akkumulieren sich. Fragestellung: In einer Stichprobe mit einem psychisch kranken Elternteil (N = 63) und in einer nicht-klinischen Vergleichsstichprobe (N = 342) wurden die Zusammenhänge zwischen der Paarzufriedenheit und der psychischen Belastung der Eltern und den Verhaltens- und Bindungsauffälligkeiten des Kindes untersucht. Methode: Die Paarzufriedenheit (Quality of Marriage Index QMI) und die psychische Belastung der Eltern (Brief Symptom Inventory BSI) wurden im Selbsturteil erhoben. Die Verhaltens- und Bindungsauffälligkeiten des Kindes (Child Behavior Checklist CBCL/4 – 18, Relationship Problems Questionnaire RPQ) wurden durch einen Elternteil beurteilt. Ergebnisse: Psychisch kranke Eltern wiesen eine deutlich niedrigere Paarzufriedenheit auf als Eltern aus der nicht-klinischen Vergleichsstichprobe. Die Paarzufriedenheit der Eltern hing in beiden Stichproben signifikant mit den Verhaltensauffälligkeiten des Kindes zusammen. Dieser Zusammenhang verschwand, wenn die elterliche psychische Belastung als Kontrollvariable berücksichtigt wurde. Zwischen der Paarzufriedenheit der Eltern und den Bindungsauffälligkeiten des Kindes bestand in beiden Stichproben kein Zusammenhang. Die Paarzufriedenheit der Eltern wirkte nicht als Mediator zwischen der psychischen Belastung der Eltern und den Verhaltens- und Bindungsauffälligkeiten des Kindes. Schlussfolgerung: In der Behandlung psychisch kranker Eltern sollten gezielte familienzentrierte Interventionen frühzeitig berücksichtigt werden.

2017 ◽  
Vol 26 (2) ◽  
pp. 118-126 ◽  
Author(s):  
Martin Schröder ◽  
Tania Pérez ◽  
Corinna Buderer ◽  
Marc Schmid

Zusammenfassung. Symptome von Bindungsstörungen, auch in Verbindung zu anderen psychischen Symptomen, sind von hoher Relevanz für die Hilfeplanung in der Kinder- und Jugendhilfe. Dennoch wurde diesen im Bereich der epidemiologischen Forschung in der Kinder- und Jugendhilfe bisher kaum die notwendige Beachtung geschenkt. Vor diesem Hintergrund wurden 116 Heimkinder, 276 Pflegekinder und 339 Kinder aus der Allgemeinbevölkerung mit der Child Behavior Checklist (CBCL) und dem Relationship Problems Questionnaire (RPQ) untersucht. Heimkinder erreichten in der CBCL signifikant höhere Werte als Pflegekinder. Die Wahrscheinlichkeit für einen auffälligen Wert in der CBCL war bei Heimkindern 20.96-mal und bei Pflegekindern 8.02-mal so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Im RPQ zeigten sich keine Unterscheide zwischen Heim- und Pflegekindern. Die Wahrscheinlichkeit für einen auffälligen Wert im RPQ war bei Heimkindern 25.29-mal und bei Pflegekindern 19.37-mal so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Eine Abklärung der psychischen Belastung und Bindungsproblematik des Kindes sowie eine darauf abgestimmte Hilfeplanung sind wesentlich, um einer Überforderung des Kindes und der Fürsorgeperson vorzubeugen und dem Kind korrigierende Bindungserfahrungen zu ermöglichen.


2009 ◽  
Vol 18 (1) ◽  
pp. 15-22 ◽  
Author(s):  
Toshiaki Tanaka ◽  
Shigeru Tai ◽  
Yoji Morisaki ◽  
Katsuhiko Tachibana ◽  
Yasuko Kambayashi ◽  
...  

2011 ◽  
Vol 20 (2) ◽  
pp. 72-82 ◽  
Author(s):  
Tania Pérez ◽  
Alain Di Gallo ◽  
Klaus Schmeck ◽  
Marc Schmid

Pflegekinder vereinen häufig frühkindliche Traumatisierung und vielfältige andere psychosoziale und biologische Risikofaktoren auf sich. Insbesondere die weite Verbreitung von Bindungsstörungen bei Pflegekindern wird oft als eine Folge der belastenden Beziehungserfahrungen in ihren Ursprungsfamilien beschrieben. Im Rahmen einer epidemiologischen Untersuchung an 394 Pflegekindern wurden traumatische Lebenserfahrungen mit dem Essener Trauma-Inventar für Kinder (ETI-KJ-F) im Fremdurteil und das Bindungsverhalten mit der deutschen Übersetzung des Relationship Problems Questionnaire (RPQ) erfasst. Zudem wurde die Child Behavior Checklist (CBCL) vorgegeben. In diesen Analysen gingen die Ergebnisse von 275 Pflegekindern im Altersbereich zwischen 5 und 16 Jahren ein (Durchschnittsalter 10.98 Jahre; SD = 3.26). 69 % der Pflegeeltern berichten, dass die von ihnen betreuten Kinder mindestens ein interpersonelles traumatisches Ereignis durchlebt haben. Berechnet man Mittelwertsunterschiede zwischen Gruppen mit und ohne interpersoneller Traumatisierung, zeigen sich, kontrolliert für Alter, Geschlecht, Dauer des Pflegeverhältnisses und Anzahl Betreuungswechsel, signifikante Unterschiede bezüglich dem Ausmaß von Bindungsproblemen und psychopathologischen Symptomen in der CBCL, wobei sich diese insbesondere beim gehemmten Bindungsverhalten und im internalisierenden Problemverhalten zeigen. Die Zahl der Betreuungswechsel hat auf diese Variablen ebenfalls einen entscheidenden Einfluss. Die große Traumabelastung von Pflegekindern in ihren Ursprungsfamilien und deren enger Zusammenhang mit der Bindungssentwicklung und Psychopathologie zeigt, wie wichtig eine „traumasensible“ Hilfeplanung sowie eine entsprechende Beratung und Weiterbildung der Pflegeeltern sind.


2016 ◽  
Vol 45 (4) ◽  
pp. 234-244 ◽  
Author(s):  
Margarete Bolten ◽  
Sarah Goergen ◽  
Martin Schöder ◽  
Marc Schmid ◽  
Christina Stadler

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Frühe Interaktionserfahrungen zwischen Eltern und ihren Kindern wirken sich langfristig auf deren psychische Entwicklung aus. Jedoch können verschiedenen psychosoziale Risikofaktoren, insbesondere mütterliche psychische Erkrankungen, die Qualität solcher Interaktionen verändern und sich damit ungünstig auf die psychische Gesundheit von Kindern auswirken. Fragestellung: In der vorliegenden Untersuchung wurde deshalb geprüft, ob sich psychische Probleme von Müttern auf ihr Interaktionsverhalten auswirken und ob dieses wiederum mit Verhaltensproblemen bei Vorschulkindern assoziiert ist. Methode: Es wurden insgesamt 63 Mutter-Kind-Paare untersucht. Die psychische Gesundheit der Mütter wurde mit Hilfe des Brief Symptom Inventory (BSI), Verhaltensprobleme der Kinder mittels der CBCL erfasst. Die Mutter-Kind-Interaktion wurde während einer standardisierten Verhaltensbeobachtung videographiert und von zwei blinden Ratern ausgewertet. Ergebnisse: Multiple Regressionsanalysen zeigen, dass die globale psychische Belastung von Müttern 13 % der Varianz externalisierender und 14.5 % der Varianz internalisierender Symptome bei Vorschulkindern aufklärt. Weiterhin wurde deutlich, dass nur bei den internalisierenden Störungen die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion einen Effekt auf die Ausprägung kindlicher Symptome hatte. Außerdem fanden wir einen Mediatoreffekt für mütterliche Intrusivität. Diskussion: Die Befunde der vorliegenden Studie ermöglichen somit ein besseres Verständnis der Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten im Vorschulalter, da sie spezifische Interaktionsmerkmale als Risikofaktoren für internalisierende Probleme identifizieren konnten und die Bedeutung der psychischen Gesundheit der Mutter unterstreichen. Daraus kann abgeleitet werden, dass bei einer psychotherapeutischen Behandlung von Vorschulkindern, neben der symptomorientierten Therapie, eine Entlastung der Mütter und eine Verbesserung der Mutter-Kind-Interaktion von großer Relevanz ist.


2000 ◽  
Vol 23 (2) ◽  
pp. 105-116 ◽  
Author(s):  
Leigh A. Lardieri ◽  
Jan Blacher ◽  
H. Lee Swanson

The present study investigated whether (a) siblings of children with (LD) and without learning disabilities (NLD) differed in terms of psychological adjustment and perceived impact of their target brother or sister, and (b) whether parents of LD and NLD children differed in terms of perceived stress and burden. Based on Child Behavior Checklist (CBCL) scores of target child behavior, families were divided into four groups: (a) No LD and no behavior problems (BP), (b) LD only, (c) BP only, and (d) LD and BP. Siblings ( n=71) and their parents ( n=67) were interviewed in their homes. Regardless of whether the target child was LD or NLD, parent reports of the internalizing and externalizing behavior scores from the CBCL differentially reflected the presence of behavior problems. The results indicated that (a) LD and NLD siblings differed in their perception of the quality of their sibling relationships and self-reports of their own behavior, and (b) the parents of children reported to have a behavior problem with or without LD reported higher levels of perceived burden. A substantial indicator of the impact of a child with LD on siblings and parents was related to whether children with LD also had behavior problems.


2019 ◽  
Vol 77 (10) ◽  
pp. 712-722
Author(s):  
Joseana Wendling WITHERS ◽  
Sandra Baggio MUZZOLON ◽  
Marise Bueno ZONTA

ABSTRACT To describe the influence of adapted hip-hop dancing on the quality of life (QoL) and biopsychosocial profile of children/adolescents with cerebral palsy (CP). Methods Pilot study including 18 children/adolescents with CP and Gross Motor Function Classification System levels I and II. Nine participants took part in an adapted hip-hop dance practice (study group; SG), and nine others served as the control group (CG). All participants were assessed with the Pediatric Outcomes Data Collection Instrument and the Child Behavior Checklist at baseline and after at least three months of dance practice and a public performance (SG) or a similar period without intervention (CG). Results Improvement in QoL was observed in the SG in the domains of transfer and basic mobility (p = 0.00*), sporting and physical function (p = 0.04*), and global function and symptoms (p = 0.01*). In the SG, there was a reduction in emotional and behavioral problems and an increase in social competence in the biopsychosocial profile. Greater participation in adapted hip-hop dancing was associated with a greater gain in the transfer and basic mobility domains (p = 0.05*) of the Pediatric Outcomes Data Collection Instrument and in the activities (p = 0.05*) and social (p = 0.04*) scales of the Child Behavior Checklist. Conclusions Children/adolescents with CP participating in adapted hip-hop dance practice showed improvement in QoL and biopsychosocial profile scores.


Author(s):  
A. Gosch

Zusammenfassung: Fragestellung: In der vorliegenden Studie sollte geklärt werden, ob sich Mütter von Kindern mit geistiger Behinderung unterschiedlicher Ätiologie (Williams-Beuren-Syndrom - WBS, Down-Syndrom - DS, nichtsyndromaler Ätiologie - LB/GB) von Müttern nichtbehinderter Kinder in ihrem Belastungserleben unterscheiden. Methodik: Es wurden 85 Mütter von Kindern mit WBS, DS, LB/GB und Mütter von nichtbehinderten Kindern (VG) mithilfe des Patenting Stress Indexes (PSI) befragt. Den Müttern wurde zusätzlich die Child Behavior Checklist (CBCL) vorgelegt, um kindliche Verhaltensauffälligkeiten zu erfassen. Die Parallelisierung fand anhand desAlters der Kinder, des Geschlechts und der Wortschatztestleistung im Hamburg Wechsler Intelligenztest (HAWIK-R) statt. Ergebnisse: Mütter von Kindern mit WBS und DS weisen einen signifikanten höheren PSI-Gesamtstresswert auf als Mütter von Kindern mit LB/GB und VG. Dieses Ergebnis ist auf signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich des kindbezogenen Stresses, aber nicht der elternbezogenen Belastung, zurückzuführen. Auf Subskalenebene des Kinderbereichs fühlen sich Mütter von Kindern mit WBS und DS im Vergleich zu den anderen beiden Gruppen signifikant durch die kindlichen Anforderungen und dem wenig akzeptablen Verhalten ihres Kindes belastet. Mütter von Kindern mit LB/GB beschreiben sich ebenfalls als signifikant belasteter durch ein unakzeptables kindliches Verhalten als Mütter normalentwickelter Kinder. Mütter von Kindern mit WBS schätzen ihre Belastung durch ein hyperaktives Verhalten, eine geringe Anpassungsfähigkeit und größere Stimmungslabilität ihrer Kinder signifikant höher ein als Mütter der anderen drei Gruppen. Bezüglich des Erwachsenenbereichs schätzen sich Mütter von Kindern mit DS als signifikant depressiver und weniger kompetent in ihrem Erziehungsverhalten ein und geben mehr Gesundheitssorgen an als Mütter der anderen drei Gruppen. Mütter von Kindern mit LB/GB fühlen sich im Vergleich zu den anderen Gruppen am wenigsten durch partnerschaftliche Probleme belastet und in ihrer elterlichen Rolle eingeschränkt. Kein Zusammenhang kann zwischen dem kindlichen Alter, dem sozioökonomischen Status und dem Belastungsgrad gesehen werden, allerdings korrelieren der Grad der geistigen Behinderung als auch der Verhaltensauffälligkeiten signifikant mit dem mütterlichen Belastungsgrad. Schlussfolgerung: Es kann festgehalten werden, dass es sowohl allgemeine Belastungsfaktoren wie die hohen Anforderungen durch das Kind und sein unakzeptableres Verhalten gibt, die mit einer kindlichen Behinderung einhergehen als auch spezifische, die mit dem Verhaltensphänotyp eines Syndroms assoziiert sind.


Author(s):  
M. Noterdaeme ◽  
F. Minow ◽  
H. Amorosa

Zusammenfassung: Frage: Die Child Behavior Checklist (CBCL) wird in großen, unausgelesenen Stichproben verwendet, um Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen zu erfassen. In der hier vorgelegten Arbeit wird untersucht, inwieweit sich die CBCL eignet, um die bei einer Stichprobe entwicklungsgestörter Kinder typischerweise auftretenden Probleme zu erfassen. Methodik: Es wurden zwei Stichproben entwicklungsgestörter Kinder, bei denen Schwierigkeiten im Bereich der Sprache und der Kommunikation bestanden, untersucht. Es handelte sich um 34 Kinder mit einem frühkindlichen Autismus und 34 alters-, geschlechts- und intelligenzparallelisierte Kinder mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung. Bei den zwei Stichproben wurde im Rahmen der routinemäßigen Abklärung der Symptomatik die CBCL ausgefüllt. Ergebnisse: Die Hälfte der sprachgestörten Kinder hatten im CBCL-Gesamtscore Werte im klinischen Bereich. Bei diesen Kindern sind die Probleme vor allem auf den Skalen «Aufmerksamkeitsstörungen», «Soziale Probleme» und «Zurückgezogenheit» anzutreffen. Etwa zwei Drittel der autistischen Kinder werden auf den oben genannten Syndromskalen als auffällig eingestuft. 32 der 34 autistischen Kinder erreichen auf der Skala V «Schizoid/Zwanghaft» auffällige Werte, während dies nur für ein sprachgestörtes Kind der Fall ist. Die Einzelitem-Analyse zeigt, daß in beiden Stichproben überdurchschnittlich häufig über entwicklungsbezogene Probleme (Sprechprobleme, Einnässen…) berichtet wird. Schlußfolgerungen: Die CBCL ist geeignet, um die bei entwicklungsgestörten Kindern charakteristischen Verhaltensauffälligkeiten zu erfassen. Diese Auffälligkeite n werden sowohl auf der Ebene der Syndromskalen wie auch durch Einzelitems erfaßt. Hohe Werte auf der Skala «Schizoid/Zwanghaft» sollten bei diesen Kindern Anlaß zu einer gezielten diagnostischen Abklärung eines frühkindlichen Autismus geben.


2017 ◽  
Vol 65 (4) ◽  
pp. 219-229 ◽  
Author(s):  
Lisa-Marina Fritz ◽  
Sabine Domin ◽  
Annekatrin Thies ◽  
Julia Yang ◽  
Martin Stolle ◽  
...  

Zusammenfassung. Psychisch erkrankte Eltern erleben mehr elterlichen Stress als psychisch gesunde Eltern. Elterliche psychische Erkrankungen sowie elterlicher Stress sind mit ungünstigen Erziehungspraktiken assoziiert. Kinder psychisch erkrankter Eltern haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls psychisch zu erkranken. Psychische Auffälligkeiten des Kindes und das elterliche Stresserleben beeinflussen sich wiederum wechselseitig. Komplexe Maßnahmen erscheinen notwendig, die die elterliche psychische Erkrankung, die elterliche Stressbelastung, psychische Erkrankungen des Kindes und die Eltern-Kind-Interaktion gleichermaßen berücksichtigen. Das Eltern-Kind-Projekt des Ev. Krankenhauses Alsterdorf in Hamburg bietet im Verbund mit dem Werner Otto Institut ein stationäres Behandlungsprogramm, in dem psychisch erkrankte Elternteile und ihr ebenfalls psychisch erkranktes Kind gemeinsam aufgenommen werden. Für diese psychisch erkrankten Elternteile wurde das Gruppenprogramm SEEK (Seelische Erkrankungen, Eltern und Kinder) entwickelt, das die Themen Elternschaft und psychische Erkrankung behandelt. Eine klinische Gruppe (N = 28) nahm während ihres stationären Aufenthaltes zusätzlich zum üblichen Behandlungsprogramm am Gruppenprogramm SEEK teil, eine Vergleichsgruppe (N = 26) durchlief das übliche Behandlungsprogramm. Die elterliche Stressbelastung wurde zu Beginn und am Ende des stationären Aufenthaltes in beiden Gruppen anhand des Eltern-Belastungs-Inventars (EBI) sowie zwei selbst entwickelter Items erhoben. Elterliche psychische Symptome wurden zu Beginn und am Ende des stationären Aufenthaltes in beiden Gruppen anhand der Hopkins-Symptom-Checkliste-25 (HSCL-25) erfasst. Die Ergebnisse zeigen die hohe Belastung der Elternteile in dieser Stichprobe. Am Ende des stationären Aufenthaltes waren in beiden Gruppen die elterliche Stressbelastung sowie die psychische Belastung signifikant reduziert: In der klinischen Gruppe reduzierte sich die mittlere Belastung im Elternbereich (EBI) von M = 81.82 auf M = 74.39, in der Vergleichsgruppe von M = 80.85 auf M = 74.92. Die mittlere Belastung im Kindbereich (EBI) verringerte sich in der klinischen Gruppe von M = 68.75 auf M = 63.04, in der Vergleichsgruppe von M = 74.65 auf M = 68.15. Die mittlere Symptombelastung im Bereich Angst (HSCL-25) reduzierte sich in der klinischen Gruppe von M = 21.25 auf M = 18.71, in der Vergleichsgruppe von M = 20.88 auf M = 17.69. Im Bereich Depression (HSCL-25) verringerte sich die mittlere Symptombelastung in der klinischen Gruppe von M = 33.57 auf M = 28.50, in der Vergleichsgruppe von M = 33.27 auf M = 25.96. Jedoch ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der elterlichen Stressbelastung und in der psychischen Belastung zwischen den Gruppen.


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