Präzisionsonkologie revolutioniert Nuklearmedizin mit theranostischem Ansatz

2019 ◽  
Vol 42 (04) ◽  
pp. 321-327
Author(s):  
Dirk Wolfram Becker ◽  
Roger Knopp ◽  
Falk Kunkel ◽  
Uwe Schwarz ◽  
Johanna Seemann ◽  
...  

ZusammenfassungRadiopharmazeutika erleben dank spektakulärer Forschungserfolge eine Renaissance. Große Hoffnungen richten sich auf Methoden, mit denen Mediziner versteckte Krebsgeschwüre aufspüren und dann zielgenau bekämpfen können.Mit der Registrierung von 90Y als Yttriga und der bahnbrechenden weltweit ersten Zulassung des 68Ge/68Ga-Radionuklidgenerators GalliaPharm® hat Eckert & Ziegler den Weg für einen theranostischen Ansatz in der Nuklearmedizin und Onkologie geebnet.Eckert & Ziegler positioniert sich hier als Komplettanbieter für die klinische Routine und die pharmazeutische Industrie.Das Unternehmen bietet folgende Produkte aus einer Hand: Pharmazeutische Entwicklung von Liganden, die mit Nukliden für PET und Therapie auf Modular Lab-Synthesemodulen markiert werden können; Herstellung von gebrauchsfertigen Arzneimitteln für klinische Studien und Routine; Kalibrierung von Messgeräten; Herstellung von Strahlungsquellen zur Qualitätskontrolle; Kameratechnik und Strahlenschutz sowie Heißzellen für Routinesynthesen für Patienten. Eckert & Ziegler, ein starker Partner für Forscher und Kliniker, verbessert ständig seine Produkte und Dienstleistungen, um die Patienten besser zu versorgen.

2020 ◽  
Vol 43 (02) ◽  
pp. 167-183
Author(s):  
Robert Krempien ◽  
Marc Münter ◽  
Stefan Dresel

ZusammenfassungDas therapeutische Konzept einer suffizienten Strahlentherapie ist die Applikation einer ausreichend hohen therapeutischen Dosis im anvisierten Zielvolumen bei gleichzeitiger maximaler Schonung des umgebenden Normalgewebes. Es zeigt sich jedoch mehr und mehr, dass die traditionellen Anatomie-basierten Schnittbildgebungen (CT, MRT) die Tumorausdehnung häufig über- oder unterbewerten. Seit der Einführung der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) in die klinische Routine wird angestrebt, die morphologische Basis der Bestrahlungsplanungs-CT durch die funktionellen Informationen der PET zu ergänzen und somit zu einer biologisch funktionellen Bestrahlungsplanung zu gelangen. Durch eine präzise Koregistrierung der funktionellen, metabolischen Daten mit den für die Bestrahlungsplanung erforderlichen anatomischen Informationen aus den CT-Aufnahmen kommt die PET/CT-Technik den Anforderungen der Hochpräzisionsbestrahlung entscheidend entgegen. Klinische Studien bei nahezu allen Tumorentitäten zeigen einen erheblichen Einfluss der PET/CT auf die Konturierung der Zielvolumina. Erhebliche Änderungen zeigen sich in 20 % bis über 50 % der Fälle gegenüber rein CT-basierten Konturierungen. Im Folgenden haben wir die wesentlichen Daten in Bezug auf Staging und Zielvolumendefinition und soweit vorhanden auf Therapieansprechen zusammengefasst.


2018 ◽  
Vol 97 (S 01) ◽  
pp. S231-S278 ◽  
Author(s):  
Patrick Schuler

ZusammenfassungDer Roboter-assistierten Chirurgie (RAC) im Kopf-Hals-Bereich wird ein großes Potenzial zugeschrieben. Vor allem in der operativen Onkologie wird der Einsatz von Roboter-Systemen als besonders interessant erachtet. Bislang sind 2 Gerätetypen (DaVinci® und FLEX®) für die klinische Anwendung im Kopf-Hals-Bereich zugelassen, und multiple weitere Systeme befinden sich in der präklinischen Erprobungsphase. Auch wenn prinzipiell bestimmte Patientengruppen von der RAC profitieren könnten, finden sich keine systematischen randomisierten Studien. Ein möglicher Vorteil der RAC gegenüber den bisherigen Standardverfahren kann daher bisher nicht nachgewiesen werden. Der begrenzte klinische Nutzen und die finanzielle Zusatzbelastung scheinen aktuell der Hauptgrund zu sein, warum der flächendeckende Einsatz der RAC bislang ausgeblieben ist. Diese Übersichtsarbeit beschreibt die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der RAC im Kopf-Hals-Bereich. Außerdem werden die finanziellen und technischen Herausforderungen, sowie anstehende Weiterentwicklungen der RAC beleuchtet. Besonderes Augenmerk wird auf spezielle Risiken der Roboter-Chirurgie und aktuell laufende klinische Studien gelegt. Mittelfristig wird davon ausgegangen, dass die RAC Einzug in die klinische Routine erhalten wird und sich das medizinische Personal zunehmend mit den technischen, wissenschaftlichen und auch ethischen Besonderheiten auseinandersetzen muss.


1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 602-607 ◽  
Author(s):  
Paulus

Zwischen 1958 und 1961 wurden rund 10000 Kinder mit schweren Gliedmaßendefekten geboren, deren Mütter das Schlafmittel Thalidomid eingenommen hatten. Seit dieser Katastrophe herrscht bei pharmazeutischer Industrie, Ärzten und Patientinnen berechtigte Vorsicht, häufig jedoch auch irrationale Panik im Hinblick auf den Einsatz von Arzneimitteln in der Schwangerschaft. Nach statistischen Erhebungen nehmen 15–50% aller Schwangeren Medikamente im ersten Schwangerschaftsdrittel ein, oft noch in Unkenntnis der Schwangerschaft, was angesichts der sensiblen Phase der Organogenese in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten besonders fatale Auswirkungen haben kann. Nach Thalidomid wurden weitere teratogene Arzneimittel wie Kumarin-Derivate (z.B. Warfarin), Vita-min A und seine Derivate (z.B. Isotretinoin), Folsäureantagonisten oder Antikonvulsiva wie Hydantoin oder Valproinsäure entdeckt. Eine Vielzahl anderer Wirkstoffe gilt als potentiell embryo-/fetotoxisch, wobei der Effekt dieser Pharmaka vor allem von Dosis und Expositionszeit abhängt. Bei zahlreichen Präparaten liegen Kasuistiken über Fehlbildungen vor, jedoch fehlen Studien mit statistischer Aussagekraft. Die pharmazeutische Industrie zieht sich auf eine juristisch sichere Position zurück, indem sie bei den meisten Präparaten in der Fachinformation unter der Rubrik «Schwangerschaft» «kontraindiziert» oder zumindest «strenge Indikationsstellung» vermerkt. Ein therapeutischer Nihilismus bei chronisch kranken Schwangeren kann jedoch z.B. im Falle von Epilepsie, Hypertonie oder Asthma bronchiale zu dramatischen Verschlechterungen der Grunderkrankung und damit zu einer erheblichen Gefährdung der fetalen Entwicklung führen. Andererseits werden durch unzureichende Aufklärung von Patientinnen und medizinischem Fachpersonal über die realen Risiken einer bereits erfolgten medikamentösen Therapie in der Frühgravidität zahlreiche Schwangerschaftsabbrüche ohne fundierte Indikation durchgeführt. Grundsätzlich sind altbewährte Präparate neuen Wirkstoffen vorzuziehen. Ist jedoch eine Exposition mit einem unzureichend erprobten Wirkstoff in Unkenntnis der Gravidität erfolgt, sollten ausgewiesene Beratungszentren für Reproduktionstoxikologie mit entsprechenden Datenregistern etabliert und konsultiert werden.


2017 ◽  
Vol 74 (4) ◽  
pp. 165-170
Author(s):  
Rainer Grobholz

Zusammenfassung. Das Prostatakarzinom ist der häufigste Tumor des Mannes und aufgrund von Vorsorgeprogrammen und verbesserter Aufklärung ist die Inzidenz derzeit weiter steigend. Neben der verbesserten klinischen Diagnostik hat die Bildgebung mittels multiparametrischer Magnetresonanztomographie (mpMRT) grosse Fortschritte erzielt. In Verbindung mit dem transrektalen Ultraschall (TRUS) und den MRT Daten ist eine gezieltere Diagnostik von auffälligen Herden in Form von sogenannten Fusionsbiopsien möglich. Die Einbindung der mpMRT in das Biopsieverfahren hat, im Vergleich zur konventionellen TRUS gesteuerten Biopsie, zu einer erhöhten Sensitivität für die Detektion klinisch signifikanter Tumoren geführt. Da das biologische Verhalten der Prostatakarzinome eine starke Heterogenität aufweist, ist es wichtig, behandlungsbedürftige Tumoren früh zu erkennen. Neben den klinischen Parametern spielt die bioptische Diagnostik dabei eine zentrale Rolle. Für die Einschätzung der Aggressivität ist der Gleason-Score nach wie vor einer der zentralen Parameter. Derzeit liegt die dritte Überarbeitung seit der Originalpublikation im Jahre 1966 vor. Um die Probleme des Gleason-Gradings zu umgehen, wurden neue Grad-Gruppen entwickelt, welche auf dem Gleason-Grading aufbauen. Hierbei werden einzelne oder mehrere Gleason-Scores in fünf verschiedene Gruppen mit gleichem biologischen Outcome zusammengefasst. Diese Gruppen erlauben eine sehr gute Unterteilung in Tumoren mit exzellenter Prognose und nur sehr geringem Progressionsrisiko sowie in Tumoren mit schlechter Prognose und hohem Progressionsrisiko. Diese Einteilung erleichtert das Gespräch mit dem Patienten und hilft bei der Auswahl der passenden Therapie. Gleichwohl gibt es noch Fälle, bei denen mehrere Optionen möglich sind und bei denen die Entscheidung für die eine oder andere Therapiestrategie schwierig sein kann. Um der Lösung dieses Problems näher zu kommen, sind derzeit Multigentests verfügbar, welche das Tumorgewebe auf eine bestimmte Anzahl von Genveränderungen untersuchen und daraus einen Scorewert berechnen, anhand welchem eine Risikoabstufung für ein aggressives biologisches Verhalten abgeleitet werden kann. Die Verfügbarkeit dieser Multigentests konnte die klinische Entscheidungsfindung hinsichtlich des weiteren therapeutischen Procedere verbessern, wie die ersten prospektiven Studien zu diesem Thema zeigen konnten. Grössere multizentrische prospektive klinische Studien mit entsprechenden klinischen Verlaufsdaten stehen jedoch noch aus, weshalb derzeit seitens der Fachgesellschaften noch keine Empfehlungen für den Einsatz von Multigentests abgegeben wurden.


Author(s):  
Sabine Loeber ◽  
Christina Dinter ◽  
Karl Mann

Fragestellung: Im Verlauf einer Suchterkrankung kommt es häufig zum Auftreten depressiver Störungen. Depressive Symptome, die auch nach Abschluss der Entzugsphase persistieren, erweisen sich als ein zentraler Prädiktor für einen Rückfall und sollten im Rahmen von Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden. Methodik: In der vorliegenden Arbeit wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um sowohl randomisierte Therapievergleichsstudien als auch weitere klinische Studien zu identifizieren, die die Effektivität einer integrativen Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen und Depression untersuchen. Ergebnisse: Die Ergebnisse der wenigen identifizierten Untersuchungen zeigen, dass durch ein integratives Behandlungskonzept, bei dem sowohl die Suchterkrankung als auch depressive Störungen behandelt werden, eine Reduktion depressiver Symptome und eine Steigerung der Abstinenzquote erzielt wird. Schlussfolgerungen: Methodische Mängel der vorliegenden Untersuchungen bzw. die noch ausstehende Replikation von Befunden schränken jedoch gegenwärtig die vorliegenden positiven Ergebnisse zur integrierten Behandlung ein. Ferner gestaltet sich die Etablierung integrierter Behandlungsansätze aufgrund der nach wie vor zu beobachtenden Trennung zwischen Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und allgemein-psychiatrischen Einrichtungen schwierig.


2018 ◽  
Vol 22 (03) ◽  
pp. 122-126 ◽  
Author(s):  
Markus van der Giet

ZusammenfassungBei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine arterielle Hypertonie ein häufiger Begleiter. Seit über 2 Jahrzehnten ist bekannt, dass ein nicht kontrollierter Blutdruck mittelfristig zu einem schnelleren Nierenfunktionsverlust führt und damit auch eine Nierenersatztherapie fast unweigerlich droht. In den letzten Jahrzehnten hat man über klinische Studien versucht, den idealen Zielblutdruckwert zu ermitteln, der die Progression der Niereninsuffizienz maximal reduziert und damit gleichzeitig auch die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität positiv beeinflusst. In den aktuellen Leitlinien der Europäischen Hypertoniegesellschaft oder auch von KDIGO wurde ein systolisches Blutdruckziel von unter 140 mmHg zur optimalen Behandlung von nierenkranken Hypertonikern definiert. Aber nach Analyse der SPRINT-Studie gibt es sehr gute Hinweise, dass eine Blutdrucksenkung auf unter 130 mmHg systolisch auch für nierenkranke Patienten Sinn macht. Eine erste Leitlinie US-amerikanischer kardiologischer/nephrologicher/hypertensiologischer Fachgesellschaften hat dieses Ziel von unter 130/80 mmHg bei Nierenkrankheit auch bereits definiert.


2019 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 184-195
Author(s):  
Milka Marinova ◽  
Timo Wilhelm-Buchstab ◽  
Holger Strunk

Zusammenfassung Hintergrund Das lokal fortgeschrittene Pankreaskarzinom ist ein lebenslimitierender Tumor mit einer Vielzahl von Symptomen, u. a. Tumorschmerz. Lokal ablative Verfahren, die thermische oder auch nichtthermische Techniken anwenden, können als moderne Therapieoptionen zur Tumorkontrolle und symptomatischen Verbesserung eingesetzt werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die derzeit verfügbaren Behandlungsverfahren und -ergebnisse, einschließlich unserer eigenen Erfahrungen mit dem hoch-intensiven fokussierten Ultraschall (HIFU). Methode Unsere Erfahrungen mit der HIFU-Therapie beim Pankreaskarzinom basieren auf 89 Patienten (UICC III-IV). Neben den HIFU-Ergebnissen wurden Ergebnisse zur lokalen Tumorkontrolle, Sicherheit sowie Mortalität und behandlungsabhängigen Veränderung von Symptomen aus publizierten Studien zur Radiofrequenz-, Mikrowellen- und Kryoablation, irreversiblen Elektroporation und stereotaktischen Strahlentherapie einbezogen. Ergebnisse Obwohl die unterschiedlichen Modalitäten überwiegend sicher durchführbar sind, bietet der HIFU mit seiner Nicht-Invasivität einen entscheidenden methodischen Vorteil. Mit HIFU konnte bei 85 % der Patienten eine effektive und langanhaltende Schmerzlinderung erreicht werden; bei 50 % war nach 6 Wochen keinerlei analgetische Medikation erforderlich. Leider sind Schmerzlinderung und Lebensqualität bei den anderen lokalen Behandlungsmethoden nur selten untersucht. Eine Tumormassenreduktion konnte mit allen ablativen Therapien erreicht werden, wobei diese 6 Monate nach HIFU im Mittel bei 60 % lag. Unterschiede in der behandlungsassoziierten Morbidität wurden berichtet, sind jedoch aufgrund der unausgewogenen Studienpopulationen nur eingeschränkt vergleichbar. Schlussfolgerung Eine Vielzahl an lokal ablativen Behandlungsmodalitäten sind zur Tumormassenreduktion beim fortgeschrittenen Pankreaskarzinom verfügbar, bieten aber unterschiedlichen symptomatischen Nutzen. Eine effektive und langanhaltende Reduktion von Tumorschmerzen ohne Einführen von Nadeln oder Elektroden in den Tumorbereich bietet ausschließlich das HIFU-Verfahren. Randomisierte, kontrollierte klinische Studien zum direkten Vergleich der hier vorgestellten Modalitäten sind in der näheren Zukunft zu befürworten.


Author(s):  
M Wüstner ◽  
E Mertiny ◽  
R Thees-Laurenz ◽  
C Kappes-Schädler
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