Aspirationspneumonie nach Petroleumingestion – Lampenöl ist kein Heilmittel
Zusammenfassung Anamnese Wir stellen den Fall eines 78-jährigen Mannes vor, der nach Einnahme einer kleinen Menge Petroleum eine Aspirationspneumonie mit konsekutiver Sepsis entwickelt hatte. Untersuchungen und Diagnose Da zunächst von einer versehentlichen Aufnahme ausgegangen worden war, sollte die Verdachtsdiagnose einer demenziellen Erkrankung abgeklärt werden. Eine ausführliche Exploration des Patienten konnte mithilfe fremdanamnestischer Angaben eine psychiatrische Erkrankung ausschließen. Stattdessen stellte sich der Glaube an alternativmedizinische Heilungsversprechen als Ursache der Petroleumingestion heraus. Therapie und Verlauf Eine psychiatrische Behandlung war nicht notwendig, während sich die körperliche Verfassung nach antimikrobieller Therapie stabilisierte. Folgerung Das psychiatrische Konsil kann hilfreich sein, um Verhaltensweisen, die auf eine psychische Erkrankung hindeuten, diagnostisch einordnen zu können.