Fall für Drei Ausgegipst

physiopraxis ◽  
2021 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 30-34
Author(s):  
Sebastian Müller ◽  
Alfons Fuchs ◽  
Conny Szilvas

Die heute vierjährige Mia kommt mit einem beidseitigen Klumpfuß zur Welt. Nur mithilfe regelmäßiger Gipsserien lassen sich ihre Fehl-stellungen korrigieren. Für die interdisziplinäre Betreuung des Mädchens sorgen seit ihrer Geburt eine Physiotherapeutin, ein Kinderorthopäde und ein Orthopädietechnikermeister.

2016 ◽  
Vol 73 (7) ◽  
pp. 385-391
Author(s):  
Frauke Förger

Zusammenfassung. In der Schwangerschaft kommt es zu einer Veränderung des mütterlichen Immunsystems. Diese immunologischen Veränderungen können sich in positiver oder negativer Form auf mütterliche Autoimmunerkrankungen auswirken. Patientinnen sollten ihre Schwangerschaft in einer inaktiven Krankheitsphase planen und im Vorfeld über mögliche mütterliche und kindliche Risiken und über schwangerschaftskompatible Therapiemöglichkeiten informiert werden. In der Schwangerschaft können eine schwangerschaftskompatible individualisierte Therapie sowie eine interdisziplinäre Betreuung den stabilen Krankheitsverlauf begünstigen und Risiken für Mutter und Kind senken.


Author(s):  
Murat Yildiz ◽  
Gabor Matyas ◽  
Kerstin Wustmann ◽  
Christine Attenhofer Jost ◽  
Francesca Bonassin ◽  
...  

ZusammenfassungIm ersten Teil des vorliegenden Beitrags wurde im Detail auf die Genetik, Diagnose, Differenzialdiagnose, die diagnostische Bildgebung, Follow-up, die kardiovaskulären Probleme sowie die Manifestation an Aorta und den großen Gefäßen bei Patienten mit dem Marfan-Syndrom (MFS) eingegangen. In diesem zweiten Teil werden die medikamentöse Therapie des MFS, seine Bedeutung im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft, die Beteiligung von Augen und Wirbelsäule bei MFS-Patienten sowie die organisatorischen Aspekte einer Marfan-Sprechstunde erläutert. Das MFS ist mit einer Prävalenz von etwa 1–2:10.000 die häufigste hereditäre Bindegewebserkrankung mit vaskulärer Komponente. Ursache sind Mutationen im Gen, das für das extrazelluläre Matrixprotein Fibrillin‑1 kodiert. Die Erkrankung wird autosomal-dominant vererbt. Es handelt sich um eine Multisystemerkrankung mit Beteiligung der Aorta, der Mitralklappe, Augen- und Skelettveränderungen. Die Augen- und/oder die Wirbelsäulenbeteiligung sind nicht zu unterschätzen, da sowohl die Skoliose als auch die Linsendislokation etwa 60 % der Patienten mit MFS betreffen. Bis anhin konnte kein Wirkstoff einen klaren Vorteil hinsichtlich klinischer Ereignisse in MFS-Patienten zeigen. Es besteht jedoch der allgemeine Konsens, Patienten mit MFS einen β‑Rezeptoren- oder Angiotensinrezeptorblocker isoliert oder als Kombinationstherapie zu verabreichen. Bei bestehendem Kinderwunsch muss ein besonderes Augenmerk auf die Planung der Schwangerschaft gelegt werden. Im Fall eines Aortenwurzeldurchmessers > 4–4,5 cm empfiehlt sich, entweder einen prophylaktischen Aortenwurzelersatz zu erwägen oder von einer Schwangerschaft abzuraten. Eine strukturierte Langzeitbetreuung ist für Patienten mit MFS essenziell.


1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 551-560 ◽  
Author(s):  
Oechslin ◽  
Turina ◽  
Lauper ◽  
Weiss ◽  
Vogt ◽  
...  

Die Betreuung von Frauen mit kardiovaskulären Erkrankungen erfordert das Verständnis der Anatomie und Physiologie sowie die Kenntnis der physiologischen Adaptationsmechanismen während der Schwangerschaft und Geburt. Eine Risikostratifizierung vor der Konzeption beinhaltet eine klare Diagnose, die Beratung über Risikofaktoren in der Schwangerschaft und das Wiederholungsrisiko bei angeborenen Herzfehlern. Die Beurteilung und Betreuung dieser Frauen kann komplex sein und erfordert häufig zum optimalen Management der mütterlichen und kindlichen Risiken ein interdisziplinäres Team. Auch wenn komplexe, kardiovaskuläre Probleme bestehen, ist bei Frauen ohne wesentliche Einschränkung in den Alltagsaktivitäten und bei adäquater Betreuung das Risiko einer Schwangerschaft vertretbar. Schwere Mitralstenose, schwere Stenose des linksventrikulären Ausflußtraktes, schwere Aortenisthmusstenose, Aneurysma im Anastomosenbereich nach Operation einer Aortenisthmusstenose, primäre oder sekundäre pulmonale Hypertonie (Eisenmenger Syndrom), Marfan Syndrom mit Dilatation der Aorta ascendens oder mit hämodynamisch relevanter Aorteninsuffizienz besitzen ein hohes mütterliches und – je nach Art der Erkrankung – in unterschiedlichem Ausmaß auch kindliches Risiko: Eine Schwangerschaft wird abgeraten. Die kardiale Indikation zur Sectio caesarea ist bei angepaßtem Monitoring selten gegeben. Je nach Risikoprofil muß die interdisziplinäre Betreuung dieser Frauen in einem Kompetenzzentrum erfolgen. Eine umfassende Beratung beinhaltet auch ein Gespräch über die Antikonzeption. Die Tubenligatur kann zur Vermeidung einer Hoch-Risiko-Schwangerschaft eine angemessene und sichere Methode sein.


OP-Journal ◽  
2017 ◽  
Vol 33 (02) ◽  
pp. 114-117
Author(s):  
Matthias Militz

ZusammenfassungInfektionen an langen Röhrenknochen und intramedullärem Implantat stellen eine besondere Herausforderung in der chirurgischen Behandlung dar. Der Vorteil der intramedullären Platzierung des Osteosynthesematerials schlägt im Falle einer Infektion in das Gegenteil um, da die Infektion in aller Regel den gesamten Markraum betrifft, in dem das Implantat platziert ist. Bei der operativen Therapie steht die konsequente Sequestrektomie mit Implantatentfernung im Vordergrund. Gerade bei Trümmerzonen im Frakturbereich kann die Sequestrektomie oft nur über einen offenen Zugang erreicht werden, die u. U. auch eine Segmentresektion beinhaltet. Für die Knochen- und Weichteilrekonstruktion ist nach der Infekteradikation die Optimierung der Perfusion zu prüfen. Die Stabilisierung im Sanierungsintervall mit einem Fixateur beeinträchtigt den Markraumzugang und sollte der definitiven Rekonstruktion vorbehalten bleiben. Temporär kann die Immobilisierung im Cast vorgenommen werden, am Femur hat sich die Behandlung mit einem Wechselnagel in unserem Therapiekonzept bewährt. Begleitend zu den chirurgischen Maßnahmen sind die interdisziplinäre Betreuung und die Antibiotikabehandlung entsprechend dem ABS-Prinzip umzusetzen. Infektionen an langen Röhrenknochen und intramedullärem Implantat stellen eine besondere Herausforderung in der chirurgischen Behandlung dar.


Author(s):  
Jérôme Defosse ◽  
Mark Schieren ◽  
Torsten Loop ◽  
Cerstin Arndt ◽  
Rainer Röhrig ◽  
...  

ZusammenfassungDie Erhebung klinischer Behandlungsdaten in Registerdatenbanken hat seit Jahren einen hohen Stellenwert in der Versorgungsforschung. Hierdurch kann bspw. eine kritische Prüfung der Sicherheit, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit klinischer Behandlungskonzepte an großen Untersuchungskollektiven erfolgen. Die erhobenen Erkenntnisse aus der Registerforschung entsprechen der tatsächlichen Patientenklientel und dem Versorgungsalltag der teilnehmenden Kliniken. Sie sind nicht durch strenge Einschlusskriterien oder realitätsferne Rahmenbedingungen klinischer prospektiver Studien beschränkt. Durch die Implementierung des Deutschen Thoraxregisters wurde erstmalig die Möglichkeit geschaffen, die interdisziplinäre Betreuung (Thoraxchirurgie, Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie) von Patienten mit operativen Eingriffen am Thorax ganzheitlich in einer Datenbank zu erfassen und auszuwerten. Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT) wurde ein ursprünglich rein thoraxchirurgisches Register des Klinikums der Universität Witten/Herdecke-Köln in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg erweitert. Nach Ausarbeitung eines umfangreichen Datenschutzkonzepts und Abschluss der Pilotphase wurde das Deutsche Thoraxregister als erstes perioperatives, interdisziplinäres Behandlungsregister im Januar 2016 offiziell implementiert. Neben der reinen Registerforschung, profitieren die teilnehmenden Kliniken vor allem durch die „benchmarking“-Funktionen. Das „benchmarking“, also der Vergleich der Behandlungsqualität verschiedener Kliniken, erlaubt es, individuelle Profile, Stärken und Schwächen im nationalen Vergleich zu identifizieren und eigene Fortschritte über mehrere Jahre zu verfolgen. Das Eingabe- und Benchmarkportal ist jederzeit online verfügbar (www.thoraxregister.de). Seit Oktober 2016 wurde das Teilnehmerspektrum erweitert, sodass sämtliche Kliniken mit mindestens 50 thoraxchirurgischen Eingriffen im Jahr teilnahmeberechtigt sind.


2008 ◽  
Vol 08 (05) ◽  
pp. 310-317
Author(s):  
Kerstin Steppberger ◽  
Christian Falkenberg ◽  
Volker Schuster ◽  
Sonja Henjes ◽  
Thomas Kapellen ◽  
...  

ZusammenfassungDie Mukoviszidose stellt als häufigste angeborene frühletale Stoffwechselerkrankung in Europa eine therapeutische Herausforderung dar. Die Verbesserung der Betreuung durch Maßnahmen der Qualitätssicherung ist daher von großer Bedeutung.Für diese Arbeit wurden die Krankheitsverläufe der Mukoviszidose-Patienten in Leipzig von 1980–2003 retrospektiv ausgewertet.Es wird gezeigt, dass eine konsequente Datensammlung und regelmäßige Auswertung die Betreuung von chronisch kranken Patienten verbessern können.Insgesamt wurden 1239 Patientenjahre und 10 149 ambulante Vorstellungstermine erfasst. Ausgewertet wurden Diagnosealter und Symptome bei Diagnosestellung, Gene-tik, Körpermaße, Lungenfunktionsuntersuchungen, mikrobiologische Befunde, Therapie und Dauer der stationären Behandlungen.Dadurch entstand für jeden betreuten Patienten ein individueller tabellarischer Verlaufsbogen, der durch den schnellen Überblick über Verlauf und klinischen Zustand des Patienten ein effektiveres Handeln ermöglicht. Die Übergabe eines Patienten an eine andere Ambulanz ohne Informationsverlust wurde ebenfalls möglich.


2017 ◽  
Vol 36 (01/02) ◽  
pp. 39-43
Author(s):  
C. Schneider-Gold ◽  
S. Petri

ZusammenfassungRepeat-Erkrankungen sind hereditäre durch pathologische Expansionen sich wiederholender Triplettoder Multiplett-DNA-Sequenzen (Repeats) hervorgerufene, in der Regel multisystemische Erkrankungen. Bevorzugt das neuromuskuläre System betreffen die myotonen Dystrophien Typ 1 und 2 (DM 1, 2), die okulopharyngeale Muskeldystrophie (OPMD), die spinobulbäre Muskelatrophie (SBMA, auch Kennedy-Syndrom) und eine Form der ALS, die durch Repeat-Expansionen im C9ORF72-Gen verursacht wird. Zunehmendes Verständnis der molekularen Pathogenese dieser Erkrankungen bildet die Grundlage für neue kausale Therapiestrategien, die sich überwiegend noch im präklinischen Stadium befinden oder in ersten klinischen Studien getestet werden. Das Monitoring und die Therapie von neurologischen und internistischen Symptomen (wie respiratorischer Insuffizienz oder kardialer Mitbeteiligung) erfordert eine interdisziplinäre Betreuung.


2018 ◽  
Vol 18 (01) ◽  
pp. 19-27
Author(s):  
M. Lacher ◽  
J.-H. Gosemann

ZusammenfassungAnorektale Malformationen (ARM) umfassen ein breites Spektrum angeborener anorektaler Fehlbildungen mit unterschiedlicher Komplexität und Prognose. Die Komplexität der ARM und das funktionelle Ergebnis werden durch häufig assoziierte Fehlbildungen des Urogenitaltrakts, der lumbosakralen Wirbelsäule sowie des Spinalkanals bestimmt.Obwohl teratogene und auch genetische Einflüsse diskutiert werden, bleibt die Ätiologie dieser kongenitalen Malformationen unklar. Aufgrund der Komplexität des Krankheitsbildes sollten Kinder mit einer ARM in einem spezialisierten Zentrum für Kinderchirurgie behandelt werden. Für die Verhinderung postoperativer Probleme und zum Erreichen des bestmöglichen funktionellen Langzeitergebnisses sind eine hohe Expertise des behandelnden Teams und die genaue Kenntnis der individuellen Besonderheiten der einzelnen ARM obligat. Durch eine gute operative Versorgung, interdisziplinäre Betreuung und engmaschige Nachbehandlung können eine hohe Rate an Stuhl- und Urinkontinenz sowie eine möglichst normale psychosoziale Entwicklung des betroffenen Kindes erreicht werden.


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