Beckeninsuffizienzfrakturen bei einer älteren Patientin mit Osteopetrose

2021 ◽  
Author(s):  
Julian Ramin Andresen ◽  
Anna Schrum ◽  
Sebastian Radmer ◽  
Reimer Andresen

Zusammenfassung Einleitung Bei der Osteopetrose handelt es sich um eine seltene hereditäre Knochenerkrankung, bei der es durch eine Störung des Knorpel-Knochenstoffwechsels zu einer pathologischen Anhäufung der Knochenmatrix mit Sklerosierung des Markraums und konsekutiver Verdrängung des blutbildenden Knochenmarks kommt. Bei der autosomal-dominant vererbten Osteopetrose Typ 2 (ADOII) handelt es sich um eine langsam verlaufende Form, die mit einer erhöhten Frakturgefährdung einhergeht. Fallbeschreibung und Ergebnisse Wir berichten über eine 80-jährige Patientin mit akut aufgetretenen, immobilisierenden lumbosakralen Schmerzen ohne vorangegangenes Trauma. Anamnestisch ergab sich kein Anhalt für das Vorliegen eines Malignoms, eine Osteoporose war nicht bekannt. Laborchemisch fand sich ein Vitamin D Mangel und eine erhöhte alkalische Phosphatase, der Calciumwert lag im Normbereich, eine Anämie oder Thrombozytopenie waren nicht nachweisbar. Die Sonographie des Abdomens war bis auf eine leichte Splenomegalie unauffällig. Zur weiteren Abklärung der Schmerzen erfolgten konventionelle Röntgenaufnahmen, ein CT sowie ein MRT der LWS und des Beckens. Des Weiteren erfolgten a.p. Röntgenaufnahmen der rechten Hüfte und Schulter. In der LWS zeigte sich eine charakteristische 3-Schichtung der Wirbelkörper mit Mehrsklerosierung der Grund- und Deckplatten, die sogenannten Sandwichwirbel, ohne Anhalt für eine Fraktur. In den Beckenaufnahmen zeigte sich eine ausgeprägte Dichtezunahme mit diffusen, inhomogenen Sklerosierungen sowie abgelaufenen Frakturen im vorderen Beckenring. Ein „Knochen im Knochen“ – Bild fand sich im Caput humeri und Caput femoris. Als schmerzursächlich fanden sich eine beidseitige komplexe Fraktur des Os sacrum sowie Frakturen im vorderen Beckenring in den CT-Schnittbildern. In der zusätzlich durchgeführten Knochenmineralgehaltsbestimmung mittels spinaler QCT und CTXA der Hüften fand sich ein stark erhöhter Knochenmineralgehalt. Die Patientin wurde schmerztherapeutisch eingestellt, schmerzadaptiert mobilisiert und physiotherapeutisch behandelt. Hierunter fand sich eine deutliche Schmerzreduktion von initial VAS 8 auf VAS 3. Mit einer Verbesserung des Barthel-Index von 35 auf 75 Punkte konnte die Patientin nach 3-wöchiger multimodaler Komplextherapie in die häusliche Umgebung entlassen werden. Der bestehende Vitamin D Mangel wurde auf > 30 ng/ml substituiert. Diskussion Passend zu einer ADOII fand sich bei unserer Patientin eine deutlich erhöhte Knochenmasse und -dichte mit inhomogenen knöchernen Sklerosierungen. Die Beckeninsuffizienzfrakturen waren Ausdruck des erhöhten Frakturrisikos einer ADOII und ursächlich für die immobilisierenden Schmerzen. Da es unter konservativer Therapie zu einer deutlichen Schmerzreduktion kam, und die Patientin mobilisiert werden konnte, wurde von einer interventionellen oder osteosynthetischen Versorgung der Frakturen abgesehen.

2012 ◽  
Vol 21 (02) ◽  
pp. 83-87 ◽  
Author(s):  
E. Schacht ◽  
J. D. Ringe

ZusammenfassungEine langjährige orale Bisphosphonat (BP)– Behandlung der Osteoporose kann durch übermäßige Suppression des Knochenumbaues negative Effekte auf die Knochenqualität haben. Es gibt bislang keine verbindlichen Empfehlungen zur Anwendungsdauer der BP, aber eine Therapieunterbrechung nach etwa fünf Jahren wird heute überwiegend angeraten. Bezüglich anschließenden Folgebehandlung gibt es allerdings auch kaum publizierte wissenschaftliche Daten. Wir haben in einer zweijährigen Studie an 85 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose nach einer mittleren BP-Einnahmedauer von 4,2 Jahren zwei verschiedene Folge behandlungen vergleichend untersucht: Gruppe A (n = 42) erhielt 800 IE natürliches Vitamin D + 1200 mg Kalzium pro Tag, Gruppe B (n = 43) 1 µg Alfacalcidol + 500 mg Kalzium pro Tag. Primärer Endpunkt war die Änderung der Knochenmineraldichte (BMD) nach 12 und 24 Monaten. Weitere Endpunkte waren neu auftretende Stürze und Frakturen, Rückenschmerz (VAS 0–10) und unerwünschte Therapieeffekte. Zwischen den beiden Gruppen bestanden keine Unterschiede in den Ausgangscharakteristika Alter, Body-Mass-Index, Größenverlust, BMD, Rückenschmerz-Score und der Anzahl vorbestehender Stürze und Frakturen. In Gruppe A änderten sich die BMD-Werte an der LWS nicht signifikant während der zwei Jahre Follow-up nach Absetzen der BPEinnahme. Dagegen zeigte sich in Gruppe B für die LWS ein signifikanter Anstieg von 2,1 % (B vs. A p < 0,01). An den zwei Femurmessorten fanden wir leichte Abnahmen in der Vitamin-D-Gruppe und einen signifikanten Anstieg unter Alfacalcidol. Die mittlere Anzahl von Stürzen pro Patient blieb unverändert in Gruppe A und nahm signifikant ab in Gruppe B (p < 0,05). Die Anzahl der Patienten mit neuen Wirbelfrakturen unterschied sich nach zwei Jahren nicht zwischen beiden Therapiegruppen, während die Inzidenz von nichtvertebralen Frakturen in der Alfacalcidol-Gruppe signifikant niedriger ausfiel (p < 0,05). Des Weiteren fand sich eine signifikant stärkere Verminderung der Rückenschmerzen bei den Patienten unter Alfacalcidol- Behandlung. Bezüglich der Häufigkeit unerwünschter Wirkungen fand sich kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Therapieumstellung nach langzeitiger BP-Anwendung bei postmenopausaler Osteoporose auf Alfacalcidol der Nachbehandlung mit natürlichem Vitamin D überlegen ist.


2006 ◽  
Vol 6 (05) ◽  
pp. 318-320
Author(s):  
Guido Bürk ◽  
Wolfgang Hirsch ◽  
Volker Schuster ◽  
Boris Hügle

ZusammenfassungOsteopoikilose ist eine autosomal-dominant vererbte Skelettdysplasie, bei der sich radiologisch symmetrisch angeordnete fleckige Hyperostosen zeigen. Die Diagnose wird in aller Regel als Zufallsbefund gestellt, da die meisten Fälle symptomlos verlaufen.Wir berichten von einem 17 Jahre alten Jugendlichen, der sich wegen zunehmenden Gelenkschmerzen in beiden Knien und im rechten Handgelenk vorstellte. Die Symptomatik trat v. a. bei Belastung, bei schnellen Bewegungen und in Extremstellung auf. Es fand sich eine aktive Beugeund Streckhemmung beidseits. Schwellungen und Rötungen sowie andere Hauterscheinungen wurden verneint. Laborchemisch fand sich kein Anhalt für das Vorliegen einer rheumatischen/entzündlichen Erkrankung.Im Röntgenbild der rechten Hand und des rechten Knies zeigten sich multiple feinfleckige Verdichtungszonen. Molekulargenetisch wurde eine Mutation im LEMD3-Gen nachgewiesen und damit die Diagnose Osteopoikilose gesichert. Der Patient wurde mit nichtsteroidalen Antiphlogistika behandelt. Bei Nachkontrolle nach 6 Monaten berichtete der Patient über weiter bestehende mäßige Schmerzen und gelegentliche Gelenksteife.Die Osteopoikilose ist eine seltene, aber wichtige Differenzialdiagnose bei chronischen Gelenkschmerzen.


Author(s):  
G. Hinrichs ◽  
A. Behnisch ◽  
K. Krull ◽  
S. Reimers

Zusammenfassung Fragestellung: An einer Stichprobe von 145 männlichen Inhaftierten des Jugendstrafvollzuges wurden Einflussfaktoren, Struktur und Vorhersagbarkeit von Therapiemotivation erfasst. Methodik: Als Prädiktoren dienten biographische Daten, die Therapieerwartung, Persönlichkeitsmerkmale (gemessen mit dem FPI-R) sowie die psychische Belastung (erhoben über die Symptomcheckliste). Das Kriterium Therapiemotivation untergliederte sich in die Bereiche: Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswunsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung. Ergebnisse: Innerhalb der Stichprobe fand sich eine deutliche biographische, psychische und symptomatologische Belastung. Bei mittleren Werten für die Therapieerwartung und -motivation erklärten sich zwei Drittel zu einer Behandlung während ihrer Inhaftierung bereit. Schlussfolgerungen: Therapiemotivation erwies sich als eindimensionales Konstrukt, ließ sich am ehesten aus der emotionalen Labilität vorhersagen, gefolgt von der Symptombelastung, der Therapieerwartung sowie der Gehemmtheit. Bedeutsame Unterschiede durch zusätzliche Gruppenvergleiche fanden sich im Wesentlichen für die testpsychologischen Kennwerte, nicht so sehr für das Konstrukt der Therapiemotivation.


Author(s):  
Heribert Kirchner ◽  
Eva-Charlotte Kirchner-Overfeld ◽  
Georg Juckel ◽  
Martin Schäfer

Zusammenfassung. Einleitung: Das Ziel dieser Untersuchung war es, anhand eines 5-Jahres-Vergleiches in einer interdisziplinären Zentralen Notaufnahme (ZNA) mit psychiatrischer Vollversorgung bei alkoholbezogenen Patientenvorstellungen mögliche Veränderungen des Patientengutes herauszuarbeiten. Methodik: Hierzu erfolgte eine retrospektive Datenerhebung von alkoholbedingten ZNA-Vorstellungen in den Jahren 2009 und 2014. Patienten von mindestens 18 Jahren und mit einer alkoholassoziierten Vorstellung wurden in die Studie aufgenommen. In einem ersten Schritt erfolgte die Analyse der ZNA-Dokumentation. Danach wurde die digitale Klinikdokumentation hinsichtlich psychiatrischer und somatischer Komorbiditäten, erneuter C2-bedingter ZNA-Wiedervorstellungen und einer konsekutiven Inanspruchnahme eines suchtspezifischen stationären Behandlungsangebotes untersucht. Ergebnis: Im Jahr 2009 wurden in der Zentralen Notaufnahme 2267 psychiatrische Patientenvorstellungen erfasst. Davon konnten 596 (26.30 %) als alkoholassoziiert identifiziert werden. Im Jahr 2014 wurden 3.400 psychiatrische ZNA-Kontakte identifiziert, davon waren 1.021 Kontakte alkoholbedingt (30 %). Am Gesamtaufkommen aller ZNA-Kontakte machte die rein alkoholassoziierte Vorstellung im Jahr 2009 ca. 3,5 % aus, im Jahr 2014 lag der Anteil mit 4,2 % etwas höher. Es fand sich eine Erhöhung der produzierten Fälle pro Patient von 1,5 im Jahr 2009 auf 2 Fälle im Jahr 2014. Die Patientengruppen waren in beiden Jahren zu 70 % männlich und das Alter der Patienten, die sich alkoholassoziiert in der ZNA vorstellten, lag im Jahr 2009 im Mittel bei 45 Jahren (SD 11.7) und unterschied sich somit von Patienten aus dem Jahr 2014 mit einem Alter von 46 Jahren kaum (SD 13.1). Ein Großteil der Patienten nahm in den 12 Folgemonaten eine stationäre Behandlung wahr. Im Jahr 2009 waren hiervon 78,5 % der Pat. stationär im Jahr 2014 waren es 70,2 %. Es überwog im Jahr 2014 die kurze Verweildauer mit fast 50 % aller stationären Behandlungen (bis zu Zwei-Tage-Behandlung). Somatische Komorbidität hatte Einfluss auf die Verweildauer, psychiatrische Komorbidität erhöhte die Inanspruchnahme einer stationären Behandlung. Diskussion: Zwischen 2009 und 2014 hat sich die Charakteristik der alkoholbezogenen Patientenvorstellungen nicht wesentlich verändert. Jedoch konnte eine deutliche quantitative Veränderung i. S. einer Zunahme der alkoholassoziierten ZNA-Vorstellungen beobachtet werden.


Swiss Surgery ◽  
2003 ◽  
Vol 9 (6) ◽  
pp. 307-310 ◽  
Author(s):  
Gianom ◽  
Hollinger ◽  
Wirth

Die laparoskopische Kolonchirurgie benötigt oft als unterstützende Massnahme eine präoperative Markierung der Läsion, da dem Chirurgen die intraoperative orientierende Palpation fehlt. Die endoskopische Markierung mit Tusche ist aufgrund der Einfachheit und der langanhaltenden Markierung die Methode der Wahl. Nur wenige Komplikationen sind bei dieser Technik beschrieben. In unserem Fall traten im Anschluss an die Markierung einer idiopathischen ulzerösen Kolonveränderung progrediente Bauchschmerzen auf. Bei der Operation fand sich eine retroperitoneale gedeckte Perforation. Die entzündlichen Veränderungen waren derart, dass ein laparoskopisches Vorgehen unmöglich war und eine offene Hemikolektomie rechts notwendig war. Bei Fieber, Abdominalschmerzen und Zeichen der lokalen Peritonitis im Anschluss an eine endoskopische Tuschmarkierung muss an eine unerwünschte Reaktion auf die Tusche gedacht werden.


Praxis ◽  
2008 ◽  
Vol 98 (1) ◽  
pp. 31-34
Author(s):  
Oestmann ◽  
Mullis ◽  
Stanga

Wir berichten über eine heute 34-jährige Frau, die im Alter von 6 Monaten wegen rezidivierendem Erbrechen hospitalisiert werden musste. Als Ursache fand sich eine Nebenniereninsuffizienz mit Verminderung sämtlicher Hormone der Steroidhormonbiosynthese. Die weiteren Abklärungen ergaben bei dem phänotypisch weiblichen Säugling eine lipoide kongenitale adrenale Hyperplasie mit 46,XY DSD. 24 Jahre später konnte in der DNS-Sequenzanalyse ein homozygoter, in der Schweiz vorkommender Basenaustausch des steroidogenic acute regulatory protein-Gens gefunden werden, welcher zu einem Aminosäurenaustausch Leucin 260 Prolin (L260P) führt.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (1) ◽  
pp. 59-62
Author(s):  
Silvio Barandun ◽  
André Wyss ◽  
Armin Stucki

Zusammenfassung. Ein Patient mit bekannter hereditärer hämorrhagischer Telangiektasie stellt sich aufgrund einer transienten rechtsseitigen Armschwäche und Schwindel vor. Aufgrund der Klinik und der Risikofaktoren wird die Diagnose einer transienten ischämischen Attacke gestellt. Im Verlauf erleidet der Patient ein Krampfereignis und fiebert zweimalig auf, ohne dass sich ein klarer Infektfokus zeigt. Die initiale Schädel-MRT zeigt eine zentroparietale Läsion links mit Zeichen eines Begleitödems. Aufgrund dieses ungewöhnlichen Begleitödems muss differenzialdiagnostisch auch an ein neoplastisches Geschehen gedacht werden. Die weiteren Untersuchungen zeigen jedoch keine Hinweise auf eine Neoplasie, die Verlaufs-MRT des Schädels dann jedoch das Bild septischer Embolien mit einem Hirnabszess. Nach neurochirurgischer Sanierung und entsprechender antibiotischer Behandlung zeigt sich ein erfreulicher klinischer Verlauf. Als Ursache der septischen Embolien fand sich eine pulmonale arteriovenöse Malformation im Rahmen der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie, die komplikationsfrei gecoilt werden konnte.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (1) ◽  
pp. 45-47 ◽  
Author(s):  
Andreas Oestmann
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Wir berichten über einen 79-jährigen Patienten mit einer generalisierten Muskelschwäche. Als Ursache fand sich eine bioptisch und durch anti-HMGCR-Antikörper gesicherte Statin-induzierte immunmediierte nekrotisierende Myopathie. Erst die Behandlung mit Rituximab in Kombination mit Steroiden und Azathioprin führte zu einer Besserung der Muskelschwäche.


Author(s):  
Klaus Stamm ◽  
Hermann Schöler ◽  
Maria Weuffen †

Zusammenfassung. Frühgeburt und perinatale Komplikationen werden häufig als Risikofaktoren für Sprach- und Sprechstörungen angeführt, die Befundlage ist hier jedoch nicht eindeutig. Fraglich ist insbesondere, ob Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Geburt als spezifisches Risiko für Sprachstörungen gelten können. In der vorliegenden Arbeit wurden bei 86 sprachgestörten Zwillingen und 82 Zwillingen ohne Sprach-/Sprechauffälligkeiten Angaben aus dem perinatalen Bereich miteinander verglichen. Bei der sprachgestörten Gruppe traten signifikant häufiger Frühgeburten und Geburtskomplikationen auf. Auch eine Subgruppe sprachgestörter Kinder mit normalen nonverbalen Fähigkeiten wies gehäuft Probleme im Zusammenhang mit der Geburt auf. Ein Vergleich von frühgeborenen Kindern und solchen ohne Geburtskomplikationen zeigte, dass zwischen Frühgeburtlichkeit und dem Abschneiden im nichtsprachlichen Leistungs- und Entwicklungsbereich kaum Zusammenhänge bestehen. Lediglich für die motorische Entwicklung fand sich eine entsprechende (nicht signifikante) Tendenz. Die Befunde werden dahingehend interpretiert, dass Frühgeburt und perinatale Komplikationen ein spezifisches Risiko für Sprachstörungen darstellen können.


Phlebologie ◽  
1999 ◽  
Vol 28 (05) ◽  
pp. 144-148 ◽  
Author(s):  
V.Th.Ph. Tran ◽  
Adelheid Nelle ◽  
P. Glowacki ◽  
N. Frings

Zusammenfassung Ziel und Methoden: In einer retrospektiven Studie an n = 400 korrekt durchgeführten Magnakrossektomien (Krossenligatur mit resorbierbarem Vicryl®) haben wir überprüft, wie häufig sich trotz sorgsam durchgeführter Operation ein postoperatives Rezidiv einstellt. Mittels Doppler-/Duplexsonographie konnten n = 81 (20,25%) Leisten 4-5 Jahre postoperativ nachuntersucht werden. Ergebnis: Die gesamte Rate an Krossenrezidiven (inzwischen nachoperiert) lag bei n = 6. Dies entspricht 7,4% bezogen auf die n = 81 Nachuntersuchungen. In n = 21 (25,9%) fand sich eine geringe inguinale Insuffizienz bedingt durch einen kleinen V.-femoralis-Ast. Als Ursache für die postoperativen inguinalen Refluxe/Rezidive konnte eine tiefe Leitveneninsuffizienz ausgeschlossen werden. Schlußfolge-rung: Aufgrund der uniformen Befunde bei unseren n = 6 Krossenrevisionen stellen wir die Hypothese auf, daß unsere Rezidive ausschließlich durch eine Neoangiogenese im Krossenbereich verursacht worden sind. Die Frage wird diskutiert, ob sich diese Neoangiogenese verhindern läßt durch eine Krossenversorgung mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial bzw. durch eine fortlaufende nicht resorbierbare Übernähung des Krossenstumpfes, wodurch verhindert wird, daß freies Stumpfendothel in Kontakt mit dem umliegenden Subkutangewebe kommt.


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