Editorial

2018 ◽  
Vol 23 (11) ◽  
pp. 118-118
Keyword(s):  

Wenn Patienten chronische Wunden haben, leiden sie oft jahrelang – physisch wie psychisch. Wer Wundmanagement gelernt hat, kann die richtigen Fachleute zur rechten Zeit ins Boot holen. Das spart viel Leid und dem Gesundheitssystem horrende Summen. Für 1,5 Millionen Patienten mit chronischen Wunden zahlen die Kassen im Jahr acht Milliarden Euro. Die Haut ist auch oft ein Spiegel der Seele – das gilt auch für Wunden. Psychosomatische Dermatologen können helfen, wenn eine rein somatische Behandlung nichts oder nur wenig nutzt. Doch nur etwa fünf Prozent der Dermatologen haben eine Ausbildung zur psychosozialen Grundversorgung.

2007 ◽  
Vol 64 (9) ◽  
pp. 485-494 ◽  
Author(s):  
Jannasch ◽  
Tautenhahn ◽  
Dalicho ◽  
Lippert

Schwierige Wunden unterschiedlicher Genese stellen auf Grund ihrer Komplexität und eines oft langwierigen Verlaufes ärztliches und pflegerisches Können vor eine große Herausforderung. Im Gesundheitswesen fallen sie als Kostenfaktor ins Gewicht. Zu den schwierigen Wunden zählen insbesondere chronische Wunden, die den Großteil dieser Erkrankungen ausmachen und für die Betroffenen eine körperliche und oftmals psychosoziale Belastung darstellen. Großflächige und tiefreichende Wunden, Wunden in vorgeschädigtem Gewebe, Wundkomplikationen und -infektionen sowie Wunden bei Patienten mit schweren Begleiterkrankungen oder hohem Lebensalter sind auf Grund der oft schweren Verläufe gefürchtet. Die Kenntnis von typischen Symptomen und Besonderheiten des Krankheitsverlaufes ist von großer Bedeutung für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung.


Pflege ◽  
2006 ◽  
Vol 19 (6) ◽  
pp. 345-355
Author(s):  
Corina Perini ◽  
Yvonne Stauffer ◽  
Margrit Grunder ◽  
Marianne Gandon ◽  
Barbara Dätwyler ◽  
...  
Keyword(s):  

Diese Untersuchung beschreibt die Bedeutung von Caring aus der Sicht der Patienten mit chronischen Wunden bei Peripher Arteriellen Verschlusskrankheiten (PAVK). Folgende Fragestellungen wurden formuliert: 1) Welche Bedeutung haben chronische Wunden für die Alltagsbewältigung der Patienten? 2) Welche Bedeutung hat Caring für Patienten mit chronischen Wunden? Für die Untersuchung wurde der qualitative Forschungsansatz in Anlehnung an Mayring gewählt. Die Auswahl der zu befragenden Personen erfolgte nach der Methode der zweckgebundenen Stichprobe. Es wurden 12 Interviews durchgeführt bei sieben Frauen und fünf Männern im Alter zwischen 69 und 86 Jahren. Die Datenanalyse wurde mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring vorgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Alltag der Patienten von den Auswirkungen der chronischen Wunden stark beeinträchtigt ist (u.a. infolge Schmerzen, Schlafmangel, eingeschränkter Mobilität) und verschiedene Bewältigungsstrategien eingesetzt werden (u.a. die Situationen annehmen, positives Denken, Hoffen). Bezüglich Caring: Diese Dimension der Pflege wurde von den Betroffenen sowohl im Kontakt mit Fachpersonen als auch mit den Angehörigen erlebt. Um das Erleben von Caring zu schildern, benützten die Patienten die gleichen Ausdrücke (beispielsweise «sich kümmern, mit jemandem sprechen») für das Verhalten der Angehörigen und das der Fachpersonen. Die Betroffenen erwarten von den Fachpersonen insbesondere eine wertschätzende Haltung. Diese wird von den Patienten häufig als «lieb und nett sein» umschrieben, eine von den Pflegenden wenig geschätzte Zuweisung. In dieser Untersuchung drückten die Patienten damit aber explizit aus, dass sie sich ernst genommen und umsorgt fühlten. Dies sind wichtige Voraussetzungen, damit die Patienten fähig sind, ihre Behandlungskonzepte zu verstehen und umzusetzen. Fazit: Caring hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Qualität der Pflege und muss deshalb bewusster Bestandteil der Pflegehandlungen sein.


2018 ◽  
Vol 07 (04) ◽  
pp. 167-171
Author(s):  
Christina Lusebrink ◽  
Nadine Kappel ◽  
Andreas Kocks
Keyword(s):  

Zusammenfassung98 Prozent der Geburten in Deutschland finden im Krankenhaus statt. Nicht immer ist Geburtshilfe und die Betreuung in der Schwangerschaft oder im Wochenbett eine rein problemlose und glückliche Zeit. Immer wieder gibt es auch gesundheitliche, soziale oder psychische Herausforderungen, die die Mutter, den Vater, das Kind und auch die ganze Familie belasten. Das Konzept der Frühen Hilfen im Krankenhaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, früh Unterstützungen anzubieten und Experten aus unterschiedlichen Professionen zu vernetzen. Dabei verfolgt das Konzept die Maxime: Geht es der Mutter und der Familie gut, geht es dem Kind gut.


Phlebologie ◽  
2002 ◽  
Vol 31 (06) ◽  
pp. 141-144 ◽  
Author(s):  
H. J. Hermanns ◽  
V. Hermann ◽  
P. Waldhausen ◽  
G. Gallenkemper

ZusammenfassungZiel, Patienten und Methoden: Hinsichtlich Tetanus-Impfstatus wurden 100 konsekutive Patienten aller Altersgruppen mit Ulcus cruris anhand anamnestischer Daten und Impfdokumente überprüft. Ergebnisse: Die Ursache der Ulzeration war in 56 Fällen überwiegend venös, in 20 Fällen überwiegend arteriell sowie in 24 Fällen multifaktoriell bedingt. Ohne ausreichenden Schutz gegen Tetanus waren 55% der Patienten. Der Impfschutz betrug bei den <50-Jährigen 80%, bei den >80-Jährigen ca. 20%. Schlussfolgerung: Der Anteil geschützter bzw. ungeschützter Personen entspricht auch bei den an Ulcus cruris Erkrankten dem Anteil in der allgemeinen Bevölkerung Westdeutschlands. Da zurzeit jährlich etwa 20 bis 30 Menschen an Tetanus in Deutschland erkranken, die Mortalität mit dem Alter stark zunimmt und trotz hoch entwickelter intensivmedizinischer Techniken mit 10-50% relativ hoch ist, ist dieser Anteil ungeschützter Patienten erschreckend groß. Analysen der vergangenen Jahre lassen vermuten, dass chronische Wunden an den Beinen in 10 bis 30% Eintrittspforte für Tetanusbakterien sind. Dies gibt erneut Anlass, den Tetanus-Impfschutz nicht nach einer frischen Verletzung sondern auch bei Ulcus-cruris-Patienten zu überprüfen, denn die Immunisierung ist der einzige wirkliche Schutz gegen Tetanus.


Author(s):  
Anna Hirsch
Keyword(s):  

ZusammenfassungDas medizinethische Prinzip der Fürsorge richtet sich auf das Wohlergehen von Patientinnen. Im klinischen Kontext liegt der Fokus häufig auf der Linderung von Schmerzen, der Beseitigung von Symptomen sowie der Wiederherstellung körperlicher Funktionen. Welche Bedeutung diese gesundheitsbezogenen Aspekte für das allgemeine Wohlergehen von Patientinnen haben, hängt jedoch auch von persönlichen Wertvorstellungen, Wünschen und Lebensplänen ab. Eine Überbetonung der subjektiven Sicht von Patientinnen auf ihr Wohlergehen würde allerdings zu einer starken inhaltlichen Annäherung der beiden medizinethischen Prinzipien der Fürsorge und des Respekts der Autonomie führen und wäre darüber hinaus nicht mit den Leitlinien ärztlichen Handelns vereinbar. Eine rein objektive Sicht auf das Patientenwohl birgt umgekehrt die Gefahr, einzelnen Patientinnen Wertvorstellungen aufzudrängen, die sie nicht teilen, und ihnen durch vermeintlich fürsorgliches Handeln mehr zu schaden als zu nutzen. Durch eine genauere Analyse des Verhältnisses zwischen gesundheitsbezogenem und allgemeinem Wohlergehen zeigt der vorliegende Beitrag auf, dass Gesundheit nur einen relativen Wert für unser allgemeines Wohlergehen besitzt. Eine besondere Bedeutung kommt dabei elementaren Gesundheitsgütern wie einem intakten Herz-Kreislauf-System oder funktionsfähigen Lungen zu, da sie unabhängig von individuellen Präferenzen und Lebensplänen geschätzt werden und somit als objektiv wertvoll gelten können.


2021 ◽  
Vol 233 (03) ◽  
pp. 101-106
Author(s):  
Thomas Lehrnbecher ◽  
Arne Simon ◽  
Hans-Jürgen Laws ◽  
Philipp KA Agyeman ◽  
Roland A. Ammann ◽  
...  

ZusammenfassungKinder und Jugendliche, die durch eine Krebserkrankung und ihre Therapie immunsupprimiert sind, haben ein hohes Risiko für potentiell lebensbedrohliche Infektionen wie Bakteriämien durch Gram-positive und Gram-negative Erreger. Aus diesem Grunde verabreichen einige Zentren diesen Patienten eine antibakterielle Prophylaxe. Kürzlich wurden 2 Leitlinien zur antibakteriellen Prophylaxe bei Kindern publiziert. Eine dieser Leitlinien wurde durch eine internationale Expertengruppe aus Europa, Nord- und Südamerika sowie Australien erstellt. Die andere Leitlinie wurde durch eine rein europäische Gruppe im Rahmen der achten European Conference on Infections in Leukaemia (ECIL-8) verfasst. In der vorliegenden Übersichtsarbeit stellen die Arbeitsgruppen „Infektionen“ der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) und „Fieber bei Neutropenie“ der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) die wichtigsten Daten von randomisierten Studien, systematischen Reviews und Meta-Analysen zur antibiotischen Prophylaxe als auch von Untersuchungen zur Resistenzentwicklung vor und diskutieren methodologische Aspekte und jeweiligen Empfehlungen der beiden Leitlinien.


2021 ◽  
Vol 146 (12) ◽  
pp. 822-830
Author(s):  
Knut Kröger ◽  
Andreas Schwarzkopf ◽  
Stephan Eder ◽  
Kerstin Protz ◽  
Christian Münter ◽  
...  

ZusammenfassungDas Erysipel ist eine bakterielle Weichgewebeinfektion, die durch β-hämolysierende Streptokokken verursacht wird und sich entlang der Lymphspalten der Haut nach proximal ausbreitet. Die Eintrittspforten der Erreger können kleinere Verletzungen oder auch chronische Wunden sein. Die Diagnose Erysipel wird klinisch durch die sich ausbreitende Rötung und Überwärmung der Haut, den reduzierten Allgemeinzustand mit Fieber und Schüttelfrost sowie mittels serologischer Entzündungsparameter gestellt und muss von zahlreichen Differenzialdiagnosen abgegrenzt werden. Die systemische Therapie erfolgt meist mit Penicillin. In der Lokaltherapie ist der Stellenwert der Maßnahmen wie Kompressionstherapie oder Kühlung derzeit noch umstritten. Insbesondere für die Rezidivprophylaxe sind die langfristige Therapie des Lymphödems sowie die konsequente Vermeidung und Therapie von Eintrittspforten essenziell.


2021 ◽  
Vol 52 (05) ◽  
pp. 439-444
Author(s):  
Isabel Virchow ◽  
Viktor Grünwald

ZusammenfassungDas Nierenzellkarzinom gehört zu den häufigen malignen Tumoren bei weiterhin steigender Inzidenz über die letzten 10 Jahre. Bei zunehmend verbesserter Operationstechniken, Nierenerhalt und minimal invasiven Eingriffen in der Lokaltherapie primär resektabler, nicht metastasierter Stadien, bleiben adjuvante Behandlungskonzepte bislang nicht indiziert und die medikamentöse Therapie den fortgeschritten metastasierten oder rezidivierten Tumoren vorbehalten. Nachdem zu Beginn des Jahrtausends durch den Einsatz von Zytokinen, als erstem Immuntherapeutischen Ansatz, das Gesamtüberleben von Patienten mit Nierenzellkarzinom im median 13 Monate betrug, dominierte über die letzte Dekade die zielgerichtete Therapie mit Angiogeneseinhibitoren in Form von Antikörpern oder Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI), sowie der Therapieoption der mTOR-Inhibition. Demzufolge prägte die Wahl der therapeutischen Sequenztherapie die Diskussionen. Mittlerweile stellt die kombinierte Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) in der Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms einen neuen Standard dar und konnte das mediane Gesamtüberleben auf >40 Monate anheben. Tyrosinkinase-Inhibitoren haben als Kombinationspartner und in einzelnen Fällen auch als Monotherapie weiter ihren Stellenwert behalten. Derzeit sind in der Erstlinientherapie des Nierenzellkarzinoms in Deutschland eine rein immunonkologische Kombination und 3 Kombinationen aus jeweils einem Immun-Checkpoint-Inhibitor und einem TKI zugelassen.


Author(s):  
Gökhan Özdemir ◽  
Christian Sturm ◽  
Christoph Egen ◽  
Christoph Korallus ◽  
Jörg Schiller ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund In einem Projekt, das von der Deutschen Rentenversicherung unterstützt wurde, erfolgte die Untersuchung von Einflussfaktoren auf den Zugang zu einer Anschlussrehabilitation (AHB). Als entscheidender Faktor zeigte sich, in einer vorangegangenen Untersuchung, die Diagnose., Allerdings konnten zudem unterschiedliche Einstellungen und Erwartungen bezüglich der therapeutischen Intervention dargestellt werden. Ziel dieser Untersuchung ist es, diese Erwartungen auf geschlechtersensible Unterschiede hin zu analysieren und anschließend im Kontext des Antragsprozesses zu bewerten. Methode Für diese explorative beobachtende Querschnittsstudie erfolgte eine Datenerhebung (2014–2016) in drei Akutkrankenhäusern. Eingeschlossen wurden Personen im Alter von 18–65 Jahren, die aufgrund von rehabilitationsrelevanten Diagnosen behandelt wurden. Fragebogenbasiert wurden soziodemographische Daten, sowie Rehabilitationsziele, und -wünsche sowie funktionsbezogene Angaben erhoben. Dazu wurden teils standardisierte Befragungsinstrumente genutzt. Die Auswertung erfolgte sowohl deskriptiv als auch mittels uni- und multivariater binär logistischer Regressionsanalysen. Ergebnisse Es bestehen geschlechtersensible Einstellungen und Erwartungen gegenüber einer AHB. Während Frauen in allen entsprechenden Fragen signifikant häufiger psychische Belastungen und deren Einflüsse auf ihre Krankheit angaben, bewerteten Männer ihre körperliche gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Unabhängigkeit in Alltagsfunktionen signifikant besser (p<0,001 bzw. p=0,029). In der kombinierten Analyse zeigten Anträge von männlichen Probanden mit höherem Alter eine signifikant höhere Bewilligungsquote (p=0,031 bzw. p<0,001). Unabhängig von jeglichen Unterpunkten gab es keinen geschlechtssensiblen Unterschied in der Genehmigungsquote einer AHB. Schlussfolgerung Weibliche und männliche Probanden zeigen unterschiedliche Einstellungen und Erwartungen gegenüber einer AHB. Eine rein biologische Unterscheidung in Bezug auf das Geschlecht („Sex“) erklärt diese Unterschiede nicht hinreichend. Die Unterscheidung in „Gender“, welche kulturelle Konventionen, Rollenmodelle und Verhaltensweisen beinhaltet, kann dies durch umwelt- und familienbezogene Faktoren jedoch genauer erklären. Eine Einbeziehung dieser Unterschiede in Therapieplanung und Durchführung -durchführung kann zu einem besseren Therapieergebnis beitragen und sollte Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. Zur ganzheitlichen Betrachtung der Betroffenen ist eine Weiterentwicklung der Antragsunterlagen notwendig.


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