Erfahrungen mit der lokoregionalen Fibrinolysetherapie bei Thrombosealter über 10 Tage
ZusammenfassungDie Behandlung der tiefen Venenthrombose durch Lysetherapie führt bei erfolgreichem Verlauf zur Rekanalisation des Gefäßes mit Erhalt der Venenklappenfunktion und somit zur Limitierung des postthrombotischen Syndroms. Bei der systemischen Lysetherapie kommt es zu erhöhter Komplikationsrate, z. T. mit Todesfolge (1-2%). Die lokoregionale Lysetherapie mit rekombinantem humanen Plasminogenaktivator (rt-PA) stellt demgegenüber eine Methode dar, die Rekanalisation ohne erhöhte Komplikationsrate bewirkt im Vergleich zu Kompressionstherapie und Antikoagulation.Nach der gängigen Lehrmeinung sollte die systemische Lysetherapie nur bei Patienten mit einem Thrombosealter von unter 10 Tagen durchgeführt werden. In der vorliegenden Studie haben wir untersucht, ob die lokoregionale Lysetherapie auch bei älteren Thrombosen erfolgreich ist. Wir konnten zeigen, dass bei Thrombosen, die älter als 10 Tage sind, der Lyseerfolg nur geringfügig gegenüber frischeren Thrombosen verringert war, die Entstehung des postthrombotischen Syndroms jedoch doppelt so häufig stattfand (ca. 50%). Nach diesen Ergebnissen ist die lokoregionale Lysetherapie eine Methode, die nur bei Thrombosealter <10 Tage empfohlen werden kann.