Diagnostik und Therapie der nasalen Aspergillose bei einer Katze – Fallbeschreibung und Literaturübersicht

2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 281-286 ◽  
Author(s):  
St. Unterer ◽  
A. Hartmann ◽  
Ch. Werckenthin ◽  
A. Brühschwein ◽  
K. Hartmann ◽  
...  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Bei einer Katze mit nasaler Aspergillose werden Diagnostik, Therapie unter Berücksichtigung potenzieller Nebenwirkungen sowie Krankheitsverlauf beschrieben und diskutiert. Material und Methode: Eine einjährige, weiblich-kastrierte Katze wurde mit den Symptomen Niesen, Augen- und Nasenausfluss und Konjunktivitis vorgestellt. Eine mehrwöchige Therapie mit Antibiose und symptomatischen Maßnahmen ergab keine Besserung der respiratorischen Symptome. Die durchgeführten Untersuchungen umfassten Röntgen, Computertomographie, Rhinoskopie, histopathologische und mykologische Untersuchung. Ergebnisse: Endoskopisch konnten Ansammlungen von weißlich grauen Massen im Nasopharynx des Patienten nachgewiesen werden. Die mykologische Untersuchung der entnommenen Bioptate ergab Wachstum von Aspergillus fumigatus. Als therapeutische Maßnahme erfolgte eine endoskopische Entfernung der nasalen Pilzbeläge. Danach wurde eine systemische Behandlung mit Itraconazol begonnen und eine einmalige Spülung der Nasenhöhle mit 1%iger Clotrimazollösung in Narkose vorgenommen. Diese Maßnahmen führten zur vollständigen Heilung des Patienten. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die nasale Aspergillose stellt eine seltene Infektionskrankheit der Katze dar, sollte jedoch bei Tieren mit chronischer Rhinitis differenzialdiagnostisch stets in Betracht gezogen werden. Zusätzlich zur systemischen antimykotischen Behandlung kann auch bei der Katze eine intranasale Spültherapie mit Clotrimazollösung Anwendung finden.

2004 ◽  
Vol 32 (03) ◽  
pp. 122-125
Author(s):  
Gabriela Schweizer ◽  
C. Gerspach ◽  
U. Braun ◽  
K. Nuss

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Diagnostik und chirurgischen Behandlung von Labmagenfremdkörpern bei einer Kuh. Material und Methode: Bei einer fünfjährigen Holstein- Friesian-Kuh, die klinisch an einer Reticuloperitonitis traumatica erkrankt war, wurden röntgenologisch Fremdkörper sowohl in der Haube als auch im Labmagen festgestellt. Ergebnisse: Alle Fremdkörper konnten bei der Laparorumenotomie manuell entfernt werden, diejenigen im Labmagen über die Hauben-Psalter-Labmagen-Rinne. Die Kuh erholte sich gut und war bei einer Nachfrage fünf Monate postoperativ gesund und produktiv. Schlussfolgerungen: Fremdkörper, die im Labmagen liegen, können röntgenologisch dargestellt und über eine Rumenotomie extrahiert werden. Klinische Relevanz: Der Labmagen lässt sich über die Hauben- Psalter-Öffnung explorieren.


2018 ◽  
Vol 37 (11) ◽  
pp. 803-807
Author(s):  
B. J. Connemann ◽  
T. Dahme ◽  
T. Tesfay ◽  
M. Gahr ◽  
M. Elsayed

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Das Tako-Tsubo-Syndrom (TTS) ähnelt klinisch einem akuten Myokardinfarkt und ist häufig mit emotionalem oder physischem Stress assoziiert. Patienten mit TTS stellen sich daher häufig zuerst in einer psychiatrischen Klinik vor; dies kann die adäquate Diagnostik und Therapie verzögern, insbesondere wenn der Psychiater nicht mit TTS vertraut ist. Material und Methoden: Ein klinischer Fall eines TTS wird vorgestellt und diskutiert und das Krankheitsbild des TTS vorgestellt. Ergebnisse: Eine 43-jährige Patientin stellte sich notfallmäßig in unserer psychiatrischen Ambulanz vor. Unmittelbar vor der Vorstellung war es am Arbeitsplatz zu erheblicher Schikane der Patientin gekommen (Mobbing). Zum Vorstellungszeitpunkt beklagte die Patientin akute linksthorakale Schmerzen sowie seit einigen Wochen bestehend gedrückte Stimmung, verminderten Antrieb, Anhedonie, generalisierte Ängste und Schlafprobleme. Das Elektrokardiogramm (EKG) war unauffällig, das Serumtroponin jedoch deutlich erhöht. Die Patientin wurde daraufhin in die Abteilung für Kardiologie verlegt. Herzkatheter und Kardio-MRT zeigten eine apikale Ballonbildung (apical ballooning) und linksventrikuläre Dysfunktion, passend zu TTS. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Bei Patienten mit akuter Psychopathologie und kardialen und/oder thorakalen Symptomen sollten ein EKG und eine Bestimmung des Serumtroponins durchgeführt werden.


2021 ◽  
Vol 30 (02) ◽  
pp. 119-132
Author(s):  
Andreas A. Kurth

ZusammenfassungEine zentrale Herausforderung im Gesundheitswesen stellt der Ausbau von Versorgungsstrukturen für die bessere Diagnostik, Therapie und Prävention von chronischen Erkrankungen dar. Aufgrund festgestellter Defizite in der Versorgung chronisch Kranker in Deutschland wurden im Jahr 2002 flächendeckend Disease-Management-Programme (DMPs) als Behandlungsprogramme im ambulanten Bereich implementiert. Dies sind strukturierte Behandlungsprogramme mit dem Ziel der Verbesserung des Behandlungsablaufs und der Qualität in der medizinischen Versorgung chronisch kranker Patienten. Osteoporose ist in Deutschland als Volkskrankheit anzusehen, und die Herausforderungen bei der Osteoporose-Behandlung bestehen einerseits in der aktuellen diagnostischen und therapeutischen Unterversorgung sowie einer strukturierten Vorgehensweise.Mit Inkrafttreten des G-BA-Beschlusses zum DMP Osteoporose im Juli 2020 wurde der Notwendigkeit für eine strukturierte Behandlung von Osteoporose-Patienten Rechnung getragen. Die bessere Kooperation der verschiedenen behandelnden Ärzte sowie eine engere Arzt-Patienten-Bindung sollen dazu beitragen, die Versorgungslücken zu schließen.Kernelemente bestehen in einer Strukturierung der Behandlungsabläufe und einer klaren Orientierung von Diagnostik und Therapie, basierend auf aktuellen evidenzbasierten Leitlinien. Die konkreten Therapieziele des DMP Osteoporose liegen in der Vermeidung von Frakturen, der Schmerzreduktion, der Sturzprophylaxe und einer Verbesserung der Lebenserwartung und in der Lebensqualität der Patienten. Dafür können sich die teilnehmenden Ärzte an der Leitlinie Osteoporose des Dachverbands Osteologie e. V. (DVO) orientieren.In dem vorliegenden Artikel werden die Entwicklung der DMPs in Deutschland und im Speziellen die Erarbeitung des DMP Osteoporose und die GBA-Richtlinien dargestellt.


2006 ◽  
Vol 34 (05) ◽  
pp. 341-346
Author(s):  
A. Meyer-Lindenberg ◽  
N. Eberle ◽  
I. Nolte ◽  
D. Simon ◽  
I. Liman

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Diagnostik, Therapie und des klinischen Verlaufs eines malignen Lymphoms mit Augenbeteiligung bei einem Hund. Untersuchungsgut, Material und Methode: Fallbericht eines achtjährigen männlichen Labradors. Darstellung der Diagnostik und des Stagings des malignen Lymphoms sowie der Behandlung mit Kombinationschemotherapie. Ergebnisse: Eine komplette Remission wurde erzielt. Die Gesamtüberlebenszeit des Hundes bei guter Lebensqualität beträgt derzeit 1888 Tage (4,5 Jahre). Schlussfolgerung: Auch bei Vorliegen eines kaninen malignen Lymphoms mit Augenbeteiligung kann mithilfe einer geeigneten Chemotherapie ein gutes Therapieergebnis hinsichtlich der Überlebenszeit und bei Fällen ohne Ablatio retinae auch hinsichtlich des Visus des Patienten erzielt werden. Klinische Relevanz: Die Prognose des malignen Lymphoms des Hundes mit okularer Beteiligung ist nicht in jedem Fall als infaust anzusehen, sodass eine Chemotherapie bei diesen Patienten durchaus in Betracht kommt.


2022 ◽  
Author(s):  
Anna Teresa Hoffmann ◽  
Stefanie Dillenhöfer ◽  
Thomas Lücke ◽  
Christoph Maier ◽  
Folke Brinkmann

Zusammenfassung Hintergrund Zystische Fibrose (CF) ist eine der häufigsten vererbbaren Stoffwechselerkrankungen in Deutschland. Sie betrifft verschiedene Organsysteme und führt häufig zu Schmerzen, die meist unterschätzt werden. Im deutschsprachigen Raum existieren bis dato keinerlei Leitlinien zu diesem relevanten Thema. Methoden Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in PubMed sowie der deutschsprachigen Leitlinien und Fachliteratur zum Thema CF und Schmerzen. Als relevant wurden Arbeiten gewertet, die Daten zu CF, zu Schmerzen oder deren Behandlung bei der CF enthielten. Insgesamt fanden sich 1690 Artikel, von denen 41 Arbeiten unsererseits aufgenommen wurden. Ergebnisse Die Recherche ergab, dass Schmerzen unterschiedlichster Art aufgrund der diversen Organbeteiligungen weit verbreitet sind. Zur Diagnostik und Therapie von Schmerzen bei CF existieren aber keine deutschsprachigen Leitlinien oder Konsenspapiere. In europäischen und amerikanischen Studien spiegelt sich die klinische Relevanz und Bandbreite des Themas wider, Daten zur Effektivität der Schmerztherapie enthalten diese jedoch nicht. Neben einer klassischen Schmerzmedikation mit Analgetika setzen viele Patienten auch auf alternative Heilversuche wie physikalische Therapien, Akupunktur oder Tetrahydrocannabinol (THC). Angesichts der multiplen Organdysfunktionen ist der Einsatz von Analgetika mit besonderen Risiken verbunden. Diskussion Eine Schmerztherapie ist bei Patienten mit zystischer Fibrose und Multiorganbeteiligung häufig erforderlich und muss der Progression der Erkrankung angepasst werden. Kontraindikationen und Nebenwirkungen der Analgetika sollten individuell ermittelt werden. Die Aufnahme der Behandlung von Schmerzen in deutschsprachige CF-Leitlinien ist dringend erforderlich.


2007 ◽  
Vol 35 (02) ◽  
pp. 142-148
Author(s):  
F. Crespeau ◽  
P. Devauchelle ◽  
C. Desbois ◽  
B. Clerc ◽  
B. Carstanjen

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Beschreibung von klinischem Erscheinungsbild, Diagnostik, Therapie sowie einer 27 Monate dauernden Verlaufsuntersuchung eines Plattenepithelkarzinoms des dritten Augenlids bei einem Pferd. Material und Methoden: Ein siebenjähriger Haflinger-Wallach wurde mit einer progressiv wachsenden Umfangsvermehrung im Bereich des rechten dritten Augenlids in der Klinik vorgestellt. Unter Allgemeinanästhesie erfolgte die chirurgische Exzision des rechten dritten Augenlids. Zwei Iridium- 192-Stäbe wurden subkutan im Bereich des rechten nasalen Augenwinkels in das Ober- und Unterlid eingebracht. Ergebnisse: Das Pferd zeigte keinerlei therapiebedingte Komplikationen. Innerhalb von 27 Monaten nach der Behandlung trat kein Rezidiv auf. Schlussfolgerungen: Das Plattenepithelkarzinom des dritten Augenlids kann bei rechtzeitiger Therapie erfolgreich mittels chirurgischer Exzision und interstitieller Brachytherapie behandelt werden. Klinische Relevanz: Die interstitielle Brachytherapie in Kombination mit einer chirurgischen Tumorexzision kann eine Therapieform des periokulären Plattenepithelkarzinoms mit Langzeiterfolg darstellen. Die Durchführung der interstitiellen Brachytherapie ist Spezialkliniken vorbehalten.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 75-83
Author(s):  
C. Hübler ◽  
M. Kramer ◽  
C. Peppler

Zusammenfassung Gegenstand: Diagnostik und Therapie von Bissverletzungen am Hals beim Hund. Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der Daten von 47 Bissverletzungen am Hals bei 45 kaninen Patienten, die von Januar 2000 bis August 2007 in der Klinik für Kleintiere, Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellt wurden. Ergebnisse: 38 Tiere wurden innerhalb der ersten 24 Stunden vorgestellt. Davon wiesen 10 Hunde neben Haut- und Unterhautläsionen Verletzungen von Muskulatur, Trachea, Ösophagus, Kehlkopf, Gefäßen oder Wirbelsäule auf. Neun Hunde wurden erst nach einem Tag oder später vorgestellt. Fast die Hälfte von ihnen hatte einen Abszess entwickelt. Auch unter den spät vorgestellten Hunden fanden sich Patienten mit schweren Verletzungen wie Tracheaabriss. Röntgenologisch konnten 25-mal gasdichte Aufhellungen im Halsbereich (46,3%), 6-mal eine Weichteilschwellung (11,1%), 9-mal ein Pneumomediastinum (16,6%), und je einmal ein Pneumothorax (1,9%) und ein Pneumoretroperitoneum (1,9%) diagnostiziert werden. Die Behandlungsdauer betrug bei größeren Verletzungen im Durchschnitt 6,25 Tage. Bei Patienten, deren Verletzungen länger als 24 Stunden zurücklagen, dauerte die antibiotische Therapie mit durchschnittlich 18,2 Tagen deutlich länger als bei den frühzeitig vorgestellten Hunden. Bei diesen betrug sie im Mittel 8,6 Tage im Fall einer Verletzung von Haut und Unterhaut und 9,6 Tage bei schwerwiegenderen Verletzungen. Die Mortalität lag bei 8,5% (n = 4) in Bezug auf die Verletzung am Hals und bei 10,6% (n = 5) insgesamt. Beide Patienten mit Perforation des Ösophagus starben. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Bissverletzungen im Bereich des Halses beim Hund haben bei korrekter Behandlung eine gute Pro-gnose. Röntgenaufnahmen geben Hinweise auf Verletzungen der Trachea, des Kehlkopfes oder des Ösophagus. Eine umfassende Untersuchung und Therapie in Narkose ist möglichst schnell durchzuführen.


2015 ◽  
Vol 39 (2) ◽  
Author(s):  
Martin Bidlingmaier ◽  
Berthold P. Hauffa ◽  
Peter J. Trainer ◽  
Gwendolin Etzrodt-Walter ◽  
Joachim Sauer ◽  
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ZusammenfassungEine zuverlässige Laboranalytik bildet einen Grundpfeiler für die Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle von Wachstumsstörungen und Störungen der Sekretion von Wachstumshormon (GH) und Insulin-Like Growth Factor I (IGF-I). Die gegenwärtig verfügbaren kommerziellen Assays weisen jedoch Defizite auf, die zu großen Unterschieden der gemessenen Hormonkonzentrationen führen.Empfehlungen eines Expertenworkshops mit klinisch tätigen Endokrinologen aus Pädiatrie und Innerer Medizin sowie mit Labormedizinern unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der interdisziplinären Konsensus-Konferenz in Keswick (Virginia, USA) aus dem Jahr 2009.Zu den von den Workshopteilnehmern geforderten Qualitätskriterien für GH- und IGF-I-Assays zählen die Verwendung einheitlicher Referenzstandards, die Dokumentation der analytischen Bedingungen – unter anderem in Bezug auf Kalibratoren, Bindungsepitope, Kreuzreaktivität und Methoden zur Trennung von Bindungsproteinen –, die Chargenkonstanz und eine geringe Interassay-Variabilität. Die Teilnehmer empfehlen, Grenzwerte und Referenzintervalle assayspezifisch unter Verwendung großer und gut charakterisierter Referenzpopulationen zu erarbeiten und die Assayqualität insbesondere im Bereich klinisch wichtiger Entscheidungsgrenzen zu beschreiben.Diagnostikahersteller sollten verpflichtet werden, die Umsetzung der Qualitätskriterien regelmäßig zu überwachen und darüber Bericht zu erstatten. Nur Assays, die nach einheitlichen Qualitätsstandards evaluiert sind und im klinischen Kontext eingesetzt werden, erlauben eine rational begründete Diagnostik und Therapie von Patienten mit Störungen der GH-Sekretion und vermeiden unnötige Belastungen der Patienten und Kostenträger.


2009 ◽  
Vol 18 (2) ◽  
pp. 59-61 ◽  
Author(s):  
Franz Petermann ◽  
Gerd Lehmkuhl

Neuropsychologische Befunde haben die Diagnostik und Therapie im Kindes- und Jugendalter in den letzten zehn Jahren erheblich beeinflusst. Am Beispiel von drei Anwendungsfeldern, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), autistischen und Merkfähigkeitsstörungen, wird die klinische Relevanz des neuropsychologischen Ansatzes diskutiert. Vorgehensweisen wie das Neurofeedback (bei ADHS) oder die neuropsychologische Therapie von Gedächtnisstörungen zeigen neue Wege auf, die in ihrer empirischen Befundlage kritisch diskutiert werden.


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